Ernährung Wie gesund ist Paprika?
Paprika lässt sich auf unterschiedlichste Art verzehren: roh, gekocht, gebraten, gegrillt, gedünstet, aber auch als Gewürz getrocknet und gemahlen. Es gibt sie in gelb, grün, orange und rot. Doch wie gesund ist Paprika? Und auf was sollten wir bei dieser Frucht achten? Ernährungsexpertin Jutta Löbert klärt auf und verrät ihr persönliches Lieblingsrezept mit Paprika.
Botanisch gesehen ist die Paprika eigentlich kein Gemüse, sondern Obst. Verzehrt wird die Paprikafrucht, die aus der Blüte wächst und Samen bildet. (Wie Ihr Balkon zur Gemüse-Oase wird, erfahren Sie hier.)
Das steckt in der Paprika
Paprika ist kalorienarm, reich an Folat, Kalium, Ballaststoffen, Vitamin C und Antioxidantien:
- Folat ist beispielsweise bei der Zellteilung von Bedeutung. Mit Folat ist das wasserlösliche Vitamin gemeint und sollte nicht mit der Folsäure verwechselt werden, bei der es sich um einen synthetischen Stoff handelt, der in Form einer Nahrungsergänzung zugeführt wird.
- Kalium regelt unter anderem mit Natrium die Signalweiterleitung zwischen einzelnen Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Muskelzellen.
- Ballaststoffe führen zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl, fördern die Verdauung und lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen.
- Vitamin C schützt vor freien Radikalen, ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und unterstützt die Eisenaufnahme ins Blut.
- Antioxidantien schützen vor freien Radikalen, Bluthochdruck und Entzündungen in Gefäßen.
Gut zu wissen:
Insbesondere rote Paprika enthält mit 140 mg pro 100 g viel Vitamin C, mehr als die empfohlene Tagesdosis. (Zitrusfrüchte können nur etwa ein Drittel dieser Menge bieten.)
Empfohlene Tagesdosis an Vitamin C: 95-110 mg
Paprika ist daher gesund und bereichert unseren Speiseplan.
Paprika – schwer verdaulich?
Prinzipiell gilt Paprika aufgrund ihrer dicken Haut als schwer verdaulich. Spitzpaprika wird aufgrund der dünneren Haut häufig besser vertragen.
Tipp für bessere Verträglichkeit: Paprika häuten
Die Paprika vierteln, in einen Topf geben, mit kochendem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Anschließend mit kaltem Wasser abschrecken und die Haut der Paprika mit einem Messer abziehen.
Paprika enthält Allergene wie Capsaicin. Daher kann es zu Unverträglichkeiten mit Symptomen wie Blähungen, Krämpfen und/oder Durchfall kommen. Zudem kann Paprika Symptome einer Kreuzallergie auslösen.
Personen mit einer Fructose-Intoleranz beziehungsweise -unverträglichkeit können insbesondere beim Verzehr von roter Paprika Symptome wie Übelkeit, Völlegefühl und Krämpfe entwickeln. Mit zunehmendem Reifegrad der Paprika nimmt der Fructosegehalt der Frucht zu (1,19 g grün, 2,17 g gelb, 3,74 g rot).
Unterschied zwischen gelber, grüner und roter Paprika
Hinsichtlich der Inhaltsstoffe unterscheiden sich die verschiedenfarbigen Paprika nur wenig, mit Ausnahme des Vitamin C- und Fructose-Gehaltes, der bei der roten Paprika am höchsten ist (Vitamin C: etwa 140 mg rot, 120 mg gelb, 100 mg grün)
Gut zu wissen:
Im unreifen Zustand sind alle Paprika grün, mit zunehmender Reife werden sie gelblicher bis rot, süßer im Geschmack und minimal kalorienreicher (von 20 kcal – grüne bis 37 kcal rote Paprika).
Kauftipps für Paprika
Eine Paprika sollte fest, knackig und glänzend sein und weder weiche noch braune Stellen aufweisen.
Entdecken Sie an der Paprika Schimmel oder innen braune Stellen, sollten Sie die ganze Paprika nicht mehr verzehren.
Häufig gelten Fruchtgemüse als rückstandsbelastet, weshalb wir generell saisonal und regional erzeugtes Gemüse bevorzugen sollten. Hinsichtlich Pestizidbelastung sind Paprika aus dem ökologischen Anbau weitgehend rückstandsfrei.
In Plastik abgepackte Paprika
Verpackungen schützen zwar vor Keimen, die von außen kommen, allerdings nicht vor Verunreinigungen, die bereits in den Produktionsländern auf die Ware gekommen sind. Daher gilt auch hier die Empfehlung: regional und saisonal einkaufen. Zudem vermeiden Sie beim Kauf loser Paprika Plastikmüll.
Lagerung von Paprika
Paprika ist kälteempfindlich, daher am besten im Gemüsefach des Kühlschranks oder im kühlen Keller aufbewahren. Bei Temperaturen zwischen 8-10 Grad ist sie am Stück bis zu zwei Wochen haltbar, angeschnitten im Kühlschrank nur wenige Tage.
Paprika lässt sich auch einfrieren, vorab Samen entfernen und 4 Minuten blanchieren. Blanchierte Paprika ist bis zu 1 Jahr haltbar, unblanchierte Paprika nur etwa 6 Monate.
Rezepttipp mit Paprika: Schnelles Paprika-Gemüse (für 2 Portionen)
Zutaten
- 2 EL Olivenöl
- 1 kleine Zwiebel
- 1 rote Paprikaschote
- 1 grüne Paprikaschote
- 1 gelbe Paprikaschote
- ½ EL Balsamico
- 1 EL Honig
- etwas Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in Olivenöl anbraten
- Die Paprika entkernen, in kleine Stücke schneiden und kurz mitbraten
- Balsamico und Akazienhonig zugeben und etwas einköcheln lassen
- Mit Salz und Pfeffer würzen und bei kleiner Hitze etwa 10 Minuten fertig garen
Weitere Rezeptvorschläge mit Paprika:
Paprika-Knödel mit Rahm-Sauerkraut und Apfel (von Andreas Geitl)
Gefüllte Gemüsezwiebeln mit Paprika-Salat und Petersiliencreme (von Wolfgang Link)
Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Jutta Löbert und "Wir in Bayern"!