Radfahren Fränkische Radtour: Weltkulturerbe & Biertradition
"Die einfache, abwechslungsreiche Rundtour mit Start und Ziel in meiner Heimatstadt Bamberg ist eine meiner Lieblingstouren", schwärmt Radtour-Expertin Katharina Kestler, „und das nicht nur, weil wir uns nach dem Radeln mit dem weltberühmten Rauchbier und anderen fränkischen Schmankerln im Schlenkerla belohnen können“. Hier erfahren Sie alles über die Bamberger Rundtour.
"Wir in Bayern"-Radlexpertin Katharina "Kaddi" Kestler, bekannt vom Bayern 2-Podcast "Bergfreundinnen" zur Radtour:
Wegbeschreibung
Katharina Kestler: "Los geht’s in meiner Heimatstadt Bamberg in der Wunderburg, dem Viertel, in dem meine Eltern immer noch wohnen. Zunächst führt unser Weg vorbei an alten Gärtnerhäuschen."
Gärtnerstadt Bamberg
"Bamberg ist eine traditionelle Gärtnerstadt und bis heute gibt es große Anbaubetriebe mitten in der Stadt, weshalb man uns Bamberger und Bambergerinnen auch Zwiebeltreter nennt."
"Weiter geht es über den Main-Donau-Kanal in die mittelalterliche Altstadt.
Von der Oberen Brücke genießen wir den Blick auf die ehemalige Fischereisiedlung Klein Venedig, bevor wir über die Regnitz, ein Stück den Berg hochfahren, vorbei an dem vielleicht berühmtesten Gebäude Bambergs, dem Bamberger Dom.
Vom Rosengarten, dem Barockgarten hinter der Neuen Residenz aus blicken wir noch einmal auf Bamberg und rüber auf das Kloster Michelsberg, das im Kern aus der Romantik stammt. Anschließend fahren wir weiter bergauf durchs Berggebiet Richtung Stadtgrenze. Dann geht es mit der Altenburg, einer mittelalterlichen Höhenburg, im Rücken aus Bamberg raus."
Weltkulturerbe Bamberg
"Bamberg hat einen der größten und weitgehend unversehrt erhaltenen, historischen Stadtkerne in Deutschland und ist seit 1993 in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO eingetragen. Die Kernstadt besitzt über 1.200 Baudenkmäler. Sie sollten also etwas Zeit mitbringen oder die Tour mit einem längeren Bamberg-Besuch verbinden.
Vorbei an Rapsfelder und über die Flur kommen wir nach Stegaurach und von dort in den Birkacher Wald. Nach dem Wald radeln wir durch die Orte Abtsdorf und Vorra nach Frensdorf. Dort legen wir eine kleine Pause im Bauernmuseum Bamberger Land ein."
Bauernmuseum Bamberger Land
"Bei schönem Wetter lädt vor allem der Museumsgarten zum Verweilen ein. Dort können wir historische Salat- und Gemüsesorten sowie traditionelle Stauden und Blumen bestaunen und auf dem Barfußweg neues Blut in unsere müden Radler- und Radlerinnenfüße schicken. Im Inneren wird gezeigt, wie man um 1925 in einem Bauernhof lebte und arbeitete. Wie überlebte eine Hausgemeinschaft, bestehend aus Familie, Dienstboten und Tieren? Welche Perspektiven hatten die Kinder? Bis zum 1. November 2022 gibt es eine Sonderausstellung zur Bedeutung und Geschichte des Stickens."
Öffnungszeitenvon April bis Oktober:
Dienstag – Freitag: 14:00 - 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertage: 13:00 - 17:00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 2,50 Euro
Jugendliche (6 – 17 Jahre): 1,50 Euro
Kinder bis 5 Jahre: kostenlos
https://www.bauernmuseum-frensdorf.de/de/home
"Nach der Pause geht es weiter über das sanft gewellte fränkische Land Richtung Schloss Weissenstein in Pommersfelden, wo wir unsere nächste Pause machen und das Schloss besichtigen."
Schloss Weissenstein in Pommersfelden
Das Schloss wurde zwischen 1711 und 1718 von Lothar Franz von Schönborn, Fürstbischof von Bamberg und Kurfürst von Mainz erbaut und ist ein repräsentatives Glanzstück des fränkischen Barocks. Es hat in seiner 300-jährigen Geschichte alle Kriege unbeschadet überstanden und zählt daher zu den am besten erhaltenen Schlossanlagen seiner Epoche. Mit seinen Gemäldegalerien, seiner kompletten Inneneinrichtung und seiner beeindruckenden Architektur lockt es pro Jahr bis zu 30.000 Besucher und Besucherinnen an.
