Reisetipp Lanzarote - Vulkaninsel auf den Kanaren
Die Vulkaninsel Lanzarote besticht durch ihre bizarre Schönheit und mildes Klima. Selbst im Winter herrschen dort frühlingshafte Temperaturen. Die kanarische Insel ist deswegen das ideale Reiseziel für alle, die dem nasskalten Wetter entfliehen wollen. Tipps zu Unternehmungen, Hotels und für Restaurants von Reiseexpertin Annette Eckl.
Was ist für Annette Eckl das Besondere an Lanzarote?
"Auf Lanzarote ist die Erdenergie wirklich spürbar. 1730 kam es auf der Insel zu schweren Vulkanausbrüchen, die sechs Jahre andauerten und ein einzigartiges Naturschauspiel hinterlassen haben. Besonders eindrucksvoll sind die Lavaküsten und das prächtige Farbspiel der rötlich-schwarzen Feuerberge im Timanfaya Nationalpark.
Doch Lanzarote besteht aus mehr als nur Vulkanen. Im grünen Norden der Insel hat mich das Tal der 1.000 Palmen begeistert und im Süden die Papageienstrände. Die Küste ist sehr vielseitig. An manchen Stellen bricht sich der wilde Atlantik an den Steilküsten, es gibt aber auch weite, teils tiefschwarze oder goldgelbe Strände.
Ein Genuss für alle Sinne ist der Weinanbau im Tal La Geria. Dort wachsen grüne Weinreben im heißen schwarzen Lavasand heran, dazwischen die weißen Fassaden der Weingüter."
Die kommt man nach Lanzarote?
Direktflüge z. B. von München oder Nürnberg nach Lanzarote (Arrecife) ab ca. 250 Euro (inklusive Gepäck) hin- und zurück.
Tipp
"Es empfiehlt sich, ein Auto zu mieten, wenn man die ganze Insel erkunden will."
Was sollte man auf Lanzarote unbedingt unternehmen?
Leuchtende Feuerberge und spektakuläre Lava-Landschaft im Timanfaya Nationalpark
"Die kilometerweite, rötlich-schwarze Vulkanlandschaft im Timanfaya Nationalpark mit seinen bizarren Krater- und Lava-Kreationen lässt sich auf verschiede Arten entdecken:
Dromedar-Tour
Die Tour dauert etwa 20 Minuten und kostet 5 Euro pro Person. Dromedar-Touren gibt es direkt im Nationalpark in der Nähe des Ortes Uga.
Wanderung
Rund um die Caldera Colorada (roter Berg) beim Dorf Mancha Blanca. Der Hang der Caldera Colodara ist durch Eisenoxiden feuerrot gefärbt. Gigantische Gesteinsbrocken, die sogenannten Vulkanbomben, säumen den Weg. Dazu gibt es interessante Schau-Tafeln über den Vulkanismus der Insel. Dauer: ca. 1 Stunde
Geführte Wanderung mit Rangern
Auf einem vulkanologischen Lehrpfad, wie sie beim Besucher-Zentrum Mancha Blanca angeboten wird.
Mit dem Mietauto
In das touristische Zentrum des Feuerberges. Parkplatz auf dem Islote de Hilario.
Tipp
Im Eintrittspreis des Nationalparks ist eine Bustour enthalten. Doch die flotte Fahrt auf den schmalen Straßen ist nur für Menschen mit extrem guten Nerven zu empfehlen. Ich habe danach drei Kreuze gemacht, dass nichts passiert ist und würde es nicht wieder machen!“
Auf den Spuren des Künstlers César Manrique
"Überall auf Lanzarote findet man Spuren von dem einmaligen Werk des surrealen Künstlers und Umweltschützers Manrique. Er hat der ganzen Insel im positiven Sinne seinen Stempel aufgedrückt und seine Kunst mit der Vulkaninsel sozusagen verschmolzen.
