Corona-Jahr 2020 Gesundheit!-Jahresrückblick mit Veronika Keller und Fero Andersen
Es waren zwölf Monate, die so schnell niemand vergessen wird: das Corona-Jahr 2020. Die "Gesundheit!"-Reporter Veronika Keller und Fero Andersen waren das ganze Jahr über in Bayern unterwegs: von den Anfängen der Krise und den ersten Infektionen in Bayern bis hin zur zweiten Welle im Herbst, dem "Lockdown light" und den Einschränkungen in der Adventszeit. Ein Rückblick auf eine außergewöhnliche Zeit, die noch nicht zu Ende ist.
Als zu Jahresbeginn die Bilder aus dem abgeriegelten Wuhan in China um die Welt gingen, war das schon eine Vorahnung auf das, was auch uns blühen sollte – aber China fühlte sich damals weit weg an. Doch das änderte sich schnell und dramatisch.
Die ersten Corona-Fälle in Bayern
Als die ersten Corona-Fälle in Bayern bei der Firma Webasto im Landkreis Starnberg bekannt wurden, dachten auch die meisten Experten noch, alles sei kontrollierbar. Doch dann kam alles anders. Die beiden Reporter Veronika Keller und Fero Andersen waren 2020 für Gesundheit! in Hotspots, bei den ersten Corona-Tests, auf überfüllten Intensivstationen, in Seniorenheimen, bei Familien zuhause, bei Menschen in Quarantäne, im Gespräch mit Virologen und Virologinnen, beim Aufbau von Behelfskrankenhäusern, in leergekauften Supermärkten, Fußgängerzonen, Wirtshäusern, Theatern oder auch bei der Feuerwehr. In ihrem Rückblick tragen die beiden ihre eindrücklichen Geschichten und persönlichen Begegnungen zusammen.
Früher Hotspot: Landkreis Freising
Die Dokumentation beginnt mit einem Besuch im Landkreis Freising, einem der ersten Hotspots in Bayern. Dort lernte Reporterin Veronika Keller im März die Familie Römer kennen. Die Familie mit zwei kleinen Kindern musste damals in Quarantäne. Die beiden Buben schildern sehr anschaulich, wie sich für sie der Corona-Test angefühlt hat.
Vater Römer ist dann tatsächlich positiv getestet worden. Gesundheit! hat die Familie im Laufe des Jahres immer wieder besucht.
Die Bilder aus Wirtschaften und Geschäften, in denen damals noch jeder ohne Maske und Abstand ein- und ausging, wirken wie aus einem anderen Leben. Damals gehörten die Freisinger zu den ersten, die Bekanntschaft mit Quarantäne, PCR-Tests und einem Corona-Ausbruch machten, der zur Belastung für die Kliniken im Landkreis wurde. Ein Anblick, den viele nur aus Erzählungen kannten, war auch hier zu beobachten: leere Regale nach Hamsterkäufen.
Corona-Intensivpatienten: Die erste Welle nimmt ihren Lauf
Dann begannen sich im Frühjahr die Kliniken zu füllen. Niemand wusste, ob es auch bei uns zu italienischen Verhältnissen kommen würde – ein harter Job für das medizinische Personal. Aufwendige Schutzkleidung war für Reporter Fero Andersen nötig, damit er eine Covid-Station besuchen und für Gesundheit! berichten konnte. Er erlebte hautnah die Schwere die Erkrankung und die Verzweiflung vieler Patienten.
"Ich bin daheim umgefallen, bewusstlos. Das Schlimme ist, dass mein Mann auch Corona hat. Ihm geht es gar nicht gut. Er liegt aber in einer anderen Klinik, ich weiß nicht wie es ihm geht und ich habe keine Verbindung zu ihm. Das setzt mir furchtbar zu."
Covid Patientin im Klinikum r.d. Isar
Damals sorgte die Arbeit auf Corona-Station bei vielen Mitarbeitern für ein mulmiges Gefühl, denn vieles, was wir heute über das Virus wissen, war noch nicht bekannt. Und trotzdem trafen die beiden Gesundheit! Reporter Veronika Keller und Fero Andersen auf Pflegekräfte, die mit viel Einsatz und Einfühlungsvermögen ihren Patientinnen und Patienten durch die schwere Zeit halfen.
