Wirtschaft Aktuelle Meldungen aus der Spielwarenindustrie
Nürnberg: Der Spielwarenverbund Vedes hat im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Dies liege vor allem an den Kosten nach der Übernahme des ehemaligen Konkurrenten Hoffmann Spielwaren Anfang 2014, teilte Vedes-Chef Thomas Märtz auf der Spielwarenmesse mit. Die 1.150 Händler, die europaweit zu Vedes und zum Spielzeug-Ring gehören, konnten 2014 ihre Erlöse um 1,5 Prozent auf 579 Millionen Euro steigern. Deutsche Händler erreichten ein Plus von 3,4 Prozent auf 502 Millionen Euro. Nach der Übernahme von Hoffmann Spielwaren kooperiert Vedes jetzt auch mit der EK/Servicegroup und hat damit Einfluss auf die Einkaufspreise für Spiel&Spaß-Fachgeschäfte.
Fürth-Burgfarrnbach: Der mittelfränkische Modellautohersteller Bruder hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um neun Prozent von 68 auf 75 Millionen Euro gesteigert. "Für unser Unternehmen war 2014 das erfolgsreichste Geschäftsjahr seit der Gründung im Jahr 1926", sagte Paul Heinz Bruder, Geschäftsführender Gesellschafter der Bruder Spielwaren GmbH + Co. KG im Vorfeld der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg. Das sei innerhalb der Branche ein überdurchschnittliches Wachstum. Auch für 2015 rechnet das Unternehmen mit fünf bis sechs Prozent mehr Umsatz. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt 430 Mitarbeiter in zwei Werken in Fürth und in Pilsen und exportiert seine Spielzeuge in über 60 Länder. Das Familienunternehmen ist laut eigenen Angaben in Europa einer der führenden Hersteller von hochwertigen Kunststoff-Spielfahrzeugen im Maßstab 1:16.
Fürth: Der Umsatz des Spielwarenherstellers Simba Dickie aus Fürth ist 2014 um 4,5 Prozent auf 602 Millionen Euro gesunken. Hauptgrund ist das schlechte Russland-Geschäft. Allein auf dem russischen Markt, welcher 2013 der drittwichtigste für die Simba Dickie Gruppe war, ging der Gewinn um 20 Prozent zurück, sagte Finanzchef Manfred Duschl. Die Abwertung des Rubels führte zu einem währungsbedingten Minus von weiteren 15 Prozent. Trotzdem plant das Unternehmen in diesem Jahr wieder um 2,5 Prozent zu wachsen. "Die Erträge sind im Vergleich zu 2013 aber nur geringfügig zurückgegangen. Ansonsten ist die Ertragslage gut, stabil und äußerst solide, sagte Finanzchef Duschl. Zu dem Familienunternehmen gehören unter anderem die Marken Simba und Dickie, der Bobby-Car-Hersteller Big, Smoby, Schuco und Eichhorn.
Fürth/Göppingen: Der traditionsreiche Modelleisenbahn-Hersteller Märklin ist nach einem Übergangsjahr nun bereit für die Zukunft. Das Werk habe im vergangenen Jahr in die Rückverlagerung von Werkzeugen und Formen aus China sowie in eine Erweiterung des Unternehmens in Ungarn investiert, erklärte Firmenchef Florian Sieber am Donnerstagabend (22.01.15) in Fürth. Der Umsatz ging im Geschäftsjahr 2014/2015, das im April endet, von 101 Millionen auf etwa 98 Millionen Euro zurück. Laut Sieber sei der Gewinn aber weiterhin stabil. Märklin kam vor zwei Jahren nach einem Insolvenzverfahren unter die Fittiche der Fürther Simba-Dickie-Gruppe, ist aber weiterhin ein eigenständiges Unternehmen.
Fürth: Der Bobbycar-Hersteller Simba hat etwa 75 Prozent der Anteile an die nachfolgende Generation übertragen. Der Chef, Michael Sieber, hält noch 25 Prozent am Unternehmen. Der Rest wurde seinen drei Kindern und zwei Neffen übertragen, sagte Sieber dem Bayerischen Rundfunk. Mit der frühzeitigen Übertragung will das Familienunternehmen die Zukunft des Spielwarenkonzerns sichern.