Pflanzen Der richtige Topf für Ihre Zimmerpflanzen
"Der Topf macht’s!" findet Pflanzenexperte Andreas Modery und verrät deshalb, mit welchen Pflanz- oder Übertöpfen Sie Ihre Zimmerpflanzen am besten in Szene setzen können. Hierbei geht es aber nicht nur um Äußerlichkeiten, sondern vor allem um die richtige Größe und das passende Material.
Zimmerpflanzen stehen nach der Ankunft in unseren vier Wänden meist ihr ganzes Leben am gleichen Platz. Da ist es selbstverständlich, dass ihr "Lebensraum" passen muss. Dazu zählt auch der richtige Topf. Viele glauben, dass es nur eine Frage des Geschmacks ist, aus welchem Werkstoff der Pflanztopf sein soll. Doch weit gefehlt! Es kommt vielmehr auf die Werkstoffeigenschaften und die richtige Größe an.
Pflanztopfgröße
Töpfe werden meist in den gängigen Größen von 5 bis 17 angeboten. Die Zahlen beziehen sich auf den inneren, oberen Durchmesser des Topfs.
Ist der Blumentopf für die Pflanze zu groß, finden die Wurzeln keinen Halt und sind instabil.
Faustregel:
Der Durchmesser des Blumentopfs sollte ca. 10 bis 15 cm größer sein, als der Wurzelballen an sich.
Pflanztöpfe aus Plastik
Vorteile:
- Sie sind leicht, da sie ein geringes Eigengewicht haben.
- Sie zerbrechen nicht.
- Es gibt eine enorme Auswahl an Farben.
- Das Wasser verdunstet nicht so schnell.
- Die Wurzeln haften nicht an der glatten Oberfläche und werden daher beim Umtopfen nicht verletzt.
- Sie haben mehrere Abzugslöcher.
- Für Orchideen gibt es spezielle, durchsichtige Blumentöpfe aus Plastik, die eine integrierte Stufe zum Schutz vor Staunässe haben.
Nachteile:
- Ökologischer Aspekt der Herstellung
- Die Haltbarkeit ist begrenzt.
- Die Sonneneinstrahlung macht Plastiktöpfe spröde.
Pflanztopf aus Ton:
Vorteile:
- Sie sind langlebig.
- Sie sehen aufgrund der Ästhetik des Materials besonders schön aus.
- Sie haben normalerweise ein Loch im Boden, damit das überschüssige Gießwasser abfließen kann.
- Sie haben eine hohe Standfestigkeit.
Nachteile:
- Sie sind - je nach Größe - relativ schwer.
- Das Wasser verschwindet durch die poröse Struktur.
- Es entstehen weiße Kalkflecken.
- Sie nehmen mit der Zeit grüne Patina an.
- Sie müssen gereinigt werden.
Pflegetipps:
Verwenden Sie zur Reinigung von Ton und Terrakotta am besten Wasser und eine milde Seife. Falls notwendig können Sie auch eine Handbürste nehmen. Hartnäckige Kalkränder verschwinden durch das Einlegen in einem Eimer mit Wasser und einem Schuss Essig!
Pflanztopf aus Glas:
Vorteile:
- Sie sind langlebig.
- Sie sind aufgrund ihres recyclebaren Werkstoffs umweltfreundlich.
- Sie sehen aufgrund der Ästhetik des Materials schön aus.
- Sie haben eine hohe Standfestigkeit.
- Der Pflegeaufwand ist gering.
Nachteile:
- Sie bekommen Kalkränder.
- Sie sind – je nach Größe – relativ schwer.
Der richtige Übertopf
Übertöpfe setzen als passendes Accessoire die Pflanzen richtig in Szene. Doch auch hier gibt es eine große Auswahl und damit einige Unterschiede.
Allgemeine Tipps für den Übertopf:
- Zwischen Topf und Übertopf sollten rundherum mind. 3 cm "Bauchfreiheit" sein.
- Der Pflanztopf sollte im Übertopf verschwinden, d. h. der Rand des Übertopfs sollte immer unter dem des Übertopfes liegen.
- Der Übertopf sollte die Wirkung der Zimmerpflanze betonen. Von stark gemusterten Übertöpfen für buntblättrige Pflanzen ist daher abzuraten.
- Schlichte Übertopfe unterstreichen die Schönheit der Zimmerpflanzen.
Übertöpfe aus Keramik:
Vorteile:
- Keramiktöpfe haben eine gute Haltbarkeit.
- Sie sind wasserfest.
- Sie sind recht stabil.
Nachteile:
- Sie sind zerbrechlich.
- Sie bewegen sich preislich im oberen Bereich.
Übertöpfe aus Kunststoff:
Vorteile:
- Sie sind unzerbrechlich und haben eine gute Haltbarkeit.
- Sie sind pflegeleicht.
- Sie sind vergleichsweise preisgünstig.
- Sie haben ein geringes Eigengewicht.
- Es gibt sie in verschiedensten Farben, Formen und Designs.
Nachteile:
- Ökologischer Aspekt der Herstellung
Übertöpfe aus Zink:
Vorteile:
- Sie sind unzerbrechlich.
- Sie haben eine lange Haltbarkeit.
- Sie haben etwas Nostalgisches.
- Zinktöpfe rosten nicht, außer es handelt sich um ein "verzinktes Eisengefäß" - was leider oft angeboten wird.
Nachteil:
- Kein Qualitätsnachweis!
Metall-Übertöpfe:
Vorteile:
- Sie sind lange haltbar.
- Gusseisen, Stahl oder Aluminium wirken sehr elegant und edel.
Nachteil:
- Pflanzen Sie nicht direkt in Edelstahl-Gefäße, da diese Metallionen abgeben, die mitunter schädlich für die Pflanzen sind. Legen Sie Metalltöpfe immer mit einer Folie aus.
Holz-Übertöpfe:
Vorteile:
- Es handelt sich um einen natürlichen Werkstoff.
- Holztöpfe sind lange haltbar.
- Sie haben einen rustikalen Charme.
Nachteile:
- Sie müssen imprägniert werden, da sie nicht witterungsbeständig sind.
- Sie müssen mit einer Folie ausgelegt werden, da die Feuchtigkeit für Schimmel und Moder sorgt.
Weidenkörbchen:
Vorteile:
- Es handelt sich um einen natürlichen Werkstoff.
- Weidenkörbchen sind lange haltbar.
- Sie haben einen rustikalen Charme.
Nachteile:
Viel Freude mit Ihren Zimmerpflanzen wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!