Apis-Stier | Apis ist der griechische Name des heiligen Stiers von Memphis, den die Ägypter als Verkörperung des Fruchtbarkeits- und Schöpfergottes Ptah verehrten. Er vermischte sich im Lauf der Zeit mit dem Totengott Osiris, weshalb ihm auch als Apis-Osiris oder Serapis gehuldigt wurde. Möglicherweise ist das Goldene Kalb des Exodusgeschehens eine Reminiszenz an den ägyptischen Apis-Stier, der Rind mit einer Sonnenscheibe zwischen den Hörnern dargestellt wurde. |
Assyrien | Assyrien bezeichnete im Altertum zunächst das Herrschaftsgebiet der Stadtfürsten von Assur, dann die vom 13. Jahrhundert bis 612 v. Chr. in Mesopotamien vorherrschende Großmacht. 612 eroberten die Meder und Chaldäer (Babylonier) die Hauptstadt Ninive und besiegelten so den Untergang des Assyrischen Reichs. |
Israel | Israel ist die im Alten Testament gebräuchliche kollektive Selbstbezeichnung für jene Stämme, die aus den Söhnen des Erzvaters (Patriarchen) Jakob hervorgehen und sich als auserwähltes Volk Gottes begreifen. Der Name leitet sich vom Beinamen Jakobs her, den er seit seinem im Buch Genesis (Gen 32,26-29) erzählten Kampf mit Gott trägt. Der Name bedeutet je nach Lesart "der mit Gott kämpft" oder "(der, für den) Gott streitet". Im Laufe der Zeit geht der zuerst für die kultisch und religiös als zusammengehörig betrachteten Siedler auf die von ihnen bewohnten Gebiete über; aus dem Volk Israels wird das Land Israel. Als politischer Begriff, der ein bestimmtes Territorium beschreibt, wird Israel mit dem Königtum Davids über die zehn Nordstämme (Nordreich) fassbar. Dennoch bleibt die Bezeichnung auch in der Folgezeit unscharf. |
Midian/Midianiter | Die Midianiter waren beduinisches Wüstenvolk, dessen Kerngebiet auf der Sinaihalbinsel und nordöstlich des Golfes von Akaba lag. Sie kamen verschiedentlich mit den Hebräern in Berührung, die sie wegen ihrer Raubzüge und wiederholter Viehdiebstähle fürchteten. |
Palästina | Für den geschichtlichen Raum, in dem sich die in der Bibel berichteten Ereignisse zutragen, macht der römische Kaiser Hadrian (76-138 n. Chr.) die Bezeichnung Palästina gebräuchlich. Die damit beschriebenen Grenzen sind aufgrund der wechselvollen Geschichte unscharf und umschließen im Allgemeinen alles vorderasiatische Land vom Libanon im Norden bis zum Golf von Eilat im Süden. Die Westgrenze ist durch das Mittelmeer, die Ostgrenze durch die Gebirgszüge östlich des Jordangrabens gezogen. Der Name selbst geht zurück auf das nicht-jüdische Volk der Philister, die ab etwa 1200 v. Chr. einen schmalen Küstenstreifen im Gebiet oberhalb des heutigen Gaza besiedeln und im Laufe der Zeit in die östlich gelegenen Bergregionen vordringen. Die im Alten Testament gebräuchliche Bezeichnung für Palästina lautet Kanaan. Sie steht für ein Gebiet mit vagen Grenzen, das sich im Wesentlichen von Dan im Norden bis Beersheba im Süden sowie vom Jordan bis zur Küste erstreckt. |
Pentateuch | Die Fünf Bücher Mose werden wissenschaftlich als Pentateuch (von griech. penta = fünf und teuchos = Buch, Rolle) bezeichnet. Er umfasst die Bücher Genesis (1. Buch Mose), Exodus (2. Buch Mose), Levitikus (3.Buch Mose), Numeri (4. Buch Mose) und Deuteronomium (4. Buch Mose). Die heute vorliegende Fassung des Pentateuch wurde erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. abgeschlossen und fixiert. Die als Einheit aufgefassten Bücher stehen seither sowohl am Anfang der hebräischen Bibel (Tanach) wie auch des Alten Testaments. |
Sargon II. | Sargon II. gelangte 721 als Begründer einer neuen Dynastie (Sargoniden) auf Thron des neuassyrischen Reiches und herrschte bis 705 als König. 722 eroberte er Samaria, die Hauptstadt des Nordreichs Israel, nach dreijähriger Belagerung. |
Sargon von Akkad | Sargon war von 2356 bis 2300 v. Chr. König des Akkadischen Großreichs in Mesopotamien. Der Überlieferung nach war ein Findelkind, das nicht aus einer königlicher Familie stammte und den Thron an sich riss. Die im 8. Jahrhundert wieder verstärkt rezipierte Geburtslegende wurde zum Vorbild der Geburtsgeschichte des Mose. |
Tora | Die T(h)ora ("Lehre", "Weisung", "Gesetz") umfasst im Kern die Fünf Bücher Mose (Pentateuch). Nach jüdischem Glauben wurden sie ihm am Berg Sinai von Gott übergeben. Sie enthalten die Gesamtheit aller 613 für das Judentum verbindlichen Mitzwot (göttliche Gebote und Verbote). Die Zahl setzt sich zusammen aus 365 Verboten sowie 248 Geboten und hat symbolischen Charakter: 365 steht für die Tage eines Jahres, 248 für die Körperglieder des Menschen. Gemäß jüdischer Deutung betont die Summe der Mitzwot, dass der Mensch als Ganzes und immer unter dem Wort und der Weisung Gottes lebt. |