Garten Würzige Kräuter für die Grillsaison
Kräuter sind unkomplizierte Garten- und Balkonbewohner, die sommerlichen Gerichten und Grillspezialitäten die richtige Würze geben. Wie man die pflegeleichten Grillkräuter hält und sogar selbst vermehren kann, weiß Gartenexperte Andreas Modery.
Grillkräuter haben vieles gemeinsam: Sie sind alle mehrjährig, lieben die Sonne, brauchen durchlässigen Boden, mögen keinen Dünger und haben auch noch einen ganz besonderen Mehrwert, denn sie sind ideale Bienen- und Schmetterlingsweiden. Auch in der Küche, gerade zur Grillsaison, sind Kräuter unverzichtbar und zudem sehr pflegeleicht.
Das Kräuter-Klassiker-Trio Thymian, Rosmarin und Salbei passt zu verschiedensten Fleischgerichten und außerdem wunderbar in einen gemeinsamen Blumentopf. Auch Oregano, Estragon, Lorbeer und Currykraut eignen sich zur eigenen Haltung sowie zum Würzen von Grillspeisen.
Thymian
- warmer, sonniger Standort
- mehrjährig, winterharte Sorten beachten (z. B. Echter Thymian, Polster-Thymian, Kaskaden-Thymian, Feldthymian)
- viele aromatische Sorten wie Orangen-, Zitronen-, Lavendel-, und Kümmelthymian
- vor Staunässe schützen
- passt auch zu Fisch
- hat getrocknet stärkere Würzkraft als frisch
Rosmarin
- warmer, sonniger Standort
- mehrjährig, winterharte Sorten beachten (z. B. Blue Winter, Hill Hardy, Veitshöchheimer Rosmarin, Arp)
- Überwintern nicht winterharter Sorten an einem kühlen, hellen Platz
- passt z. B. zu Lammfleisch und Kartoffeln
- am besten frisch und durch Öl gezogen verwenden, damit er nicht auf dem Grill verbrennt
Salbei
- warmer, sonniger Standort
- mehrjährig, winterharte Sorten beachten (z. B. Echter Salbei, Silberblatt-Salbei, Muskatellersalbei, Salbei Aurea)
- viele aromatische Sorten wie Wiesen-, Steppen-, Hain- und Quirlblütiger Salbei
- im Frühling zurückschneiden, dabei nicht zu weit in die verholzten Teile schneiden
- lässt sich gut vermehren
- passt z. B. zu Kalbfleisch und eignet sich für Saucen
Oregano
- sonniger Standort mit trockenem Boden
- mehrjährig
- ist mit dem einjährig wachsenden Majoran verwandt
- lässt sich gut vermehren
- passt z. B. zu Grillgemüse der italienischen und griechischen Küche
Estragon
- sonniger Standort mit feuchtem Boden
- mehrjährig, winterhart
- vor Staunässe schützen
- passt z. B. zu Fisch und Fleisch
Lorbeer
- flexibler Standort, am besten hell und windgeschützt
- mehrjährig, bedingt winterhart
- vor Staunässe schützen
- lässt sich gut vermehren
- eignet sich z. B. für Marinaden und Saucen
Currykraut
- warmer, sonniger Standort
- mehrjährig, winterhart
- Blätter entfalten Aroma am besten, wenn sie im Mörser zerstoßen werden
- passt z. B. zu Fisch und Saucen
Die meisten Grillkräuter lassen sich gut vermehren.
Tipps zur Kopfstecklingsvermehrung
- Einen Trieb mit mindestens vier Blättern mit einem scharfen Messer abschneiden
- Blätter reduzieren: die untersten Blätter mit mindestens drei Triebspitzen entfernen; bei Kräutern mit breiten Blättern, Blätter halbieren, dadurch soll die Verdunstung gemindert werden.
- Die Stecklinge ca. zwei Blattansatzstellen tief in Anzuchttöpfchen mit Anzuchterde setzen. Mit Wassernebel befeuchten und Haube abdecken
- Alternativ: Stecklinge können auch in Wasseranzucht vorbereitet werden. Einfach den Steckling in ein gefülltes Wasserglas geben, Wurzeln wachsen lassen und auspflanzen.
Viel Freude mit diesen Tipps wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!