Öffnungszeiten von April bis Oktober:
täglich außer Dienstag: 11.00 - 17.00 Uhr
Führungen: jede volle Stunde
Preise für die Führung:
10 Euro pro Person
Schüler, Studenten, Schwerbeschädigte: 8 Euro
https://www.schoenborn.de/schloss-weissenstein/
"Nach der Besichtigung des Schlosses fahren wir ein Stück des Weges, den wir gekommen sind, zurück nach Wingersdorf und von dort über Reundorf auf den Schmausenkeller. In Franken geht man ja nicht in den Biergarten, sondern "auf den Keller", weil man wortwörtlich auf den Kellern sitzt, in denen das Bier lagert und reift. Dort frönen wir der Fränkischen Bierkultur."
Einkehrtipp: Schmausenkeller
"Das Kellerbier des Schmausenkellers kommt von der Brauerei Müller aus Reundorf. Zum Reifen des wird in den Felsenkeller aus dem Jahr 1814 gebracht. Die besondere Spezialität des Schmausenkellers sind Hähnchen, aber es gibt auch alle anderen fränkischen Klassiker wie Schäuferla, Gerupfter, Ziebelskäs oder Kellerplatte.
https://www.schmausenkeller.de/
Nach der Stärkung fahren wir zur Regnitzfähre in Pettstadt."
Regnitzfähre in Pettstadt
"Das Überfahrtsrecht über die Regnitz lässt sich bis ins Jahr 1461 zurückverfolgen, vermutlich gab es aber schon vorher Fährbetrieb an dieser Stelle. Es war die einzige Fähre zwischen Bamberg und Forchheim und eine bedeutende Einnahmequelle für die Gemeinde.
Geöffnet von März bis Oktober: täglich von 9 bis 19 Uhr
Preis für erwachsene Radfahrer: 1 Euro
Fußgänger und Kinder mit Rad: 0,50 Euro (Kinder unter 14 Jahren in Begleitung Erwachsener kostenlos)
https://www.pettstadt.de/pettstadt-erleben/sehenswertes/regnitzfaehre
Nachdem wir über die Regnitz geschippert sind, geht es am Main-Donau-Kanal zurück Richtung Bamberg. Dabei haben wir Blick auf die Altenburg, die wir im Rücken hatten, als wir Bamberg verlassen haben. Wir fahren nochmal zurück ins Sandgebiet zwischen den beiden Regnitzarmen, um zum Abschluss und zur Krönung der Tour ein absolutes Muss bei jedem Bamberg-Besuch zu erledigen: Wir trinken ein Rauchbier aus Eichenholzfässern im Schlenkerla in der Dominikanerstraße. Zugebenermaßen ist das nichts für jeden Geschmack, man muss es wirklich mögen, aber wir Bamberger und Bambergerinnen sind ziemlich stolz auf dieses besondere, weltberühmte Bier."
Einkehrtipp: Schlenkerla
"Auch wenn es sich bei schönem Wetter anbietet, Bier und Essen vor dem historischen Fachwerkhaus zu genießen, lohnt sich ein ausgedehnter Blick ins Innere, um zum Beispiel die Dominikanerklause aus dem Jahr 1310 mit ihrer neugotischen Deckenmalerei aus dem 15. Jahrhundert zu bestaunen. Der Name "Schlenkerla" kommt übrigens daher, dass ein früherer Brauer des Hauses aufgrund eines Unfalls einen etwas schlenkernden Gang hatte – und deswegen schön fränkisch einfach "das Schlenkerla" genannt wurde und so dem Brauhaus seinen Namen verlieh."
https://www.schlenkerla.de/
Anspruch
Die Route ist insgesamt 55 Kilometer lang. Dabei sind 370 Höhenmeter zu bewältigen. Teilweise ist die Strecke asphaltiert, teilweise auch Schotter- oder Waldwege. Die leichte Tour auch für Anfänger mit einer normalen Grundkondition zu empfehlen. Sie ist mit jeder Art von Fahrrad fahrbar, nur Rennräder sind aufgrund der Schotter- und Waldwege nicht zu empfehlen.
GPS-Daten
Die GPS-Daten der Tour finden Sie hier.
Fahrzeit
Reine Fahrzeit ohne Pausen etwa dreieinhalb Stunden.
Viel Spaß beim Radeln wünschen Katharina Kestler und "Wir in Bayern"!