Holocaust-Gedenktag Erinnern an die Opfer des Nazi-Terrors
Gedenken an historisch belasteter Stelle: In der Nürnberger Kongresshalle hat der Bayerische Landtag an die Opfer des Nazi-Terrors erinnert.
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hat sich der Bayerische Landtag in diesem Jahr in der Kongresshalle in Nürnberg zusammengefunden. Das massive Bauwerk ist Teil des nie fertiggestellten Reichsparteitagsgeländes, das bis heute an den Größenwahn des Hitler-Regimes erinnert, eine der Narben Nürnbergs aus der Nazi-Zeit und Symbol für das Leiden der Opfer des Nationalsozialismus.
Seit 1935 wurde an der Kongresshalle gebaut, die für die Parteitage der NSdAP vorgesehen war. Zunächst waren nur zivile Firmen an den Arbeiten beteiligt. Später wurde Baumaterial aus Steinbrüchen geliefert, in denen KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen schufteten und starben, auch aus Flossenbürg in der Oberpfalz. Verbaut wurden diese Steine jedoch nicht mehr: Nach Kriegsbeginn wurde der Bau im September 1939 gestoppt.
Nach den Planungen der nationalsozialistischen Architekten sollte die Kongresshalle ursprünglich doppelt so hoch und mit einem Dach ausgestattet werden, für 60.000 Menschen war dort Platz vorgesehen. Da ein Abriss nach Ende des Krieges zu teuer gekommen wäre, blieb sie stehen. Heute ist in dem inzwischen denkmalgeschützten Erbe unter anderem das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände untergebracht.
Interaktive Karte - es werden keine Daten von Google Maps geladen.
Holocaust-Gedenktag: Ausgewählte Veranstaltungen in Franken
Hintergrund: Holocaust-Gedenktag
Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird an die Millionen Menschen erinnert, die unter der Nazi-Herrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden. Gedenktag ist der 27. Januar. Soldaten der Roten Armee hatten an diesem Tag des Jahres 1945 die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Bundespräsident Roman Herzog führte den Holocaust-Gedenktag 1996 in Deutschland ein. 2005 erklärte die UNO den 27. Januar zum internationalen Gedenktag.
Sendungen des BR zum Holocaust-Gedenktag
23. Januar, 14.00 Uhr, Bayerisches Fernsehen
Gedenkveranstaltung des Bayerischen Landtags
Der BR überträgt die Gedenkveranstaltung des Bayerischen Landtags in Nürnberg am 23. Januar 2014 um 14.00 Uhr live im Bayerischen Fernsehen und an dieser Stelle im Internet.
Für die musikalische Untermalung der Gedenkveranstaltung sorgen die Nürnberger Symphoniker, der Zamirchor aus Bayreuth, der Jerusalem Oratorio Chamber Choir sowie der Tivon Chamber Choir unter der Leitung des israelischen Dirigenten und Komponisten Issak Tavior.
26. Januar, 22.35 Uhr, BR-alpha
"Für das Ende der Zeit"
Der Musikfilm der Dachauer Künstlerin entstand aus Tausenden, von Tom Gottschalk animierten Zeichnungen der Regisseurin. Die Bilder zeigen sowohl die erlittenen Qualen der Opfer, aber auch die in den Lagern gelebten Beispiele von Barmherzigkeit und Gegenwehr.
27. Januar, 9.05 Uhr, Bayern 2
Auschwitz überleben
Die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch verdankt ihr Überleben im KZ vermutlich einzig und allein der Tatsache, dass sie Cello spielen konnte. Die 18-jährige Tochter aus bürgerlichem Hause mit jüdischen Wurzeln wurde noch an dem Tag ihrer Ankunft im Vernichtungslager von der Leiterin des Orchesters engagiert.
27. Januar, 20.15 Uhr, Bayerisches Fernsehen
"Der Mühldorfer Todeszug"
In der Dokumentation von Beatrice Sonhüter erzählt der Holocaust-Überlebende Laszlo Schwartz jungen Menschen am Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben, wie er Auschwitz, Dachau und den Todeszug nach Tutzing überlebte.
27. Januar, 21.00 Uhr, Bayerisches Fernsehen
"Ich habe überlebt wie eine Katze"
In den Lebenslinien geht es um das Leben von Livia, die mehrere Lager als Zwangsarbeiterin überlebt hat und nach dem Krieg als eines der sogenannten Wolfskinder heimat- und bindungslos durch Europa irrt bis sie schließlich in München landete.
27. Januar, 22.00 Uhr, Bayerisches Fernsehen
"Angekommen im Herzen der Stadt"
Vor Ort - Die Reportage hat das Thema "Angekommen im Herzen der Stadt - Die jüdische Gemeinde in München".
27. Januar, 22.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen
Nachtlinie mit Winfried Nerdinger
In der Nachtlinie spricht Andreas Bönte mit Prof. Winfried Nerdinger, dem Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, und mit Dr. Jörg Skriebeleit, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
27. Januar, 23.10 Uhr, Bayerisches Fernsehen
"Theresienstadt - Musik als Zuflucht"
Ein Film von Musikern über die Musik an einem der dunkelsten Orte der Menschheitsgeschichte. Im Anschluss (0.10 Uhr) wird ein Konzert in der Akademie der Schönen Künste München mit Musik aus Theresienstadt ausgestrahlt.