"Es ist eine Rückbesinnung auf das Zuhause, man kocht miteinander und verbringt den Abend zusammen", erzählt Heiner Wöhning, der auf dem 24. Nürnberger Spiele-Fest den Messeneuheiten-Workshop leitet. "Man trifft sich nicht mehr zum Spielen, sondern das Spielen ist Mittel zum Zweck", so der Spieleentwickler. Viele Menschen wollten einfach eine schöne Zeit zusammen verbringen und nicht stundenlang über Regelwerken und Strategien brüten. Neue Spiele tragen diesem Trend Rechnung. Sie müssen über leicht verständliche Regeln verfügen und die Kommunikation fördern.

Suche nach Neuheiten

Veranstalten einmal im Monat einen privaten Spielekreis

Mitten im Workshop sitzen fünf Frauen, die diesen Trend ganz aktiv leben. Sie veranstalten einmal im Monat einen privaten Spielekreis und kaufen dafür auch gezielt ein. Ulrike, Nicole, Tatjana, Ulrike und Sylvia waren alle schon früher beim Spiele-Fest und halten gezielt nach Neuheiten Ausschau. An diesem Abend haben sie fünf Spiele ausprobiert, drei davon wollen sich die End-Dreißigerinnen für ihre nächste Spielerunde zulegen.

Kartenspiele für den schmalen Geldbeutel

Unter den Neuheiten sind wieder einmal viele Kartenspiele. "Die Verlage orientieren sich auch am Geldbeutel", erklärt die Spielpädagogin Eva Maria Steiner. Sie hilft bereits seit 21 Jahren beim Nürnberger Spiele-Fest mit und organisiert alljährlich eine ähnliche Veranstaltung in Fürth. Kartenspiele kosteten in der Regel weniger als große Brettspiele, außerdem bräuchten sie auch nicht so viel Platz im Schrank, so die 46-Jährige.

"Ein lustiges Spiel nach einer Flasche Prosecco"

Kariba: "taugt eher als Party-Spiel".

Das Platzproblem kennt auch die Familie Hobler, die an einem Nebentisch gerade verschiedene Spiele ausprobiert. Rund 260 Gesellschaftsspiele besitzen die selbsternannten Spielefanatiker. "Nach dem Spiele-Fest wird es immer richtig teuer für uns", sagt der Familienvater. Als Kaufkandidaten kommen für ihn in diesem Jahr das Brettspiel "Volldampf" und das Kombinationsspiel "Geistesblitz" infrage. Letzteres wurde auch schon an anderen Tischen ausprobiert. "Ein lustiges Spiel nach einer Flasche Prosecco", urteilt die 44-jährige Montserrat Ares. "Es gefällt uns sehr gut, die Regeln sind einfach", pflichten ihr ihre Mitspieler bei. Das Brettspiel "Die kleinen Zauberlehrlinge" ist dagegen nicht so ihr Fall. "Für Kleine ist es ganz nett", lautet ihr Urteil.

Klassiker zum Abschluss

Volles Haus beim Spiele-Fest mit "Mammut Mambo"

Während auf anderen Tischen noch Aktionsspiele wie "Mammut Mambo" und "Kariba" ausprobiert werden ("eignet sich eher als Partyspiel", meinen die Tester), bereitet sich das Organisationsteam auf das letzte Spiel vor. Zum Abschluss des Neuheiten-Workshops wird traditionell das "legendäre Bingo mit Heiner Wöhning" gespielt. Natürlich gibt es für die glücklichen Gewinner auch Preise – in diesem Fall logischerweise Gesellschaftsspiele.