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Heinrichskrone Kronen-Kopie fürs Domjubiläum

Die Bamberger Volksseele kocht nach wie vor, wenn es um ihren "gestohlenen" Domschatz geht. Viele der wertvollen Preziosen liegen seit dem 19. Jahrhundert in München. Nun kam zum 1.000-jährigen Domjubiläum zumindest die Heinrichskrone zurück nach Bamberg – als Kopie.

Stand: 14.02.2012 | Archiv

Rechtzeitig zum 1.000-jährigen Jubiläum des Bamberger Doms hat die Oberfrankenstiftung eine Nachbildung der Heinrichskrone an Erzbischof Ludwig Schick übergeben. Das Original  aus dem Jahr 1280 befindet sich seit der Säkularisation in der Schatzkammer der Münchner Residenz. Die Kronen-Kopie wird künftig im Diözesanmuseum Bamberg ausgestellt.

Die Übergabe der Kopie fällt mitten in die neu entfachte Diskussion um fränkische Kulturgüter. Seit Wochen beschäftigt die Menschen in Franken die Verweigerung der Wittelsbacher Landesstiftung, das "Selbstbildnis im Pelzrock" für eine große und internationale Dürer-Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg auszuleihen. Zwar fällt dieses Dürer-Werk nicht in die Kategorie "Beutekunst", doch den Franken geht es inzwischen ums Prinzip: Wo sollen fränkische Kulturschätze ausgestellt sein?

Abstimmung

Wo sollen die fränkischen Kulturschätze ausgestellt sein?

88,0 %
12,0 %

Diese Abstimmung ist keine repräsentative Umfrage. Das Ergebnis ist ein Stimmungsbild der Nutzerinnen und Nutzer von BR.de, die sich an der Abstimmung beteiligt haben.

Die Übergabe der Kronen-Kopie an Erzbischof Ludwig Schick

So sparten dann auch bei der Übergabe der Kronen-Kopie in Bamberg weder Erzbischof, noch Regierungspräsident und Oberbürgermeister mit einem Seitenhieb auf die aktuelle Entwicklungen. Bambergs Erzbischof Ludwig Schick bedauerte, dass sich das Original der Heinrichskrone seit der Säkularisation in Bayern befindet. Aber geschichtliche Ereignisse bleiben Fakten, so Schick versöhnlich.

Die Kronen-Kopie bei der Übergabe

Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), auf dessen Initiative hin die Kopie für rund 175.000 Euro angefertigt wurde, nannte die neue Heinrichskrone ein "gelungenes, eigenes Meisterwerk und kein Plagiat". Es sei jedoch ein "berechtigtes und legitimes Interesse, dass der Bamberger Domschatz dorthin kommt, wo er hingehört", so Starke.

"Teile des Domschatzes, wie etwa der Sternenmantel, sind [zwar] in Bamberg verblieben. Aber leider sind es viel zu wenige Teile."

Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD)

Aus Kostengründen nicht mit echtem Saphir

Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning merkte ironisch an: "Eine qualitätsvolle Kopie ist besser als nichts." Vielleicht gelinge es ja doch einmal, das Original nach Bamberg zu holen, "dann geben wir die Kopie gerne nach München", so Wenning.

"Sie [die Kronen-Kopie] darf auch nach Nürnberg oder Regensburg ausgeliehen werden. Aber bitte nicht nach München, da besteht die Gefahr, dass sie nicht mehr zurück kommt."

Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning

"Zu fragil" für Transport

Das Original der Heinrichskrone

Die originale Heinrichskrone gehört der Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft. Nach ihrem Willen soll diese auch künftig nicht nach Bamberg zurückgegeben werden. Schließlich ist es das erklärte Ziel der Stiftung, den Kunstbesitz der Wittelsbacher in seiner Geschlossenheit zu bewahren. Mit der Begründung, die 800 Jahre alte Krone sei für einen Transport "zu fragil“, wurden bisherige Bamberger Wünsche nach einer Ausleihe abgelehnt.

Zuletzt war das Original 1966 in Bamberg zu sehen. Auch weitere "Beutekunst" soll nicht mehr an ihren ursprünglichen Besitzer gehen.

Unter den Stücken, die im Zuge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts in die Landeshauptstadt verschleppt wurden, gehören unter anderem das Perikopenbuch Heinrichs II. und das Evangeliar Ottos III.

Nachbildung im Diözesanmuseum

Die Nachbildung der Heinrichskrone ist in der Sonderausstellung zum 1000-jährigen Domjubiläum ab 4. Mai 2012 im Diözesanmuseum zu besichtigen. Bereits vom 15. bis 17. Februar 2012 ist sie zu den üblichen Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr zu sehen.


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Frank Wirsching, Donnerstag, 22.August 2013, 10:04 Uhr

4. Kulturgut

Dann soll bitte Freier Eintritt für Mainfranken und Oberfranken kommen in der Schatzkammer zu Minga.....da hab ich Eintritt gezahlt.

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Peter, Montag, 17.Juni 2013, 18:16 Uhr

3. Selbstherrlich

Hier sieht man die oberbayrische Selbstherrlichkeit. Mia San Mia. Ohne ruecksicht auf Verluste, dies beunruhigt uns beutebayern sehr.

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hajo, Freitag, 17.Februar 2012, 18:12 Uhr

2. Kopie der Heinrichskrone

Also ich, ich hätt die Krone den Altbaiern vor die Füße geschmissen! Auch noch Geld ausgeben für eine Kopie ist für mich "die Krone". Altbaiern muß die fränkische Beutekunst raus rücken. Es sollte mal beim EuGH geklagt werden: immerhin stammen diese Teile aus stammesgeschichtlich authentischeren Landen als das Altbaiern ist.

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Dr. Tammler, Ulrich, Dienstag, 14.Februar 2012, 18:23 Uhr

1. Krone von Kaiser Heinrich II., Kronreif von Kaiserin Kunigunde

Es ist gegenüber dem bisherigen Zustand sicherlich richtig, dass eine Kopie der Krone angefertigt wurde, es ist aber keine dauerhafte Lösung. Die Umfrage spricht hier eine eindeutige Sprache! Aber auch aus historischen Gründen - Heinrich II. und Kunigunde haben Bamberg zu dem "Juwel" gemacht, der es heute ist - gehören die Kronen. Im Zug
der rücksichtslosen Säkularisierung (1803) haben die neuen "Herren" alles geraubt, wie
es ihnen gefiel. Deshalb ist auch die Argumentation der Wittelsbacher (!) nicht überzeu-
gend, fast müsste man sagen: lächerlich.
Also Bayern muss sein Unrecht wieder gutmachen und die Kronjuwelen im Original an das Erzbistum Bamberg zurückgeben1

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