Fußball und Gewalt Die Fan-Szene
Statt zum Rockkonzert oder ins Musical heute mal Champions League - Hauptsache, man nimmt an einem gesellschaftlichen Event teil.
Sportsoziologen nennen diesen Zuschauer-Typ "konsumorientiert". Neben diesem unterscheiden sie noch den erlebnis- und den fußballzentrierten. Letzterer ist der klassische Anhänger, der ausschließlich ins Stadion geht, um seinen Verein beim Fußballspielen zuzusehen. Er ist heutzutage nur noch eine von mehreren Spielarten des Phänomens Fan.
Noch bis vor einigen Jahren waren auch die Hooligans regelmäßig in den Schlagzeilen. Rivalisierende Gruppen suchten den Kitzel darin, sich gegenseitig zu verprügeln. Der Fußball diente oft nur noch als Vorwand für die Schlägereien, zu denen sie sich oft auch fernab vom Stadion verabredeten. Dieser ausschließlich "erlebnisorientierte" Typ ist heute eher ein Auslaufmodell. Er wurde abgelöst von einer Mischform, den sogenannten Ultras: Power-Fans, die als Anheizer im Stadion ihren Klub feiern, nicht weniger aber auch sich selbst.
Buch-Tipps
Marcus Sommerey: Die Jugendkultur der Ultras
Zur Entstehung einer neuen Generation von Fußballfans
Stuttgart 2010
David Brenner Neues aus der Fankurve
Wie Ultras und andere Fangruppierungen die Fankultur verändern
Marburg 2009