Delfinlagune Nürnberg Mammut-Projekt Delfinlagune
Nach 33 Monaten Bauzeit ist das Mammut-Projekt des Nürnberger Tiergartens fertig. Damit bekommen vier Delfine, acht Seelöwen und drei Manatis ein neues Zuhause. Die 24 Millionen Euro teure Delfinlagune soll viele Besucher locken - dafür wird der Eintritt erhöht.
In Deutschlands erstem Freiluft-Delfinarium können die Tiere im Freien Sonne, Wind und Regen erleben. Für die Gäste entstehe dadurch eine ganz neue, naturnahe Wasserwelt, so der Nürnberger Tiergarten. Zusammen mit der Delfinlagune wird auch das neue Manati-Tropenhaus für Seekühe eröffnet.
Neuer Eintrittspreis: 13,50 Euro
Das Mega-Projekt hat rund 24 Millionen Euro gekostet. Das Geld muss der Tiergarten überwiegend selbst aufbringen und teilweise über einen höheren Eintrittspreis finanzieren. Das Kombi-Ticket und die bis dato gestaffelten Einzelpreise für Tiergarten oder Delfinarium werden abgeschafft. Stattdessen können Besucher nur noch eine Karte lösen. Der neue Eintrittspreis setzt sich dann zusammen aus den bisherigen zwei Einzelpreisen für Tiergarten und Delfinarium. Kostenpunkt: 13,50 Euro.
5,4 Millionen Liter Meerwasser
Web-Tipp
Der Tiergarten Nürnberg hat ein Video über den Bau der Delfinlagune im Zeitraffer auf seine Internetseite gestellt.
Die sechs Becken der neuen Lagune fassen über 5,4 Millionen Liter Meerwasser. Die Besucher können die Delfine durch eine große Unterwasser-Panoramascheibe oder im Freien von einer Landschaftstribüne aus beobachten. Im Tropen-Manatihaus, dem ersten wirklichen Tropenhaus des Tiergartens Nürnberg, haben die Seekühe ihre neue Heimat gefunden. In einem tropischen Dschungel mit mehr als 50 südamerikanischen Pflanzenarten flattern unzählige Schmetterlinge und wuseln Hunderte Blattschneiderameisen.
Tierschützer: Zweifel an artgerechter Haltung
Nicht so gut kam das Mega-Projekt bislang bei Tierschützern an. 15 von ihnen hatten zuletzt im September 2010 in Delfinkostümen und Ketten dagegen protestiert. Auf goldenen Säcken war die Aufschrift "Millionengrab" zu lesen. "Es ist skandalös, wie die Verantwortlichen in eine finanzielle Katastrophe steuern", sagt Simone Alberti, Vorsitzende des Vereins "Menschen für Tierrechte" in Nürnberg. Ihrer Meinung nach wird sich die Lagune nicht rechnen. Außerdem bezweifeln die Tierschützer, dass die Delfine im Neubau artgerecht gehalten werden können.
Probleme mit dem Panoramafenster
Die neue Lagune hatte außerdem Schlagzeilen gemacht, weil das rund 30 Zentimeter dicke Panorama-Fenster auch nach mehreren Versuchen nicht an seinen Platz gehievt werden konnte. Schließlich gelang der Kraftakt doch noch und die 18 Tonnen schwere Scheibe konnte eingesetzt werden.