Bayern 1


60

Gemüse lagern Kartoffeln neben Zwiebeln lagern?

Der Trick mit den Pilzen ist einfach, aber effektiv. Warum Kartoffeln nicht neben Zwiebeln liegen sollten und wie selbst gewaschener Salat lange frisch bleibt.

Stand: 29.10.2024

Auf einem Tisch liegt buntes Gemüse | Bild: mauritius images / Fabio and Simona

Gemüse mit Blättern und Salat lagern

Radieschen oder Bundmöhren halten sich länger, wenn Sie vor der Lagerung im Kühlschrank die grünen Blättern entfernen. Der Grund: "Die Blätter entziehen dem Gemüse Feuchtigkeit und Nährstoffe, deshalb verderben sie schneller", sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern.

Frischer Salat sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, idealerweise gut verpackt. Heidrun Schubert empfiehlt, den Salat zu waschen und zu zupfen und die trockenen Blätter in einem Beutel zu lagern. "Sie können den Salat auch einfach in der geschlossenen Salatschleuder in den Kühlschrank stellen, dann kommt auch kein Sauerstoff dran", sagt Schubert.

Pilze getrennt im Kühlschrank lagern

Pilze sollten immer ohne Plastikverpackung in den Kühlschrank. Lose Pilze können Sie auch in einem sauberen Geschirrtuch aufbewahren. Für eine längere Haltbarkeit empfiehlt Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale die Pilze möglichst getrennt von Blattgemüse aufzubewahren, damit sie nicht dessen Feuchtigkeit aufnehmen.

Kartoffeln lagern

Die Knollen brauchen Sauerstoff, ideal ist deshalb ein Tontopf mit Löchern. Wer keinen Kartoffeltopf hat, kann auch auf eine perforierte Papiertüte zurückgreifen, durch die Luft an die Kartoffeln kommt.

Weil Kartoffeln bei Zimmertemperatur schnell keimen, ist ein dunkler und kühler Keller der beste Ort. Theo Lindinger vom Kartoffelstand "Caspar Plautz" auf dem Münchner Viktualienmarkt hat noch folgenden Tipp zur Lagerung von Kartoffeln: Vor Licht schützen ist schon mal gut. Dann treiben sie nicht und werden nicht grün. Auch eine Möglichkeit zur Lagerung von Kartoffeln ist im Kühlschrank, wenn ein Frischefach da ist - es sollte aber nicht kälter als maximal 6 bis 7 Grad sein. Oder unten im Küchenschrank, wo es schön dunkel und vielleicht etwas kühler ist, als im Rest der Wohnung.

Wann Sie Kartoffeln am besten ernten, lesen Sie hier: Wie erkenne ich, ob die Kartoffeln reif sind?

Warum man Kartoffeln nicht neben Zwiebeln lagern sollte

Die gleichen Bedingungen wie Kartoffeln brauchen auch Zwiebeln. Für die Lagerung sollten aber jede Sorte ihren eigenen Platz bekommen, die Zwiebeln lassen sonst die Kartoffeln schneller keimen.

Und so mag's der Knoblauch am liebsten: Knoblauch lagern

Wie am besten Zwiebeln lagern? 

"Dunkel, trocken und kühl - so etwa 10 Grad", das sind laut Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern, die optimalen Lagerbedingungen für Zwiebeln. Im Keller in einem Korb oder einer Obstkiste - oder auch zu einem Zopf geflochten und aufgehängt sind sie vor Schimmel sicher. Wer nicht flechten kann oder mag, kann die Knollen auch in Dreiergruppen in eine alte Feinstrumpfhose einknoten und aufhängen. Was der beste Zeitpunkt ist, um die Zwiebeln zu ernten, lesen Sie hier: Wie erkennt man, dass Zwiebeln reif sind?

Äpfel lagern

Auch für Äpfel ist eine Lagerung im Keller perfekt. Wenn das nicht geht, können Sie die Früchte aber auch verpackt im Kühlschrank aufbewahren. "Verpacken Sie die Äpfel luftdicht in einen Gefrierbeutel, so halten sie länger", sagt Heidrun Schubert.

