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Radfahren Herbstliche Radltour zum Großen Ahornboden

"So toll wie im Herbst sind die Farben sonst nie!", schwärmt Radlexpertin Katharina Kestler über die herbstliche Radltour zum Großen Ahornboden. Die teils uralten Bergahornbäume leuchten zu dieser Jahreszeit in sattem Gelb und Orange. Und als wäre das nicht schon genug, gibt es am Umkehrpunkt ein beeindruckendes, geschichtsträchtiges Almdorf, die Eng Alm, wo sich fleißige Radler unter anderem mit selbstgemachten Käsespezialitäten stärken können.

Stand: 13.10.2023

Großer Ahornboden | Bild: BR/Jens Scheibe

Wegbeschreibung

Anfang der Radltour: Sylvensteinsee

Los geht es am Sylvensteinsee, wo es jede Menge Parkplätze gibt. Zunächst fahren wir am Ufer des Sylvensteinspeichersees und anschließend ein kurzes Stück an der Isar entlang, die in den See mündet. Nach etwa neun Kilometern erreichen wir Vorderriß, biegen links ab und radeln am Rißbach entlang weiter Richtung Hinterriß. An der Oswaldhütte vorbei kommen wir bald über die Grenze nach Österreich. Auf dieser Strecke geht es zwar stetig bergauf, aber die Steigung ist sehr gemächlich und angenehm. Wir erreichen Hinterriß, die einzige Dauersiedlung im Karwendel, die nur von Bayern aus erreichbar ist.
In Hinterriß bietet sich eine erste Rast an, bei der wir das Naturparkhaus besichtigen können.

Naturparkhaus in Hinterriß:

Katharina Kestler im Naturparkhaus in Hinterriß

Im Naturparkhaus erwarten Sie viele spannende, spielerisch umgesetzte Informationen zum Ahornboden sowie zur Tier- und Pflanzenwelt im Karwendel. Mich haben vor allem die Tierspuren sehr beeindruckt.
Öffnungszeit: täglich (außer Dienstag) von 9 bis 17 Uhr
Eintritt: 3 Euro, mit Gästekarte umsonst

Nach der Besichtigung des Naturparkhauses radeln wir weiter Richtung großem Ahornboden und passieren eine Mautstation. Die Mautstraße ist insgesamt 15 Kilometer lang und führt durch eine europaweit einzigartige Tallandschaft mit beeindruckendem Bergahornbestand. Auf dem Weg haben wir einen phantastischen Blick auf die markante Spritzkarspitze und die Spitzen des Karwendelhauptkamms.

Großer Ahornboden:

Großer Ahornboden

Der große Ahornboden ist der breiteste und flachste Talboden im Karwendel. Er wurde schon vor 1.000 Jahren als Alpe genutzt. Damals wurde der ursprüngliche Mischwalt aus Tannen, Fichten und Buchen gerodet. Nur die Bergahornbäume blieben zum Schutz der Weidetiere stehen und dienten im Sommer als Schattenspender.
Heute stehen dort 2.218 Bergahornbäume, von denen der Großteil zwischen 200 und 300 Jahren alt ist, es gibt aber auch einige bis zu 600 Jahre alte Bäume. Tote Bäume werden nicht entfernt, denn das Totholz bietet einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wie Spechte und Fledermäuse.
Tipp: Sie können eine Bergahorn-Patenschaft abschließen.

Am Ende der Mautstraße erreichen wir einen großen Parkplatz, von dem aus ein Lehrpfad zum Almdorf Eng Alm auf 1.250 Meter Seehöhe führt, auf dem wir viel über das Karwendel und den Ahornboden erfahren.

Almdorf Eng Alm

Almdorf Eng Alm

Das Almdorf hat eine tausendjährige Geschichte - die älteste bekannte Urkunde ist von 1460. In der Schaukäserei werden jeden Tag 3.000 bis 4.000 Liter Milch verbuttert und verkäst. Den Käse gibt es im Bauernladen und als Brotzeit zu kaufen.
Tipp: Wer mag, kann auf der Eng Alm übernachten und dann am nächsten Tag zu Fuß auf die Falkenhütte oder die Lamsenjochhütte wandern.

 Nach einer ausgiebigen Brotzeit auf der Eng Alm radeln wir auf derselben Strecke zurück. Das ist ein kleiner Wermutstropfen, aber die Strecke ist wunderschön und auf dem Rückweg geht es nur bergab. Kurz nach Vorderriß machen wir noch mal eine Pause, gehen runter an die Isar, wo wir uns erfrischen können.

Anspruch

Die Route ist insgesamt 70 Kilometer lang. Dabei sind 600 Höhenmeter zu bewältigen (auf dem Hinweg bergauf, auf dem Rückweg bergab). Die Strecke ist durchgehend asphaltiert. Wer ein geländegängiges Mountainbike, Gravelbike oder Trekkingrad hat, kann jedoch ein paar Abschnitte der Tour auch auf Schotter und abseits der Straße fahren.

Fahrzeit

Reine Fahrzeit ohne Pausen etwa vier bis fünf Stunden.

Tipps

An der Straße Richtung Ahornboden gibt es immer wieder Parkplätze. Wem die Tour vom Sylvensteinsee aus zu lang ist, kann die Strecke beliebig verkürzen.
Machen Sie die Tour am besten nicht am Wochenende bei schönem Wetter, denn dann ist extrem viel los.

Viel Spaß beim Radeln wünschen Katharina Kestler und "Wir in Bayern"!


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