Radfahren Sicher Radfahren im Winter
Es gibt (fast) kein zu schlechtes Wetter zum Radfahren. Mit der richtigen Kleidung, Ausrüstung und einem zur Witterung passenden Fahrstil können Sie problemlos den ganzen Winter hindurch radeln – auch bei Eis, Matsch und Schnee. Tipps von Radl-Expertin Katharina Kestler.
Wer das ganze Jahr über Rad fährt, tut etwas für seine Gesundheit und schützt gleichzeitig die Umwelt. Doch viele lassen im Winter das Rad stehen, sobald es schneit oder eisig ist. Das muss nicht sein, wenn Sie Ihr Fahrrad winterfest machen und ein paar Dinge beachten.
Winterreifen für das Fahrrad
Für Fahrräder gibt es, im Gegensatz zu Autos, keine Winterreifenpflicht.
Dennoch sollte Ihr Fahrrad im Winter zumindest Allwetterreifen haben, denn damit haben Sie bei Kälte deutlich mehr Haftung.
Beim Radfahren auf Eis und Schnee sind spezielle Winterreifen zu empfehlen.
Auf Eis und festgefahrenem Schnee bieten Winterreifen mit Spikes die größte Sicherheit.
Tipp:
Mit etwas weniger Luftdruck in den Reifen haben Sie mehr Haftung. Der Minimaldruck sollte jedoch nicht unterschritten werden.
Schutzbleche sind im Winter ein Muss
Um beim Radfahren durch (Schnee-)Matsch nicht komplett schmutzig zu werden, sollte Ihr Fahrrad Schutzbleche haben.
Fahrradbeleuchtung ist im Winter besonders wichtig
In Deutschland ist eine Fahrradbeleuchtung nach § 67 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) Pflicht.
Tipp: Warnweste und Helmüberzug für mehr Sicherheit
Um in der Dunkelheit, bei Regen, Schneefall oder Nebel besser gesehen zu werden, macht es Sinn, eine Warnweste oder Kleidung in auffälligen Farben mit eingearbeiteten Reflektoren anzuziehen. Auch der Fahrradhelm, der eine Selbstverständlichkeit ist, sollte mit Reflektoren ausgestattet sein. Hat er das nicht, können Sie diesen mit einem reflektierenden Helmüberzug sicherer machen.
Fahrstil anpassen
Das sollten Sie beim Radfahren auf Schnee und Eis beachten:
- Stellen Sie den Sattel so ein, dass Sie bequem mit den Füßen auf den Boden kommen.
- Fahren Sie langsamer als bei trockenen Straßen, vorausschauend und bremsen Sie frühzeitig und nicht zu stark. Vor allem das starke Bremsen mit der Vorderbremse kann auf Schnee und Eis gefährlich werden.
- Bremsen Sie nicht in Kurven.
- Treten Sie nicht beim Kurvenfahren.
- Halten Sie mehr Abstand.
- Meiden Sie Fahrbahnmarkierungen, denn diese sind bei Nässe sehr rutschig. Gleiches gilt für Kopfsteinpflaster oder Trambahnschienen.
- Rechnen Sie auf Brücken oder an schattigen Stellen (beispielsweise auf Straßen, die durch einen Wald führen) immer damit, dass diese vereist sein könnten, auch wenn die "normale Straße" eisfrei ist.
- Umfahren Sie, wenn möglich, größere Eisplatten.
- Wählen Sie bei Elektro-Fahrrädern und Pedelecs immer die geringste Unterstützungsstufe zum Anfahren, da sonst die Gefahr besteht, dass das Hinterrad wegrutscht.
Gut zu wissen:
Die Benutzungspflicht von Radwegen entfällt, wenn diese nicht geräumt und/oder gestreut sind.
Achtung: Batterien von E-Bikes und Pedelecs nicht kalt laden
Laden Sie die Batterie erst, wenn Sie sich auf Zimmertemperatur erwärmt hat, denn sonst kann die Batterie Schaden nehmen. Vergessen Sie nicht, dass Batterien bei Kälte nicht so lange halten, wie bei normalen, wärmeren Temperaturen.
Tipps zur Kleidung beim Radeln im Winter
"Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung", sagt das Sprichwort. Und was das Radfahren im Winter betrifft, hat das Sprichwort auch recht.
Mittlerweile sind viele Produkte auf dem Markt, die Radfahren im Winter deutlich angenehmer machen, beispielsweise:
- dünne Mützen oder Stirnbänder, die unter den Helm passen
- spezielle Socken, die dank eingearbeitetem Neopren wind- und wasserabweisend sind
- Überschuhe, die die häufig atmungsaktiven Fahrradschuhe abdichten
- Brillen mit klarem Glas sorgen für Durchblick, auch bei Matsch und Schnee!
Viel Spaß beim Radeln wünschen Katharina Kestler und "Wir in Bayern"!