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Kuchengabel Warum hat die kleine Gabel einen dicken Zinken?

Ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass bei einigen Kuchengabeln der linke Zinken verdickt ist? Wir haben die so witzige wie praktische Erklärung. Denn Kuchen muss einfach!

Stand: 10.03.2025

Ein Törtchen, daneben liegt eine Kuchengabel mit dickerem linken Zinken | Bild: mauritius images / S Lyons Photography / Alamy / Alamy Stock Photos

Warum gibt es Kuchengabeln? 

Die Kuchengabel ist kleiner und oft an einer Ecke breiter als andere Gabeln. Das kleine Besteckteil ist übrigens noch gar nicht so alt. Erst seit rund 120 Jahren existiert die kleinere Schwester der normalen Gabel. Zuvor hat man den Kuchen einfach mit Messer und Gabel gegessen. Denn lange wurde Besteck nicht aus robustem Edelstahl hergestellt, sondern aus weichen, leicht zu verbiegenden Metallen, wie Messing, Kupfer oder Silber. Dadurch verbogen sich zum Beispiel bei härteren Kuchenböden wie Mürbeteig die herkömmlichen Gabeln leicht, wenn man kein Messer zum Schneiden benutzte. Deshalb entstand schließlich die Kuchengabel mit ihren berühmten drei Zinken. 

"Warum ist bei Kuchengabeln manchmal ein Zinken etwas breiter als die anderen?"

Bayern 1 Hörer Jonas aus München

 Warum ist der linke Zinken dicker bei der Kuchengabel? 

Laut Johannes Seibel, Co-Geschäftsführer und Creative Director der Besteck-Manufaktur Mono wurde die Kuchengabel deswegen designt, damit sie die Funktion von Messer und Gabel miteinander vereint:

"Die traditionelle Kuchengabel verfügt über drei Zinken, wobei die linke Zinke breiter und stabiler gestaltet ist. [...] Um das Handling zu vereinfachen, wurde die Kuchengabel so designt, dass sie beide Funktionen übernimmt: Die breitere linke Zinke dient zum Zerteilen des Kuchens, während die anderen beiden Zinken zum Aufnehmen der Stücke verwendet werden. Die Einkerbung an der breiten Zinke ermöglicht zudem ein leichteres Aufspießen des Kuchens. [...] Um die Stabilität zu erhöhen und ein Verbiegen der Zinken zu verhindern, wurde die linke Zinke der Kuchengabel breiter gestaltet. Das sorgte für eine bessere Kraftübertragung beim Schneiden weicherer Kuchen oder Torten."

Johannes Seibel, Co-Geschäftsführer und Creative Director der Besteck-Manufaktur Mono

So einfach ist es also: Der linke Zacken ist verstärkt, um durch härtere Kuchenstücke besser durchzukommen. Praktisch!

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Ein wunderbares und sehr beliebtes Kuchenrezept haben wir hier auch direkt zur Inspiration. Da kann die Kuchengabel gleich mal beweisen, wie gut sie durch den Mürbteigboden kommt:

Rezeptevideo: Käsekuchen


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