Wandertipp Wanderung auf den Geigelstein in den Chiemgauer Alpen
"Wir in Bayern"-Wanderexpertin und Bergführerin Nina Schlesener hat eine flexibel zu gestaltende Wanderung für Sie. Wer die 1.100 Höhenmeter nicht scheut, geht in einem Rutsch durch bis auf den Geigelsteingipfel, andere bevorzugen eine Zwischenübernachtung am Berg oder die eingekürzte Halbtagesroute - perfekt für unterschiedliche Ansprüche.
"Ich bin durch das Buch 'Harte Tage, gute Jahre' von Christiane Tramitz auf die Tour aufmerksam geworden. Die im Buch erzählte Geschichte der Oberkaser Sennerin, die ihr ganzes Leben sommers wie winters am Fuße des Geigelsteins verbracht hat, hat mich nicht mehr losgelassen und ich wollte diesen Ort unbedingt besuchen. Und so bin ich aufgebrochen zum Geigelstein."
Nina Schlesener, 'Wir in Bayern'-Wanderexpertin und Bergführerin
Das macht diese Tour einzigartig
"Das Besondere an der Tour ist das einzigartige Gipfelpanorama und die wunderschöne Almlandschaft, umringt von den Chiemgauer Bergen und der Kampenwand.
Der Geigelstein ist auch als der 'Blumenberg' bekannt, und uns erwarten wirklich blühende Almwiesen, weidende Kühe, ein traumhaftes Panorama am Gipfel und eine zünftige Almbrotzeit auf der Priener Hütte."
Tour
"Wir starten in Huben, unweit von Aschau am Chiemsee.
Der Weg führt uns über den 'Jägersteig' durch einen Bergwald und wechselt zwischen Forstweg und Waldpfad ab. Der Name ist Programm: Er geht über Stock, Stein und Wurzeln hoch hinaus. Nach gut 1,5 Stunden Gehzeit erreichen wir die wunderschönen Almwiesen mit ihren Wildblumen und die ersten Almen, z. B. die Schreckalm. Hier kann man gut eine kurze Pause einlegen.
Vorbei an den Almen sehen wir auch schon den Geigelstein wie einen Zuckerhut vor uns thronen. Hinauf geht es weiter über die Almwiesen und zum Schluss durch dichtes Latschengewächs auf den zweithöchsten Gipfel der Chiemgauer Alpen, der ganz allein emporragt.
Dort oben auf 1.808 Metern erwartet uns das traumhafte 360-Grad-Bergpanorama des Geigelsteins, das uns von den Berchtesgadener Alpen bis zum Wilden Kaiser blicken lässt.
Nach einer kurzen Gipfelrast drängt uns der Hunger zur nahe gelegenen Priener Hütte, die uns mit ihrer schmackhaften und üppigen Brotzeit verwöhnt.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit (sehr zu empfehlen: Rohrnudel mit Vanillesoße) machen wir uns an den Abstieg, der uns über den Forstweg zurück nach Huben führt."
Schwierigkeitsgrad
"Die Tour wechselt zwischen Forstweg, Waldweg und Steig ab. Sie ist mit ihren ca. 1.100 Höhenmetern und etwa fünf bis sechs Stunden Gehzeit im mittleren Anspruchssegment. Das Anspruchsvollste an der Tour ist der letzte Anstieg zum Geigelsteingipfel. Dort wird der Steig für einige Minuten etwas steiniger und steiler, ist aber trotzdem gut machbar.
Oder man entscheidet sich für die gekürzte Route, bei der man den Gipfel ausspart."
Wetterbedingungen
"Der Weg ist bei jedem Wetter gut zu machen, allerdings nicht kinderwagentauglich. Stöcke und festes Schuhwerk sind empfehlenswert, doch nicht zwingend erforderlich.
Auch größere Kinder können die Tour gut bewältigen. Aufgrund der abwechslungsreichen Flora und Fauna ist sie durchaus empfehlenswert für Kinder."
Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit
"Ich habe die Priener Hütte besucht. Eine urige Berghütte, die fast das ganze Jahr über bewirtschaftet und sehr kinder- und familienfreundlich ist. Man kann dort auch übernachten, falls man die Tour, z. B. mit Kindern, in zwei Tagen gehen will. Besonders lecker fand ich das selbst gebackene 'Geigelsteiner Holzofenbrot', das es in drei verschiedenen Sorten gibt und auch im ganzen Laib verkauft wird."
Gehzeiten für die gesamte Wanderroute
- Wanderparkplatz Huben bis Geigelstein: ca. 3 bis 3,5 Stunden
- Geigelstein bis Priener Hütte: ca. 40 Minuten
- Priener Hütte Wanderparkplatz Huben: ca. 2 Stunden
Tipp für die gekürzte Wanderroute
Halbtagesroute: Wer die große Tour mit einer Länge von ca. 6 Stunden abkürzen will, kann auch ohne Gipfelbesuch direkt zur Priener Hütte wandern, dann spart man sich ca. 2 Stunden.