BR Fernsehen - Wir in Bayern


9

Garten Prima Klima dank Zimmerpflanzen

Bestimmte Zimmerpflanzen fördern die Gesundheit, steigern das Wohlbefinden und lassen uns weniger anfällig für Krankheiten werden. Der Grund: Sie sorgen für ein besseres Raumklima. Gartenexperte Andreas Modery erklärt, wieso das so ist und stellt Pflanzen vor, die für ein gutes Klima in Ihren vier Wänden sorgen.

Stand: 23.11.2020 | Archiv

Zimmerpflanzen  | Bild: BR/Andreas Modery

Die Luftqualität von Innenräumen wird durch chemische Stoffe, die aus Möbeln, Kleidung, Bodenbeläge usw. stammen, negativ beeinflusst. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass manche Zimmerpflanzen die Fähigkeiten haben, diese ungesunden Stoffe aus der Innenraumluft aufzunehmen, zu filtern, die Luft davon zu reinigen und sie mit Sauerstoff anzureichern:

  • Neutralisation der Schadstoffe (Aufnahme, Filterung und Abbau)
  • Verbesserung der Luftfeuchtigkeit (durch die natürliche Verdunstung wird die Luftfeuchtigkeit erhöht, wodurch weniger Erkältungskrankheiten entstehen)
  • reinere Luft durch Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff

Die Funktionsweise der "grünen Medizin"

Die Pflanze produziert aus Licht, Wasser und dem Kohlendioxidgehalt der Luft reinen Sauerstoff sowie Zucker (Photosynthese). Pflanzen sind also in der Lage, Stoffe mit ihren chemischen Verbindungen aus der Luft aufzunehmen, in Einzelbausteine aufzubrechen und sie in eine Art "Nahrung" umzuwandeln. So nehmen Zimmerpflanzen mit Hilfe ihrer Blätter diese Stoffe aus der Luft auf und machen die für uns Menschen schädlichen, chemischen Verbindungen in der Raumluft unschädlich.

Insbesondere an den Blattunterseiten befinden sich spezielle Öffnungen, um den Austausch zwischen Luft von außen und pflanzlichem Gewebe zu regeln. Auch der in der Pflanze produzierte Sauerstoff wird durch diese Öffnung wieder an die Luft abgegeben. Diese "Pforten" (Durchgänge) heißen Spaltöffnungen. Sie werden von der Pflanze selbst geöffnet und geschlossen. Wenn die Pflanze CO2 aufnehmen will, gehen die Spaltöffnungen bei Licht auf, um Zucker für ihr Wachstum umzuwandeln. Sie schließen sich wieder, wenn die Wasserverdunstung so stark zunimmt, dass die Pflanze austrocknen könnte.

Die besten Schadstoffkiller: Blattpflanzen

Studien haben gezeigt, dass bestimmte Pflanzen Kohlendioxid effektiver als andere Pflanzen in Sauerstoff umwandeln und den Schadstoffanteil der Luft dadurch deutlich absenken können. Da diese Luftreinigung hauptsächlich durch die Blätter erfolgt, liegt es auf der Hand, dass die besten "Schadstoffkiller" Blattpflanzen sind.

Diese Zimmerpflanzen reinigen unsere Luft durch die Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff und sorgen so für eine bessere Luftqualität:

  • Baumfreund
  • Bogenhanf
  • Drachenbaum
  • Einblatt
  • alle Farne (Schwertfarn, Nestfarn, Rippenfarn, Tüpfelfarn etc.)
  • Grünlilie
  • Monstera

Die perfekten Luftbefeuchter

Die warme Heizungsluft macht uns im Winter ziemlich zu schaffen. Die Schleimhäute trocknen aus, Erkältungen und Müdigkeit sind vorprogrammiert. Wenn wir die Pflanzen ausreichend gießen, sorgen sie - zu unserem Nutzen - für eine Art Klimawandel. Durch ihre Blätter verdunsten die Zimmerpflanzen Wasser und geben dafür Sauerstoff an die Raumluft ab.

Bei einer Zimmertemperatur von rund 21 Grad Celsius beträgt die Luftfeuchtigkeit in Räumen meist 25 - 30 %. Besser für unsere Gesundheit wäre allerdings eine relative Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 %, die gerade im Winter in unseren Wohnzimmern nur selten erreicht wird.
Der Handel bietet zwar Luftbefeuchtungsanlangen oder kleinere Zimmerspringbrunnen an. Besser, günstiger und zugleich schöner anzuschauen sind aber in jedem Fall Zimmerpflanzen, die uns eine ständige Luftfeuchtigkeit garantieren.
Eine einzige Zimmerpflanze kann am Tag bis zu zwei Liter verdunsten, also abgeben. Vor allem die Monstera und alle großblättrigen Zimmerpflanzen sind geeignete "Luftbefeuchter".

Die richtige Dosis

Je mehr Pflanzen im Raum sind, desto besser ist die Luft. Und je größer die luftfilternden Eigenschaften der Pflanze sind, desto besser sind auch die Auswirkungen auf das Raumklima. Bei einer Raumfläche von 30 m² sollten 2 bis 3 Pflanzen mit einem Topfdurchmesser von mindestens 17 cm sein.

Standort und Pflege

  • Die oben genannten Zimmerpflanzen bevorzugen helle bis schattige Standorte und wollen mäßig feucht gehalten werden.
  • Es schadet den Pflanzen nicht, wenn sie hin und wieder auch mal austrocknen und erst dann wieder gewässert werden.
  • Den Sommer über sollten die Zimmerpflanzen auch hin und wieder gedüngt werden.
  • Die bevorzugte Temperatur für Zimmerpflanzen liegt zwischen 15 und 22 °C.

Tipp: Blattpflege mit Bier

Geben Sie hierfür etwas Bier auf ein weiches Tuch und putzen Sie damit die Ober- und Unterseite der Blätter. Das sorgt für Glanz und ist gleichzeitig ein Blattdünger.
Wichtig: Verwenden Sie kein Malz-, Dunkel- oder Starkbier, denn das verklebt die Spaltöffnungen.

Viel Freude mit Ihren Zimmerpflanzen und ein gutes Raumklima wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


9