Kultur - Kunst und Design


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Pinakothek der Moderne Die Staatsgalerie moderner Kunst

Die Staatsgalerie moderner Kunst bekommt im neuen Haus endlich eine angemessene Heimat. Seit der Nachkriegszeit war die hochkarätige Sammlung provisorisch im Haus der Kunst untergebracht. Ausgerechnet in dem Bauwerk, das 1937 von den Nationalsozialisten errichtet wurde, um die Avantgarde als "entartet" zu diffamieren.

Stand: 18.05.2011 | Archiv

Joseph Beuys: "Das Ende des 20. Jahrhunderts" | Bild: picture-alliance/dpa

Joseph Beuys' große Installation "Das Ende des 20. Jahrhunderts" verließ als letztes Kunstwerk den Westflügel des ehemaligen Kunsttempels der Nationalsozialisten. Kein leichter Abschied. Vierundvierzig massive Basaltblöcke mussten Stein für Stein abgetragen werden. Steinrestauratoren und Vermessungstechniker waren tagelang damit beschäftigt, die archaischen Blöcke mit modernster Lasertechnik im neuen Haus wieder so zu platzieren, wie Beuys vor etwa zwanzig Jahren.

Jetzt nimmt das Werk einen zentralen Raum ein: Es bildet den Schnittpunkt zwischen Klassischer Moderne und Gegenwartskunst, den Ausgangs- und Endpunkt des Rundgangs durch die Staatsgalerie.

Klassische Moderne und Gegenwartkunst

Lichtinstallation von Dan Flavin

Der Rundgang beginnt mit Meisterwerken der Klassischen Moderne: Gemälde von Kandinsky, Marc und Macke eröffnen das Spektrum des "Blauen Reiters". So nannte sich die revolutionäre Künstlergruppe, die München für kurze Zeit zum Zentrum der Avantgarde machte. Ein Höhepunkt des Rundgangs ist der Max-Beckmann-Saal. Der 1884 in Leipzig geborenen Maler entwickelte nach dem Ersten Weltkrieg seinen so expressiven wie sozialkritischen Stil.

In Beckmanns Triptychon "Versuchung" - 1936, in der Zeit seiner Verfolgung durch die Nazis entstanden - erscheint die Welt als ein Tollhaus voller Gewalt und Willkür. Diesem deutschen Wegbereiter der Moderne, der 1937 vor den Nazis fliehen musste, wird im nächsten Raum Pablo Picasso gegenübergestellt. Die ausgesuchten Exponate reflektieren plastisch die permanenten Verwandlungen des Spaniers, der international zum Schrittmacher der Moderne wurde.

Olaf Metzel: "Reise nach Jerusalem"

Die internationale Kunst der Gegenwart ist im Ostflügel der Pinakothek vertreten - Olaf Metzels farbenprächtige Installation war das erste Werk, das den Treppenaufgang zierte, inzwischen bespielt Olaf Nicolai die Stufen mit einer regelmäßig stattfindenden Sound-Performance.. Weitere Highlights sind Blinky Palermos geometrische Farbfelder und Dan Flavins Lichtinstallation "Tatlin Monument". Das furiose Werk von Georg Baselitz bildet das zeitgenössische Gegengewicht zu Beckmanns Klassischer Moderne. In den 60er-Jahren provozierte der aus Ostdeutschland stammende Künstler mit kraftvollen Bildern eine identitätslose, satte Nachkriegsgeneration im Westen. Er stellte buchstäblich die Welt auf den Kopf.


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