Was ändert sich 2022 Diese Änderungen sind 2022 wichtig
Verbesserungen im Verbraucherrecht, Corona-Bonus, Erhöhung beim Porto und keine Plastiktüten mehr im Supermarkt: Das ist neu 2022. Alles, was Sie wissen müssen.
Brief Porto steigt
Die Deutsche Post erhöht zum 1. Januar 2022 das Porto. Ein Standardbrief kostet dann 85 Cent, das Porto für eine Postkarte steigt von 60 auf 70 Cent. Hier alle Infos dazu: Porto Brief.
Gewährleistungsfrist verlängert
2022 werden einige Verbraucherrechte gestärkt - zum Beispiel bei der Gewährleistung.
Kündigungen von Verträgen einfacher 2022
"Kündigung spätestens drei Monate vor Vertragsende" oder der Vertrag verlängert sich automatisch - das stand bisher in vielen Geschäftsbedingungen. Diese Regelung ist für Verträge ab dem 1. März nicht mehr zulässig. Laufzeitverträge dürfen dann nur noch eine Kündigungsfrist von einem Monat haben. Wer die Frist verpasst, kann jederzeit mit einer Frist von einem Monat kündigen.
Wer einen Vertrag im Internet abschließt, kann ihn künftig auch sehr viel einfacher kündigen. Zum 1. Juli 2022 gilt für sogenannte Dauerschuldverhältnisse die Pflicht zu einem Kündigungsbutton auf der entsprechenden Website, mit dem Verbraucher ihre Verträge ohne Briefeschreiben problemlos wieder loswerden können.
Auch interessant: Was Sie tun können und welche Rechte Sie haben, wenn das Internet langsam ist.
Das ändert sich im Supermarkt: Plastiktragetaschen in Supermärkten verboten
Ab Januar 2022 sind Einwegtragetaschen aus Plastik verboten und werden aus den Supermärkten und Discountern verschwinden. Welche Plastiktüten das sind: "Der Handel darf die typischen Kunststofftüten mit Wandstärken von 15 bis 50 Mikrometern dann nicht mehr in Umlauf bringen. Weiterhin angeboten werden dürfen jedoch die sogenannten Hemdchenbeutel (Stärke weniger als 15 Mikrometer) an Obst-, Gemüse- und Frischetheken. Erlaubt sind auch Mehrwegtaschen aus dickerem Kunststoff und Einkaufstüten aus Papier", so die Verbraucherzentrale. Es gibt allerdings eine Übergangszeit - der Handel hatte durchgesetzt, dass diese von sechs Monaten auf ein Jahr verlängert wurde.
Pfandpflicht für Plastikflaschen
Auch neu in Supermärkten und Discountern: Auf Einweg-Plastikflaschen wird Pfand erhoben. 25 Cent Pfand werden für PET-Flaschen wie Fruchtsaft- oder Nektarflaschen oder alkoholische Mischgetränke fällig. Die Regelung gilt seit Juli 2021, die Übergangsfrist läuft bis Juli 2022.
Elektroschrott im Supermarkt oder Discounter abgeben
Alte Elektrogeräte wie Handys, Föhn oder Toaster müssen ab Juli 2022 auch von Supermärkten und Discountern kostenlos zurückgenommen werden. Und zwar alle Märkte, die Elektrogeräte oder Elektronikgeräte, zumindest manchmal, verkaufen. Auch Onlinehändler müssen ausgediente Elektrogeräte wieder zurücknehmen.
Titandioxid wird 2022 als Lebensmittelzusatz verboten
E171 oder Titandioxid wird in der EU als Lebensmittelzusatz verboten. Das ist eine gute Nachricht. Steht der Stoff doch in Verdacht, die Darmflora anzugreifen, Entzündungen im Darm zu fördern und sogar das Erbgut zu verändern. E171 steckt in Mozzarella, Marshmallows, Mayonnaise, Kaugummi, aber zum Teil auch in Zahncremes und Tabletten - alle Infos zum Verbot von Titandioxid. So finden Sie Zahnpasta ohne Titandioxid.
Das Kükentöten ist ab 2022 verboten
Rund 45 Millionen männlicher Küken wurden in Deutschland pro Jahr getötet in der Legehennenhaltung. Der Grund: Männliche Küken von Legehühnerrassen legen keine Eier und eignen sich auch nicht für die Mast. Das Töten der Küken ist seit 1. Januar 2022 verboten. Im deutschen Tierschutzgesetz steht: "Es ist verboten, Küken von Haushühnern der Art Gallus gallus zu töten." In Legebetrieben wird das Geschlecht der Küken jetzt entweder vorher bestimmt oder die männlichen Küken werden als sogenannte "Bruderhähne" aufgezogen. Deutschland ist laut Verbraucherzentrale das erste Land mit so einem Verbot.
Corona-Bonus steuerfrei bis März 2022
Arbeitgeber können ihren Beschäftigten bis zum 31. März 2022 einen Corona-Bonus auszahlen, der bis zu einer Höhe von 1.500 Euro steuerfrei ist. Dieser Bonus soll zur Abmilderung der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Krise dienen und darf nur zusätzlich zum Arbeitslohn gezahlt werden. Einen Corona-Bonus von 1.300 Euro bekommen Beamte und die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes der Bundesländer wie zum Beispiel Polizisten und Polizistinnen oder Beschäftigte in Abfallbetrieben. Auch alle Pflegekräfte sollen nach dem Willen der Ampel-Koalition 2022 einen Pflegebonus bekommen. Auch große Unternehmen wie Siemens, Deutsche Post oder Adidas wollen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Corona-Bonus zahlen.
