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Ebern (Lkr. HAS) Burg Rotenhan – Ruine und Geotop

Die Burgruine Rotenhan bei Ebern (Lkr. Haßberge) gehört zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Sie ist eine echte Felsburg und ist nicht nur auf den Fels, sondern auch in diesen hineingebaut worden.

Stand: 10.09.2012

Burgruine Rotenhan | Bild: BR-Mainfranken/Katharina Herr

Zwischen mächtigen Eichen und Buchen taucht sie auf, die Burgruine Rotenhan. Fünf riesige Felsen aus hellem Sandstein ragen aus dem Boden und bilden das Herzstück der Anlage, erklärt Kreisheimatpfleger Günter Lipp. Im Mittelalter waren die Felsen durch Mauern verbunden. Auch die Fläche oberhalb der Felsen war bebaut.

Wehranlage im Fels

Das Gestein wurde im Mittelalter behauen.

Die Ritter von damals haben ihre Spuren hinterlassen. "Man hat die Steine teilweise ausgehöhlt, um Gänge und Kammern zu bekommen", berichtet Lipp und fährt fort: "Hier ist eine größere Türe in den Felsen geschlagen und wer rechts den Felsen betrachtet, der kann noch die Balken-Löcher für den Aufstieg sehen." Über Stufen, die in den Stein geschlagen sind, können Besucher heute einen der Burgfelsen besteigen. Der Aufstieg wird mit einer herrlichen Aussicht belohnt: Von dem Plateau aus kann man in das Baunach-Tal und auf die bewaldete Anhöhen im Umland blicken. "Und auch ein Picknick hier ist eine sehr schöne Sache", schwärmt Lipp.

Geotop als Abenteuerspielplatz

Blick von den Felsen in die Tiefe

Heute ist das Gestein teilweise mit dichtem Moos überzogen und die Burganlage als Ganzes kaum noch zu erkennen. Für Kinder ist die Ruine ein echter Abenteuerspielplatz. "Die Kinder können klettern, sich verstecken und in ihrer Phantasie Ritter spielen", sagt Lipp. Robert Herrmann, der Bürgermeister von Ebern, kann dem Kreisheimatpfleger nur beipflichten. Er hat den Großteil seiner Kindheit auf der Ruine verbracht. "Früher war’s halt so, dass man auch Mutproben bei den Pfadfindern machen musste. Ich bin einmal am Seil in den Brunnen herabgelassen worden", erzählt Herrmann. "Jetzt ist er abgedeckt und man kann das nicht mehr machen", fügt er hinzu.

Die Burgherrin und die Henne

Und wie so oft so bei alten Ritterburgen, so ranken sich auch Sagen um die Burgruine Rotenhan: Im Jahre 1324 belagerte der Würzburger Bischof die Burg. Ihm  war die Burg Rotenhan ein Dorn im Auge, denn der Grund, auf dem sich die Burg befand, gehörte ihm, die Besitzer der Burg, die Freiherren von Rotenhan, standen allerdings in den Diensten des Bischofs von Bamberg. Während der Belagerung wurde die Burgherrin Luitgard im Keller zusammen mit einer Henne eingeschlossen. Das Huhn legte täglich ein Ei und rettete der Adligen somit das Leben. Nach ihrer Befreiung versprach Luitgard, die neue Burg der Familie an jener Stelle errichten zu lassen, an der die Henne ihr erstes Ei in Freiheit legen würde. Auf diese Weise soll Schloss Eyrichshof entstanden sein, die heutige Stammsitz der Freiherren von Rotenhan.

Anfahrt:

Mit dem Auto ist die Burgruine Rotenhan ganz leicht zu erreichen: Fahren Sie von Ebern in den Eberner Ortsteil Eyrichshof und biegen in die Kurzewinder Straße ab. Auf der Straße von  Eyrichshof nach Kurzewind befindet sich der Parkplatz "Ruine Rotenhan". Von dort sind es nur noch ein paar Schritte zu den Wehranlagen.


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