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Pflanzen Das können Sie im September anpflanzen!

Wer jetzt in seinem Garten oder auf dem Balkon nochmal aktiv werden möchte, sollte Stauden anpflanzen. Inzwischen können Sie die Stauden zwar das ganze Jahr über kaufen, die beste Pflanzzeit ist allerdings der Herbst - von September bis November. Gartenexperte Andreas Modery verrät, wie Sie ein Staudenbeet richtig planen und welche Stauden Sie im September am besten pflanzen.

Stand: 17.08.2022

Dahlien  | Bild: BR/Andreas Modery

Der September ist der ideale Zeitpunkt, um Stauden zu pflanzen - egal ob ins Staudenbeet im Garten oder in Töpfe auf dem Balkon. Damit Sie an Ihren Stauden aber auch wirklich Freude haben, sollten Sie schon im Vorfeld ein paar Dinge beachten.

So planen Sie Ihr Staudenbeet

Bevor Sie sich an die Bepflanzung machen, sollten Sie Ihr Beet erst einmal richtig planen. Das geht ganz einfach:

Vermessen Sie Ihr gewünschtes Staudenbeet und übertragen Sie den Maßstab auf Papier. Ein Meter entspricht zwei Zentimeter. Zeichnen Sie anschließend Leit-, Begleit- und Füllstauden ein. Wichtig ist dabei, auf die unterschiedlichen Wuchshöhen der Stauden zu achten:

  • Leitstauden (wie Dahlien und Sonnenhüte) bringen Höhe und Perspektive und sollten im Hintergrund eines Beetes gepflanzt werden.
  • Begleitstauden (wie Herbstanemone und Chrysantheme) sind kleiner als Leitstauden und gleichen die fehlende Höhe durch Masse aus.
  • Füllstauden (wie Eidechsen bzw. Molchschwanz und Heuchera) sind niedrig und bedecken die freien Zwischenräume am Boden.

So pflanzen Sie Schritt für Schritt die Stauden

  • Jäten Sie die Wildkräuter im Beet.
  • Entfernen Sie grobe Erdbrocken und Steine.
  • Lockern Sie den Boden tiefgründig mit einer Grabegabel und arbeiten Sie zur Bodenverbesserung Hornmehl oder Komposterde ein.
  • Wässern Sie die Stauden, topfen Sie sie kopfüber aus und legen Sie die Stauden so auf dem Beet aus, wie sie später stehen sollen.
  • Heben Sie mit einer Pflanzkelle ein Pflanzloch großzügig aus.
  • Setzen Sie die Stauden ein. Beim Einsetzen ist die Pflanze ein Fingerbreit über der Erde. Anschließend mit Erde auffüllen und das Erdreich rund um die Staude andrücken. Die Oberfläche des Ballens schließt mit der Erdoberfläche des Pflanzlochs ab.
  • Zum Schluss gut angießen.

Diese Stauden können Sie im September anpflanzen

Dahlien

Die aus Mittelamerika stammende Pflanze begeistert durch ihre Vielfalt und Farbenpracht.

Dahlie

  • Standort: sonnig
  • Erde: locker
  • Gießen: regelmäßig, aber Staunässe vermeiden
  • Düngen: alle zwei Wochen mit Flüssigdünger
  • Ausputzen: Ein regelmäßiges Ausputzen der verblühten Blüte wird mit ständiger Blütenneuproduktion belohnt!
  • Überwinterung: Dahlien sind nicht winter- beziehungsweise frosthart! Der richtige Zeitpunkt, um die Knollen der Dahlien (bei möglichst trockenem Wetter) aus Beeten, Kästen und Kübeln zu holen, ist, wenn der erste Nachtfrost deutliche Spuren an den Pflanzen hinterlassen hat. Schneiden Sie oberirdische Pflanzenteile auf etwa 5 cm zurück und holen Sie die Knollen mithilfe einer Grabegabel aus dem Boden. Bitte die Dahlien nicht abbürsten, da die restliche Erde die Knollen vor Austrocknung und einem Befall mit Pilzen oder Bakterien schützt. An einem trockenen, frostfreien Platz (zum Beispiel im Keller oder in der Garage) überwintern.

Tipp: Trockenes regelmäßig entfernen!

Einfach mit Daumen und Zeigefinger das Verblühte oberhalb eines gut entwickelten Blattpaares abknipsen oder mit einem scharfen, sauberen Messer herausschneiden. Dadurch wird die Entwicklung neuer Blüten angeregt. Lässt man die trockenen Blüten an der Pflanze, würde sie einen Großteil ihrer Energie für die Samenbildung verwenden. Wir aber wollen Blüten sehen!

