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Alben der Woche: August 2024 Unsere Alben der Woche im Überblick

808-Beats, Garage-, Klavier- & Club-Sounds gibt's auf dem neuen und sehr tollen Album der Britin Rosie Lowe "Lover, Other" / "No Name" ist das 6. Studioalbum von Jack White (White Stripes, The Raconteurs, Dead Weather) und unser Lieblingsalbum in der zweiten Augustwoche / Das Debüt von Brigitte Calls Me Baby "The Future Is Our Way Out" begeistert uns in Woche eins und man kann beim brillanten Gesang von Sänger Wes Leavins eigentlich nur an einen Namen denken: an die glorreichen, frühen Tage von Morrissey...

Von: Zündfunk

Stand: 16.08.2024

Rosie Lowe - Lover, Other | Bild: Abiella Aland

Rosie Lowe – Love, Other

Die Britin Rosie Lowe zeigt sich auf ihrem neuen Album noch vielseitiger als ohnehin schon. „Love, Other“ drängt in mehrere Genre-Ecken des Soul und RnB gleichzeitig - ohne auseinander zu fallen. Oft agierte sie als eine Soul-Discokugel, reflektiert verschiedene Facetten des Genres – auch in Kollaborationen, von der Rapperin Little Simz bis hin zum Produzenten Machinedrum.

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Rosie Lowe - In My Head (Official Video) | Bild: Rosie Lowe (via YouTube)

Rosie Lowe - In My Head (Official Video)

Das Album „Love, Other“ ist einerseits Lowe-typisch eklektisch. Manche Songs klingen britisch-clubverliebt – mit 808-Beats oder Garage-Sounds, manche Songs könnte sie allein an einem Klavier in einer Hotelbar performen. Der vielseitige Sound passt zum Inhalt: Auf „Love, Other“ zelebriert sie die Erkenntnis, dass sie Widersprüchlichkeiten in sich vereint. Andererseits legt Rosie Lowe doch immer wieder Spuren, die alles zusammenhalten. Mitunter ist die Sonne immer wieder Thema, das Tageslicht, Helligkeit und Dunkelheit.

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Rosie Lowe - Mood to Make Love (Official Video) | Bild: Rosie Lowe (via YouTube)

Rosie Lowe - Mood to Make Love (Official Video)

Auch auf dem dritten Solo-Studioalbum von Rosie Lowe klingen die Songs schnörkellos und pur – obwohl gar nicht mal so wenig passiert. Es tauchen andere Stimmen als ihre auf, Schallplattensamples, Field Recordings von Vögeln oder Spaziergängen. Das sind keine effekthascherischen Überraschungsmomente. Rosie Lowe bringt alles gemeinsam zum Klingen. (Katja Engelhardt)

Tracklisting:

1. Sundown 
2. Mood to Make Love 
3. In My Head 
4. Bezerk 
5. There Goes The Light 
6. Walk In The Park 
7. Something
8. Don't Go
9. In The Morning 
10. Out of You
11. Gratitudes 
12. This Before
13. Lay Me 
14. Lover
15. Sundown (Reprise)

Jack White – No name

Bereits am 19. Juli gab es für alle, die in einem Third Man Recordstore (in Nashville, Detroit oder London) eingekauft haben, also in einem Plattenladen von Third Man Records, dem Label von Jack White, geheimnisvolle White-Labels for free. Schon bald war klar, die freundliche Beigabe war nichts weniger als das neue Album von Jack White!

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Jack White - Old Scratch Blues (Official Audio) | Bild: JackWhiteVEVO (via YouTube)

Jack White - Old Scratch Blues (Official Audio)

