Die "Internationale Pflanzenmesse Essen" ist die Weltleitmesse der "grünen Zunft". 1.500 Aussteller aus 43 Ländern haben dort ihre Garten-Neuheiten vorgestellt. Das sind 2024 zum Beispiel klimaresistente Pflanzen, neu entdeckte Kräuter oder das Konzept von "City-Gardening" mit den passenden neuen Pflanzen für Menschen ohne Garten, aber mit Balkon oder Terrasse. Hier hat "Wir in Bayern"-Gartenexperte Andreas Modery uns seine Auswahl der heißesten Messe-Entdeckungen zusammengestellt.

Weitere Pflanzenneuheiten für Garten und Balkon finden Sie hier.

Tipp 1: Die Mini-Birne für Balkon und Terrasse: Garden Pearl

Seine Früchte sind groß, grün und fast rundlich und sehr süß. Reif sind sie Ende September, Anfang Oktober. Garden Pearl wurde speziell für Terrasse und Balkon gezüchtet und erreicht eine Höhe von bis zu zwei Meter, zeigt einen dichten Wuchs und hat schöne weiße Blütendolden.

Wichtig: Das Pflanzgefäß (Kübel) sollte im ersten Jahr rund 15 Liter Fassungsvermögen haben. Ab dem zweiten Jahr ist ein Kübel mit einem Fassungsvermögen von rund 25 Liter sinnvoll.

Gut: diese Pflanze ist "selbstfruchtbar" und braucht keinen Bestäuberbaum.

Tipp 2: Der Cannabis Zuckerstrauch

Dessen botanischer Name ist Rubus Chingii var. Suavissimus. Und nein: Dieser Strauch sieht vielleicht aus wie echter Cannabis - ist es aber nicht! Den Cannabis Zuckerstrauch kann jeder völlig legal anpflanzen. Die Blätter haben keine berauschende Wirkung - dafür schmecken sie süß, können zu einem Tee aufgebrüht oder zum Süßen von Desserts und Getränken genutzt werden.

Was die Pflege angeht: Der Zuckerstrauch bevorzugt einen sandigen, durchlässigen Boden.

Sein aufrechter starker Wuchs ist gut schnittverträglich und treibt in kürzester Zeit aus den Blattachseln wieder aus. Neue Triebe wachsen jedes Jahr nach. Sie können im ersten Jahr bereits eine Höhe von weit über 2 Meter erreichen. Der Cannabis-Zuckerstrauch verliert im Winter seine Blätter, ist mehrjährig und winterhart sogar ohne Winterschutz.

Tipp 3: Die Kamelie 1001 Sommernacht

Die Camellia 1001 Summer Nights® Jasmine ist mit ihren leuchtend roten Blüten eine auffällige Pflanze. Sie ist Ergebnis eines Zuchtprozesses, bei dem Kamelienexperten mehrere Merkmale in besonderer Ausprägung vereint haben: Zu den roten Blüten kommt eine lange Blütezeit, eine besonders üppige Blüte und ein glänzendes, dunkelgrünes Blatt.

Pflegetipps: Die Kamelie 1001 Sommernacht will einen gut durchlässigen Boden. Auch im Kübel auf Balkon und Terrasse gedeiht sie, kann sowohl in der Sonne als auch im (Halb-) Schatten stehen, bevorzugt aber den Schatten.

Sie kann bis zu 150 cm hoch und 100 cm breit werden. Rückschnitt ist nach der Blüte möglich.

Wichtig zu wissen: Sie ist winterhart bis -10 ºC.

Entdeckung auf der Messe - aber nicht zu kaufen: Nepenthes rajah

Nepenthes rajah ist die unangefochtene Königin unter den fleischfressenden Kannenpflanzen. An den großen filzigen Blättern entstehen vergleichsweise riesige violette Kannen, in denen oft Insekten, manchmal sogar unvorsichtige kleine Säugetiere verdaut werden. Bei guten Bedingungen kann die Kletterpflanze zwei bis drei Meter hoch werden und zählt damit zu den größten fleischfressenden Pflanzen der Welt. In der freien Natur kommt sie nur in einem kleinen Gebiet der Insel Borneo vor. Sie gilt als "bedrohte Art" und erblüht nur selten, im Abstand von vielen Jahren, das Erlebnis einer solchen Blüte gilt beispielsweise in den botanischen Gärten, die eine Nepenthes rajah haben, immer als eine kleine Sensation.

Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!