Besonders sehenswert sind
Kaktusgarten (Jardín de Cactus)
Der Jardín de Cactus ist für mich der schönste Kaktusgarten, den ich je gesehen habe. Über 1.500 verschiedene Kakteen und Wolfsmilchgewächse veranschaulichen, wie vielfältig die Pflanzenwelt auf Lavagestein sein kann. Dazu kommt als Blickfang eine restaurierte Windmühle und Manriques Kunst. Mein Fazit: einmalig!
Manriques Wohnhaus in Tahíche (Fundación César Manrique)
Bei dem Wohnhaus von Manrique handelt es sich um eine Höhlenwohnung in Lavablasen mit großen Fenstern mit Blick auf die Lavaströme und sogar einem Pool. Der Künstler hat sein Wohnhaus noch zu Lebzeiten in ein Museum umgewandelt und für alle zugänglich gemacht. Ergänzt wird das Museum durch eine Kunstgalerie mit Werken von Picasso und Miró.
Aussichtspunkt Mirador del Rio
Der in ein Felsmassiv integrierte Aussichtspunkt Mirador del Rio ist das größte Werk Manriques. Dort stürzen die Klippen aus bis zu 600 Metern ins Meer und man hat einen großartigen Ausblick auf die kleine Nachbarinsel La Graciosa. Der Mirador war übrigens 1979 einer der zentralen Drehorte der Fernsehserie 'Timm Thaler'.“
Das Fischerdorf El Golfo an der wilden Westküste
"El Golfo ist ein Fischerdorf wie aus dem Bilderbuch. Kleine weiße Häuser am brausenden Atlantik, mit einem schwarzen Strand, der ideal für lange Spaziergänge ist. Schöne Sonnenuntergänge sind hier garantiert.
Vom Dorf aus sollten Sie unbedingt eine kleine Wanderung zum Rand eines Kratermassivs unternehmen, die mit einem atemberaubenden Blick auf einen grün schimmernden Lagunensee belohnt wird."
Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf Lanzarote?
"In den Touristenzentren der Insel gibt es viele Ferienanlagen mit Pool, die bei diversen Reiseveranstaltern als Pauschalangebote inklusive Flug gebucht werden können. Es gibt auf Lanzarote aber auch jede Menge individuelle Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel, z. B.
- einfache, individuell eingerichtete Appartements oder Pensionen im Fischerdorf El Gofo direkt an der wilden Küste ab ca. 60 Euro für 2 Personen.
- Ferienhäuser an der Weinstraße La Geria, z. B. für 4 Personen für 630 Euro/Woche.
- Appartements mit Meerblick z. B. in Playa Blanca im Süden Lanzarotes, direkt an der Promenade ab ca. 70 Euro/Tag."
Tipp
"Im Norden der Insel kann es durch die Passatwinde und Passatwolken bewölkter und unbeständiger sein. Der Süden ist eher sonniger und wärmer."
Welche kulinarischen Tipps hat Annette Eckl für diese Gegend?
"Für mich gibt es auf Lanzarote nichts Schöneres, als in einem Fischlokal direkt am Meer zu essen. Immer ein Genuss sind Gambas mit Knoblauch (Gambas al ajillo).
Mein absoluter Favorit ist aber der Klassiker der Kanaren: Papas arrugadas (runzelige Kartoffeln in Salzwasser gekocht), bei denen die Haut mit der weißen Salzschicht mitgegessen wird. Papas arrugadas werden mit verschiedenen Soßen gereicht, die alle Knoblauch, Olivenöl, Essig und einheimische Kräuter enthalten.
Tolles Essen in Kombination mit herausragendem Wein bekommen Sie an der rund 15 Kilometer langen Weinstraße La Geria gleich neben dem Nationalpark Timafaya. Durch die Kombination aus fruchtbarem Boden und dem milden Klima gedeihen dort hervorragende Weine, die mir vor Ort immer am besten schmecken."