Back to cool. Mit dem rohen, runtergestrippten Blues-Punk von „No Name“ kehrt Jack White zu seinen Anfängen zurück. Ist damit den White Stripes näher denn je. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Zwar war Jack White super aktiv nach dem Ende der White Stripes im Jahr 2011, hat fünf Soloplatten veröffentlicht, war ein Teil von Dead Weather und den Raconteurs. Aber in den vergangenen Jahren hat er mich nie mehr so umgeblasen wie mit diesem Album. „No Name“ ist unmittelbarster Rock’n’Roll. Laut, rau, kompakt. Mit gigantischen Riffs, tollen Melodien, super Songideen. White rappt hier sogar mal, und das mit so viel Elan, dass man in an Dr Dre vermitteln möchte („Archbishop Harald Holmes“). Dazu ist das Ganze umwerfend produziert. Es brizzelt aus den Verstärkern, dass die Garage wackelt. Definitiv mein Favorit in dieser Woche! (Angie Portmann)

Tracklisting:

1. Old Scratch Blues 
2. Bless Yourself 
3. That's How I'm Feeling 
4. It's Rough On Rats (If You're Asking)
5. Archbishop Harold Holmes 
6. Bombing Out 
7. What’s the Rumpus? 
8. Tonight (Was A Long Time Ago) 
9. Underground 
10. Number One with a Bullet 
11. Morning at Midnight 
12. Missionary
13. Terminal Archenemy Endling

BRIGITTE CALLS ME BABY – The Future Is Our Way Out

Brigitte Calls Me Baby erinnert mit ihrer unbeschwerten Art an die Smiths. Ähnlich wie Morrissey einst Vorsitzender des New York Dolls-Fanclubs war, pflegte Sänger Leavins in seinen Jugendtagen einen Briefkontakt mit der französischen Schauspielerin Brigitte Bardot. Der Albumtitel entstand aus einem spontanen Moment heraus, als er ihn vor lauter Übermut auf sein T-Shirt kritzelte.

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Brigitte Calls Me Baby - I Wanna Die In The Suburbs (Official Audio) | Bild: BrigittecallsmeVEVO (via YouTube)

Brigitte Calls Me Baby - I Wanna Die In The Suburbs (Official Audio)

Einen großen Unterschied zu The Smiths gibt es allerdings: die Amerikaner haben ein Keyboard dabei, was den Sound noch ein wenig wehmütiger uns sehnsuchtsvoller macht. Üppige Romantik triftt auf Jingle-Jangle-Pop, Crooner-Gesang auf eine klasse eingespielte Indie-Band. Fans schreiben in die YTB-Kommentare, dass sie sich nicht nur an die schwülstigen 80er erinnert fühlen, sondern auch an The Killers und Elvis´ Stimme. Stimmt.
Textlich hat Leavins ein Faible für Neurosen, für Glam, für Tragödien:

"Meine Großmutter hatte ein Buch aus den 70er Jahren, in dem verschiedene Hollywood-Skandale behandelt wurden. Der über Jayne Mansfield blieb mir im Gedächtnis."

Wes Leavins

Und bezieht sich auf die Schauspielerin und das Playboy-Playmate, die mit 34 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam.

"Ich erinnere mich, dass es ein Foto von ihr gab, das ziemlich pornografisch war, und wenn man die Seite umblätterte, sah man ein weiteres Foto von ihrem toten Körper nach dem Autounfall. Das war so eindrucksvoll und hat mich so sehr beeindruckt, dass ich jedes Mal, wenn ich das Buch im Regal sah, eine Gänsehaut bekam..."

Leavin, Wes

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Brigitte Calls Me Baby - The Future is Our Way Out (Official Live Video) | Bild: BrigittecallsmeVEVO (via YouTube)

Brigitte Calls Me Baby - The Future is Our Way Out (Official Live Video)

Vermutlich helfen solche Interessen beim eigenen Star- bzw. berühmt-Werden. Und schon wartet u. a. das renommierte Lollapalooza-Festival mit einem Booking. Wir sagen ihnen eine steile Karriere voraus. Dieses Debüt wird den Indie-Pop-Jahrgang 2024 prägen. (Ann-Kathrin Mittelstraß)

Tracklisting:

  1. The Future is Our Way Out
  2. Pink Palace
  3. Eddie My Love
  4. Fine Dining
  5. I Wanna Die In The Suburbs
  6. Too Easy
  7. Palml of Your Hand
  8. Impressively Average
  9. We Were Never Alive
  10. You Are Only Made Of Dreams
  11. Always Be Fine

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