Mehr Geld für Azubis
Angehende Auszubildende bekommen ab 2022 mehr Geld: Beim Start ins Ausbildungsverhältnis gibt es 2022 dann 585 Euro Mindestvergütung, bisher waren es 550 Euro. "Die Mindestvergütung gilt für Auszubildende, die in einem nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Beruf ausgebildet werden. Den Tarifparteien steht es natürlich frei, höhere Ausbildungsvergütungen festzulegen," so die Verbraucherzentrale. Tatsächlich sind die Vergütungen für Auszubildende in Branchen wie dem Gebäudereinigerhandwerk oder dem Malerhandwerk deutlich höher.
Mehr Mindestlohn - was ändert sich 2022
Der Mindestlohn steigt von derzeit 9,60 Euro auf 9,82 Euro am 1. Januar 2022, ab 1. Juli steigt er nochmals auf 10, 45 Euro. Die Bundesregierung plant ja, den Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben. Wann das geschieht, ist noch unklar. Allerdings solle das, so Bundeskanzler Olaf Scholz Mitte Dezember 2021, "im Laufe des kommenden Jahres geschehen". Der Mindestlohn wird normalerweise von einer Kommission festgesetzt, die Anhebung auf 12 Euro durch die Bundesregierung soll ein einmaliger Schritt sein.
Die Renten steigen 2022
Ab 1. Juli 2022 steigen die Renten. Zwar geringer als geplant, aber ab Juli bekommen Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich 4,6 Prozent mehr Rente im Westen und 5,3 Prozent mehr im Osten.
CO2-Steuer - zweite Runde der CO2-Bepreisung
Seit 1. Januar 2022 ist der CO2-Preis angehoben, allerdings nicht so kräftig wie das im Januar 2021 der Fall war. Das heißt, alle fossilen Brennstoffe werden aus Klimaschutzgründen wieder etwas teurer. Was das konkret bedeutet, hat die Verbraucherzentrale ausgerechnet: "Der CO₂-Anteil am Gesamtpreis von Heizöl und Diesel beträgt dann 9,5 Cent pro Liter und wird damit um 1,6 Cent pro Liter im Vergleich zum Jahr 2021 teurer. Bei Benzin liegt der CO₂-Anteil ab Januar bei 8,5 Cent pro Liter. Das ist ein Anstieg von knapp 1,5 Cent pro Liter im Vergleich zu 2021. Der CO₂-Preis für Erdgas steigt um 1 Cent pro 10 Kilowattstunden (kWh) auf dann 6,5 Cent pro 10 kWh." Weitere Infos, welche Kosten auf Verbraucherinnen und Verbraucher zukommen: CO2-Steuer.
Als Ausgleich dazu wurden Berufspendler, die aufs Auto angewiesen sind, entlastet: Die Pendlerpauschale für die einfache Wegstrecke pro Arbeitstag ist von 30 Cent auf 35 Cent pro Kilometer zum 1. Januar 2021 erhöht worden.
Rauchen wird 2022 in jeder Form teurer
Die Tabaksteuer für eine Packung mit 20 Zigaretten steigt um zehn Prozent. Auch die Substanzen für E-Zigaretten werden ab dem 1. Juli 2022 besteuert - und das unabhängig davon, ob sie Nikotin enthalten oder nicht. "Für ein Zehn-Milliliter-Liquid, das derzeit rund fünf Euro kostet, sollen 2022 zusätzlich 1,60 Euro Steuern anfallen", so die Verbraucherzentrale. Auch auf den Tabak für Wasserpfeifen wird eine Zusazsteuer erhoben.
Führerschein tauschen - bis 19. Januar 2022
Alle, die 1953 und 1958 geboren sind, müssen sich bis 19. Januar 2022 um den Umtausch ihres alten Papier-Führerscheins kümmern. Die Geburtsjahrgänge von 1959 bis 1964 müssen bis zum 19. Januar 2023 aktiv werden, um den neuen Führerschein zu bekommen - hier finden Sie alle Infos dazu: Führerschein umtauschen.
Elektronische Krankschreibung kommt
Ab 1. Juli 2022 wird bei einer Arbeitsunfähigkeit die zuständige Krankenkasse automatisch mit einer eAU informiert. Das müssen Sie wissen zur Krankschreibung online. Und sich telefonisch krankschreiben zu lassen bei leichten Atemwegsinfekten ist bis einschließlich 31.3.2022 möglich - Infos hier: Krankschreibung telefonisch.
E-Rezept: Seit Januar nur noch digitale Rezepte
Seit 1. Januar 2022 sollen Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente nur noch als E-Rezept vom Arzt ausgegeben werden. Allerdings gilt bis Ende Juni eine Übergangsfrist, in der auch noch Rezepte aus Papier zugelassen sind.
Kein Zugfahrschein beim Schaffner mehr
Seit 1. Januar 2022 gibt es kein Ticket mehr nach dem Einsteigen in den Zug bei Schaffner oder Schaffnerin zu kaufen Bis zehn Minuten nach Abfahrt kann man dann nur noch digitale Fahrkarten über die DB-App oder die Bahn-Website buchen. Schwerbehinderte sind von dieser Regelung ausgenommen.
Masken Vorschrift im Verbandskasten
Für 2022 ist auch geplant, dass es Vorschrift wird, zwei Masken im Verbandskasten des Pkw zu haben. Mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrszulassung (StVZO) soll die Regelung kommen und auch nach der Pandemie gelten, so der ADAC. Alle Infos hier: Was gehört in den Verbandskasten?