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Radfahren Radtour für kalte Tage: von Nürnberg nach Fürth

Radlexpertin Katharina "Kaddi" Kestler kennt die perfekte Radtour für kalte Tage: Kurz, stadtnah und mit jeder Menge Unterstell- und Einkehrmöglichkeiten, falls doch ein Schauer kommt oder Ihnen die Finger am Lenker festzufrieren drohen. Die Tour startet in Nürnberg, sozusagen in der Hauptstadt des Lebkuchens, der nach Meinung unserer Radlexpertin "der beste winterliche Radlsnack" ist. Dank der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel können Sie die Route auch jederzeit abkürzen oder auch verlängern.

Stand: 18.11.2024

Kaddi Kestler radelt. | Bild: BR

Wegbeschreibung

Startpunkt der Tour ist am Hauptbahnhof in Nürnberg. Verlassen Sie den Bahnhof, überqueren Sie die Straße und schon sind Sie am ersten Highlight der Tour, für das Sie das Rad direkt wieder abstellen können: Im Schutze der mittelalterlichen Stadtmauer im alten Waffenhof der Reichsstadt befindet sich der Handwerkerhof. Hier können Sie in den engen Gässchen und kleinen Fachwerkhäuschen traditionelle Handwerkskunst und typisch Nürnberger Erzeugnisse nicht nur kaufen, sondern auch ihre Entstehung verfolgen, beispielsweise in der Zinngießerei, beim Töpfern, Glasschleifen, Puppenmachen oder Kerzenziehen.

Nach der Besichtigung fahren Sie mit dem Rad nach links an der Stadtmauer entlang. Nach etwa einem Kilometer wieder nach links, in Richtung Stadtmitte abbiegen. Am Kino Cinecitta überqueren Sie die Pegnitz, um auf die größte Insel innerhalb der Nürnberger Stadtmauern, die Insel Schütt, zu fahren. Sie befinden sich nun auf dem Regnitz-Radweg, auf dem Sie bis zum Ziel in Fürth bleiben. 

Pegnitz, Regnitz oder Rednitz?

Es ist nicht immer leicht zu verstehen, ob man gerade an der Pegnitz, Regnitz oder Rednitz unterwegs ist - die Namen sind sich einfach viel zu ähnlich. Die Pegnitz entspringt im gleichnamigen Ort in Oberfranken und fließt nordwestlich der Fürther Altstadt in die Rednitz, die selbst aus der Vereinigung von Fränkischem und Schwäbischem Rezat entspringt - ab dort heißt der Fluss dann Regnitz. Der Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz wird im Dialekt auch "die Spitz" genannt.

Wenig später verlassen Sie die Insel wieder und fahren Richtung Hauptmarkt. Diesen darf man neuerdings auf einem extra angelegten Radstreifen am Neuen Rathaus auch auf dem Fahrrad passieren.
Auf dem Hauptmarkt angekommen, lohnt sich ein Halt am Schönen Brunnen aus dem 14. Jahrhundert, denn wer dreimal am Ring dreht, dem wird der Legende nach ein Wunsch erfüllt. Einheimische erzählen sich übrigens, dass der Zauber nicht mit dem goldenen, sondern nur mit dem unscheinbar grauen Ring auf der Brunnenrückseite funktioniert. 

Vom Hauptmarkt aus radeln Sie Richtung Nordwesten und erreichen bald wieder das Ufer der Pegnitz, der Sie für die restliche Tour folgen werden. Der Weg führt durch ein Naherholungsgebiet mit Auwiesen und Sandfluren, das ein beliebter Treffpunkt der Großstadtkultur ist. Das ganze über Jahr sind hier unterschiedliche Veranstaltungen.

Nach sieben Kilometern radeln Sie unter der A73, dem Frankenschnellweg, hindurch. Auf der anderen Seite werden Sie von dem Schild "Willkommen in Fürth!" freundlich begrüßt. Sie durchqueren die Park-Wiesen-Anlage "Kleine Mainau", ein Sandbiotop mit einem kleinen Teich und einem Quelltempel mit Heilwasser der Espan-Quelle, das wegen seines Schwefelgehalts leicht nach faulen Eiern riecht. 

Auf dem Regnitz-Radweg geht es im weiteren Verlauf an Schrebergärten und Bienenanlagen vorbei, bis Sie nach gut neun Kilometern links Richtung Fürther Stadtzentrum abbiegen. Hier wird der Weg kurz steil und bald darauf erreichen Sie das Stadttheater Fürth.

Stadttheater Fürth:

Das Theater wurde 1901/1902 nach Plänen eines Wiener Architektenbüros im neubarocken Stil gebaut. Ursprünglich war der Entwurf für den Bau eines Theaters in der Ukraine vorgesehen, der aber aufgrund von Geldmangel nicht starten konnte. Also setzten die Architekten die Pläne kurzerhand in Fürth um. Zwei Jahre später wurde das Theater in Czernowitz in der Ukraine dann doch gebaut - und so stehen in den beiden Städten mehr oder weniger identische Theaterbauten

Von dort aus geht es weiter Richtung Bahnhof. Es lohnt sich aber noch eine Pause um über den Fürther Markt schlendern bevor Sie anschließend die S-Bahn zurück zum Nürnberger Hauptbahnhof nehmen.

In Nürnberg angekommen können Sie die Tour dort abschließen, wo Sie gestartet sind: Im Nürnberger Handwerkerhof bei einer typisch fränkischen Stärkung in Form von "Drei im Weckla" aus dem Bratwurstglöcklein

Anspruch und Fahrzeit

Die Route ist etwa 12 Kilometer lang, durchgehend auf asphaltierten Wegen. Fahrzeit ohne Pausen ist etwa eineinhalb Stunden.

Tipp:

Wer mag, kann die Tour von Fürth aus auf dem Regnitz-Radweg noch ausdehnen bis nach Erlangen (insgesamt 26 Kilometer) oder bis nach Bamberg (insgesamt 70 Kilometer). 

Ticketpreis S-Bahn Fürth-Nürnberg: 3,70 Euro pro Person, 1,80 fürs Fahrrad


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