Eine Obstschale mit Äpfeln ist dagegen keine gute Idee, die Früchte produzieren das Reifegas Ethylen, durch das andere Früchte schneller altern. Diesen Effekt können Sie aber auch nutzen, indem Sie einen Apfel neben eine harte Avocado oder eine unreife Kiwi legen, um deren Reifungsprozess zu beschleunigen.

Doch nicht nur Äpfel verströmen das Reifegas: Birnen, Pfirsiche, Tomaten und Avocados zum Beispiel auch. Allerdings in verschieden hoher Konzentration. Das ist die Rangliste der wichtigsten Ethylen-Ausscheider:

Sehr stark: Äpfel, Physalis (Kapstachelbeere, Andenbeere), Passionsfrüchte.
Stark: Aprikosen, Avocados, Birnen, Cantaloupe-Melonen, Feigen, Nektarinen, Papayas, Pfirsiche, Pflaumen
Mittel: Bananen, Blaubeeren, Kochbanenen, Mangos, andere Melonensorten, Tomaten

Kartoffeln und Äpfel zusammen lagern

Davon rät BAYERN 1 Gartenexpertin Karin Greiner ab: "Das ist nicht zu empfehlen, da Äpfel das Reifegas Ethylen ausströmen. Das Gas lässt sich auch durch ein Vlies nicht abschirmen. Ich empfehle deshalb getrennte Räume zur Lagerung."

Mangold und Chicorée lagern im feuchten Handtuch

Spargel sollte man bis zur Verarbeitung in ein feuchtes Küchenhandtuch wickeln und kühl aufbewahren, damit er nicht austrocknet. So kann man ihn auch noch gut einen bis zwei Tage nach dem Einkauf zubereiten.

Auch Mangold, Feldsalat und Chicorée halten länger, wenn wir sie in ein feuchtes Küchentuch wickeln. Beim Chicorée kommt hinzu, dass der es gerne dunkel hat. Sonst verfärben sich seine Blätter von gelb zu grün. Wichtig: Das Handtuch darf nur leicht feucht sein, muss also sehr gründlich ausgewrungen werden. Denn eines sollte nicht passieren:

"Wenn Wasser im Gemüsefach steht, ist das Nährboden für Schimmel."

Gabriela Tremp von der Verbraucherzentrale Bayern

Nicht jedes Gemüse darf in den Kühlschrank

Nicht nur Kartoffeln frieren im Kühlschrank. Auch Avocados, Zitronen oder Auberginen mögen wärmere Temperaturen und verlieren bei einer Lagerung im Kühlschrank ihren Geschmack. "Nachtschattengewächse sollten Sie generell nicht im Kühlschrank aufbewahren", empfiehlt Heidrun Schubert. Wem das zu kompliziert ist, der kann sich auch an der Herkunft des Gemüses orientieren: Alles, was in warmen Regionen wächst, lagert besser außerhalb des Kühlschranks.

Gurken schmecken zwar im Sommer leicht gekühlt besonders gut, die Temperatur im Kühlschrank ist ihnen aber zu niedrig. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die richtige Aufbewahrung: Gurken lagern

Kräuter aufbewahren

Kräuter verwelken in einem feuchten Papiertuch im Kühlschrank weniger schnell. Wenn Ihr Kühlschrank eine "Null-Grad-Zone" hat, ist das der perfekte Platz.

Nicht jedes Obst ist im Kühlschrank gut aufgehoben

Heimisches Obst liebt es kühl, Exoten mögen es warm. Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Heidelbeeren, Weintrauben dürfen in den Kühlschrank. Mangos, Ananas, Bananen und Zitrusfrüchte sind kälteempfindlich und bleiben besser draußen.

Grundsätzlich gilt: Obst und Gemüse nicht zu lange im Kühlschrank lagern, damit es nicht an Geschmack verliert. Angeschnittenes Obst wie zum Beispiel Wassermelone immer abdecken, damit sich keine Keime auf der Oberfläche sammeln können.

Und ist das Obst doch zu reif geworden - nicht wegwerfen, sondern die Rezepte für überreifes Obst ausprobieren.

Was sind uns unsere Lebensmittel wert? Ein interessanter Podcast aus der Reihe "Besser leben" zur Frage, weshalb in Deutschland verhältnismäßig wenig Geld für Nahrung ausgegeben wird und was das mit der Qualität der Lebensmittel macht, hier:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/was-sind-uns-unsere-lebensmittel-wert/bayern-1/93553068/


60