Justus von Liebig Vater der modernen Chemie
Er hat die Schule mit 15 Jahren abgebrochen, die Apothekerlehre unfreiwillig vorzeitig beendet, ein Chemiestudium in Bonn und Erlangen begonnen. Erst der Wechsel an die Pariser Sorbonne lässt aus Liebig den größten Chemiker seiner Zeit werden.
In Paris bekommt der Autodidakt Liebig, der in der Drogerie seines Vaters stets begeistert experimentiert hat, seinen letzten wissenschaftlichen Schliff. Mit 21 Jahren wird er auf Empfehlung des Naturforschers Alexander von Humboldt Professor für Chemie in Gießen. Er entwickelt Laborgeräte wie den Fünf-Kugel-Apparat, um Kohlenstoff und Wasserstoff in organischen Verbindungen genau zu bestimmen und wird so zum Begründer der organischen Chemie.
Künstliche Düngemittel für die Landwirtschaft
Liebigs Hauptinteresse gilt der Landwirtschaft und den Hungersnöten der damaligen Zeit. Er erfindet einen Phosphatdünger, der noch heute gebräuchlich ist. An der Universität München, wohin er später wechselt, werden seine Abendvorlesungen zu einem gesellschaftlichen Ereignis - mit spannenden Experimenten und offen für Frauen. Im Gedächtnis bleiben praktische Dinge wie Liebigs Fleischextrakt, das Backpulver, die künstliche Babynahrung und der Silberspiegel.