"Turmvater Jahn" Ein Architekt, der gerne hoch stapelt
Ein Haus ist ein Haus – ob breit, schmal, niedrig oder hoch. So sieht es Helmut Jahn. Und doch liebt er es, hoch zu stapeln – was ihm den Namen "Turmvater Jahn" einbrachte. Nur: Braucht es in Deutschland überhaupt Wolkenkratzer?
Über die Spitze des höchsten Kirchturms darf nichts hinausragen – so lautete hierzulande lange Zeit das städtebauliche Konzept. Ganz aktuell ist es zwar nicht mehr, doch es scheint vielerorts noch das Motto der Wahl zu sein. Helmut Jahn hat für die in Deutschland weit verbreiteten Vorbehalte gegen hohe Türme wenig Verständnis. Hierzulande sei man einfach noch nicht offen genug.
"Hohe Gebäude sind repräsentativ für das Gesicht einer Stadt und einer Region. Doch Deutschland ist ein Land mit länger zurückreichender Geschichte. Da gibt es eben mehr Voreingenommenheit gegenüber etwas Neuem."
Architekt Helmut Jahn
Dabei ist es durchaus möglich, auch hierzulande an den Wolken zu kratzen. Jahn konnte das in Frankfurt bereits 1991 unter Beweis stellen. Der dortige Messeturm gilt als Paradestück und ist quasi ein Reimport aus Amerika. Im Vorfeld hat sich Jahn aber durchaus mit den städtebaulichen Besonderheiten einer deutschen Großstadt auseinandergesetzt. So verknüpft der Frankfurter Messeturm letztlich die Ästhetik amerikanischer Wolkenkratzer mit den europäischen Baustilen.
Höchstes Gebäude Europas
Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung war der 257 Meter hohe Turm das höchste Gebäude Europas. Der von den Menschen aufgrund seiner Form "Bleistift" genannte Messeturm ist mittlerweile zu einem Wahrzeichen Frankfurts geworden. Jahn verwendete dafür Stahlbeton, Glas und Naturstein. Mit den roten Granitsteinen bezieht er sich offenbar auf einen traditionellen Baustoff in der Region um Frankfurt: den ebenfalls roten Mainsandstein, der in Frankfurt oft verbaut wurde.
Wer an Wolken kratzt, muss mit Zwist rechnen
Mittlerweile schwindet nach Jahns Ansicht aber auch in anderen deutschen Städten der Widerstand gegen Hochhäuser. Neben Frankfurt sei es nun auch möglich, beispielsweise in Berlin und München mit den Behörden zu reden und in die Höhe zu bauen. So ragen im Münchner Norden die beiden Highlight Towers in die Höhe – gebaut wurden die Türme aus Glas und Stahl ebenfalls nach Plänen von Helmut Jahn. Sie zählen zu den höchsten Gebäuden Münchens – doch ganz ohne Streitigkeiten lief es auch dort nicht ab. So kam es nach dem Bau zu einem Bürgerentscheid. Mit dem Ergebnis, dass die beiden Jahn-Türme die vorerst letzten Hochhäuser in München bleiben.
Abstimmung
Weltweit macht sich Helmut Jahn immer wieder mit gigantisch hohen und architektonisch kühnen Bauwerken einen Namen. Sein neuestes Projekt ist ein Wolkenkratzer in Abu Dhabi. Der dortige Doha Tower soll 520 Meter hoch in den Himmel wachsen, wenn er fertig ist.
Je gigantischer das Haus, desto wichtiger das Archineering
Bei solchen Dimensionen spielt die Standfestigkeit buchstäblich eine tragende Rolle. Vor allem, weil die Investoren heutzutage immer höher und höher hinaus wollen. Jahn sieht sich auch deshalb bei seiner Art zu Planen dem "Archineering" verpflichtet. Gemeint ist damit das interdisziplinäre Arbeiten mehrerer Bereiche. Dabei werden von Anfang an Bauingenieure und Haustechniker in die Planungen einbezogen. Nur so lassen sich die Probleme lösen, die gigantische Bauwerke mit sich bringen, sagt Jahn.
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Hans-Armin Ohlmann, Montag, 18.Februar 2013, 19:02 Uhr
1. Kontakt gesucht
Ich bitte Sie den Kontakt zu Helmut Jahn herzustellen, dem ,,Turm Vater Jahn".
Ich habe eine revolutionaere Windturbine erfunden und einen Prototyp gebaut.
Es ist auch ein turmartuges Gebilde und eignet sich bestens, auf Herrn Jahns Tuermen installiert zu werden. Sie koennte zur Ebergieselbstversorgung der jahnschen Gebaeude beitragen,also in Richtung ,,gruene Tuerme" weisen.
Am besten waere eine e-mail - Adresse, da meine Informationen auch Video - Partien haben.
Fuer Ihre Hilfe im Voraus verbindlichen Dank.
MfG
Hans-Armin Ohlmann (auch einer dieser visionaeren Franken aus NEA)
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