Herbstanemone

Diese Staude hat zarte, halbgefüllte rosa Schalenblüten. Die Herbstanemone blüht bis Ende Oktober und ist gut kombinierbar mit anderen Stauden (zum Beispiel Purpurglöckchen).

Herbstanemone

  • Geeignet für: Beete, Rabatten, Kübel (auf Balkon und Terrasse)
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Boden: humos, durchlässig
  • Gießen: Erde ausreichend feucht halten
  • Wuchs: aufrecht, 90-110 cm Höhe
  • Pflanzabstand: etwa 45 cm
  • Überwinterung: Die Herbstanemone ist frostfest. In den ersten beiden Wintern ist allerdings eine Abdeckung mit Tannenreisig oder Rindenmulch als Wurzelschutz zu empfehlen.

Chrysantheme ("Winteraster")

Die Blüten und Knospen sitzen dicht an dicht in zwei verschiedenen, leuchtenden Farben zusammen. Aufgrund ihrer Blütezeit und Blühwilligkeit haben Sie bis Ende November dauerbunte Büsche. Sie ist die Nationalblume Japans und gilt dort als Symbol für ein langes und glückliches Leben.

Chrysantheme

  • Geeignet für: Terrasse, Balkon oder vor der Eingangstür; Als Schnittblume zählt die Chrysantheme zu eine der Haltbarsten und ist deswegen unter Floristen sehr beliebt. Ob einzeln arrangiert oder zusammengebunden im Strauß: mit ihrer vielseitigen Farbpalette lässt sie keine Wünsche offen.
  • Standort: hell, sonnig bis halbschattig
  • Gießen: regelmäßig, ohne dass sich Staunässe im Kübel bildet
  • Düngen: einmal alle zwei Wochen
  • Ausputzen: Verblühtes schnell entfernen, um Platz für neue Blüten zu machen
  • Überwinterung: Im Winter wird ein heller und kühler, aber frostgeschützter Standort verlangt.

Chamäleonpflanze (Eidechsenschwanz oder Molchschwanz)

Die Chamäleonpflanze stammt ursprünglich aus China und Japan und verbreitet einen feinen Duft, was bei Bodendeckerstauden eine Seltenheit ist. Sie trägt herzförmige, farbenfroh gemusterten Blätter, die in Gelb, Rot und verschiedenen Grünvariationen leuchten. Im Juni/Juli schmückt sich das Buntblatt außerdem mit zarten, weißen Blüten, die wie Sternchen über dem Blätterteppich leuchten. 

Chamäleonpflanze

  • Geeignet für: dekorative Unterpflanzung unter Ziersträuchern und am Rand sommerlicher Staudenbeete
  • Standort: sonnig oder halbschattig, liebt den Teichrand  
  • Boden: leicht feucht
  • Gießen: Trockenheit nimmt einem diese Pflanze sehr übel.
  • Wuchs: Aufgrund ihrer enormen Wuchskraft kann sie schnell einen bunten Blätterteppich über Beete legen. Eine Wurzelsperre steuert die Wuchskraft.
  • Überwinterung: Das Buntblatt friert über den Winter ab, treibt aber im nächsten Frühjahr wieder kräftig aus. In Regionen mit sehr kalten Wintern ist eine schützende Laubschicht empfehlenswert.

Gut zu wissen:

In Asien wird die Chamäleonpflanze (Blätter und Wurzeln) roh oder als Gemüse gekocht gegessen.

Purpurglöckchen (Heuchera)

Diese Blattschmuckstaude ist aufgrund ihrer besonderen Laubfärbung ein unübersehbares Highlight. Die Blattoberseite ist von einem silbrigen Schimmer überhaucht und wird von purpurfarbenen Blattadern durchzogen, während sich die Blattunterseite in kräftigen Farben präsentiert. Mit schneeweißen Blüten in Glockenform schmückt sie sich von Juli bis August.

Heuchera

  • geeignet für: Gehölzrand, Gruppe im Beet oder Solist im Kübel; äußerst dekorative und gleichzeitig strapazierfähige Pflanze
  • Standort: Vermeiden Sie ganztägige Sonneneinstrahlung, dann ist die Blattschmuckstaude zufrieden. Steht sie allerdings zu sehr im Schatten, dann beginnt die Staude zu vergrünen.
  • Boden: frisch, durchlässig, nährstoffreich und lehmig-sandig
  • Gießen: Die Erde gut feucht halten, da der Boden nicht austrocknen sollte.
  • Wuchs: horstig und kissenartig; 20 bis 40 cm Höhe
  • Pflanzabstand: 35 cm
  • Überwinterung: winter- und frosthart

Viel Freude mit Ihren Stauden und einen schönen Herbst wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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