Das öffentliche Leben steht still: Der erste Lockdown
Gleichzeitig wurde das Leben im Freistaat heruntergefahren. Reporterin Veronika Keller war zu Beginn des ersten Lockdowns in Gaststätten, Kneipen und Theatern unterwegs und lernte Menschen kennen, deren Existenz durch das Virus auf dem Spiel stand: Was soll zum Beispiel aus Kulturschaffenden werden, wenn das öffentliche Leben heruntergefahren wird? Für viele eine zusätzliche schwere psychische Belastung.
Corona und der Start ins Leben
Schlimm war die Situation auch für werdende Eltern. Wie sieht ein Start ins Leben aus unter diesen Bedingungen für Mutter, Kind und die werdenden Väter? Veronika Keller begleitete eine werdende Mutter. Sie hatte sich, mitten in der ersten Welle, hochschwanger mit dem Corona-Virus infiziert und brauchte bei der Geburt spezielle Betreuung.
Der Vater durfte nur unmittelbar zur Entbindung in den Kreissaal dazukommen. Der kleine Darius kam dann zum Glück gesund und munter auf die Welt. Doch Geburtshilfe auf Distanz, das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Corona und die Virologen: Was sagen die Experten?
Besonders gefragt waren in diesem Jahr die Virologen und Virologinnen, von Prof. Christian Drosten in Berlin, bis zu Prof. Ulrike Protzer in München. Bei der Direktorin des Instituts für Virologie der TU-München schauten Veronika Keller und Fero Andersen regelmäßig vorbei, um sich über die neuesten Erkenntnisse zu informieren.
Der Corona-Sommer: ein Hauch Normalität
Im Sommer gingen dann die Zahlen zurück, eine kleine Verschnaufpause. Vor allem Eltern, die wochenlang ohne Kinderbetreuung auskommen mussten, konnten nach all dem Homeschooling ein wenig durchschnaufen.
"Ich habe Freudentränen geweint…"
eine glückliche Mutter, Sommer 2020
Corona war nie weg: Die zweite Welle
Aber die Entspannung während des Sommers hielt nicht lange an. Leider verdüsterte sich im Herbst die Situation wieder. Schnell wurde klar, dass auch die Bayern auf eine neue, noch härtere zweite Welle zusteuern. Die Infektionszahlen stiegen schnell, erst an einzelnen Hotspots. Gesundheit! Reporter Fero Andersen fragte nach im Berchtesgadener Land, der erste Landkreis in Deutschland, der wieder in den Lockdown gehen musste. Ab November hieß es dann im ganzen Land: Kontakte zurückfahren, Gastronomie und Freizeitangebote schließen.
Weihnachten 2020: Schnelltests und große Hoffnung Impfung
Ab Dezember stiegen die Zahlen dann auf neue Höchstwerte. Hoffnung machte hier nur die Meldung, dass es gleich drei vielversprechende Impfstoffe gibt. Und dass es bald losgehen soll mit den Impfungen.
Gesundheit!-Reporter Fero Andersen besucht zum Abschluss der Dokumentation eine Drop-In Teststation, in der man einen der neuen Antigen-Schnelltest machen kann, eine beliebte Anlaufstelle kurz vor Weihnachten und einem Verwandtschaftsbesuch.
Veronika Keller war noch einmal zu Gast bei Familie Römer. Auch wenn die Familie Corona bisher gut überstanden hat, sie haben Verständnis für die strengen Maßnahmen und hoffen darauf, dass sich durch die jetzt bevorstehenden Impfungen die Lage im kommenden Jahr wieder entspannt. Vater Andreas Römer lässt das Jahr Revue passieren.
"Da merkt man erstmal, wie schön und unbeschwert das Leben vorher war. Und das wäre eine tolle Sache, wenn 2021 das wieder zurückbringt."
Andreas Römer