Reisetipp Frühling in Sevilla
Sevilla gilt als eine der schönsten und lebensfrohsten Städte Spaniens. "Wer einmal vom Zauber der andalusischen Stadt gefangen ist, kommt immer wieder gerne dorthin zurück", schwärmt die Reiseexpertin Annette Eckl. Sie hat persönliche Tipps für Unternehmungen, Übernachtungen und Restaurants.
Was ist für Annette Eckl das Besondere an Sevilla?
"Sevilla bietet alles, was für mich einen perfekten Städtetrip ausmacht. Eine großartige Altstadt, die zum Bummeln einlädt, im Mittelpunkt die berühmte Kathedrale Santa María de la Sede. Die vielen Fußgängerbereiche, der Fluss und die historischen Prachtbauten verleihen Sevilla ein ganz besonderes Flair. Überall sind kleine Plätze und Parkanlagen zum Erholen.
Sevilla ist außerdem die Stadt des Flamencos. Und es lohnt sich definitiv, eine Flamenco-Show zu besuchen. Das habe ich nach anfänglicher Skepsis auch gemacht und wurde nicht enttäuscht. Mitten in den Markthallen 'Mercado de Triana' befindet sich eines der kleinsten Theater der Welt, das 'casa la teatro' mit gerade mal 20 Plätzen. Das Theater bietet eine mitreißende Flamenco-Show mit Künstlern, die einem das Gefühl geben, wirklich Spaß und Leidenschaft am Tanzen und der Musik zu haben. Danach überlegt sich der ein oder andere sicher, einen Flamenco-Kurs zu besuchen. Mir ging es jedenfalls so (Eintritt: 15 Euro, aber jeden Euro wert, versprochen).
Die beste Reisezeit ist von April bis Juni, danach wird es ziemlich heiß.“
Wie kommt man nach Sevilla?
Mit dem Flugzeug
- Direktflüge von München nach Sevilla ab ca. 200 Euro hin und zurück.
- Von Nürnberg aus gibt es keine Direktflüge. Nürnberg-Sevilla z. B. über Frankfurt oder Zürich ab ca. 260 Euro hin und zurück.
Vom Flughafen Sevilla aus gibt es eine gute Anbindung zur Stadt:
- Flughafenbus: 4 Euro (20 bis 30 Minuten in die Stadt)
- Taxi: ca. 22,50 Euro (15 Minuten)
Was sollte man in Sevilla unbedingt unternehmen?
Die Wahrzeichen der Stadt: Kathedrale und maurische Pracht des Real Alcázar
"Das nicht zu übersehende Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale. Und diese ist unbedingt einen Besuch wert. Christoph Kolumbus ruht im Inneren, zumindest haben sie ihm hier ein großes Denkmal gesetzt. Mein Tipp: Besteigen Sie die Giralda. Der 82 Meter hohe Glockenturm der Kathedrale war ursprünglich ein Minarett, das zu einer großen Moschee gehörte.
Das zweite Highlight, das keiner verpassen sollte, ist der Real Alcázar, bei dem es sich eigentlich um mehrere Paläste handelt. Zu Anfang residierten dort die Mauren, später die spanischen Könige. Auch heute noch wohnt dort die spanische Königsfamilie, wenn sie nach Sevilla kommt.
Bei meinem Besuch hatte ich das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein und kam aus dem Staunen kaum heraus: herrliche Fassaden, prächtige Räume, ein kleiner Garten mit Flüsschen, Marmorsäulen, Fresken und besonders auffallend die wunderschönen Kacheln mit geometrischen Mustern und arabischen Schriftzeichen."
Tipp
"Am Montag zwischen 18 Uhr und 19 Uhr haben Besucher freien Eintritt. Einfach am Ausgang reingehen. Da das nur wenige wissen, ist zu dieser Zeit auch verhältnismäßig wenig los."
Mit dem Radl durch Sevillas Altstadt
"Eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick über die verwinkelten Altstadt-Gassen zu verschaffen und viele Sehenswürdigkeiten zu sehen, ist eine Fahrradtour durch die Stadt. Meine Tour führte mich zum Torre del Oro. Der sogenannte Goldturm glänzt wirklich schön in der Sonne. Früher war er ein Kontrollturm für die Schiffe, heute beherbergt er ein maritimes Museum. Einfach raufsteigen und die schöne Aussicht genießen. Der Spanische Platz, zu dem ich anschließend geradelt bin, ist zu Recht einer der meistfotografierten Plätze Sevillas. Der große Platz mit einem halbkreisförmig angelegten, palastförmigen Gebäude hat mich ein bisschen an Venedig erinnert. Am Fluss entlang ging's dann weiter bis rüber auf die andere Seite ins Viertel Triana mit seinen urigen Bodegas (Weinhandlungen)."
Tipp
"Fahrräder ausleihen: Viele Unterkünften stellen ihren Gästen kostenlose Leihfahrräder zur Verfügung. Außerdem gibt es mehrere Fahrradverleihe in der Stadt."
Das Bilderbuchviertel Barrio de Santa Cruz
"Das Viertel Barrio de Santa Cruz entspricht dem klassischen Bild, das viele von Sevilla haben: kleine, strahlend weiße Häuschen, enge verwinkelte Gassen, bezaubernde, begrünte Innenhöfe, traditionelle Keramikläden und viele Tapas-Bars. Das ehemalige jüdische Viertel allein ist schon eine Reise wert. Hier kann man einfach schlendern und sich treiben lassen. Da es viele Touristen in das Viertel zieht, kann es jedoch in den eh schon schmalen Gassen ein bisschen eng werden. Schön ist es dort aber trotzdem."
Tipp
"Gleich neben dem Viertel gibt es einen kleinen Park (Jardin de Murillo) mit kunstvoll gekachelten Bänken unter Palmen. Dort ist es dann auf einen Schlag wieder viel ruhiger."
Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Sevilla?
- Appartement in der Altstadt: ca. 100 Euro pro Nacht für 2 Personen
- Doppelzimmer in einer Pension (Hostería) im Barrio di Santa Cruz: ab 80 Euro für 2 Personen
- Hotel in der Altstadt: ab 80 Euro inkl. Frühstück für 2 Personen im Doppelzimmer
- Zentral gelegenes 5-Sterne-Hotel: ab 189 Euro für 2 Personen im Doppelzimmer
Welche kulinarischen Tipps hat Annette Eckl für die Stadt?
"Ich empfehle eine Genießer-Tour durch die Tapas-Bars der Stadt.
Klassische Tapas sind u. a. Boquerones (eingelegte Sardellen), gegrillter Ziegenkäse, Tortilla, Gambas al ajillo (Garnelen mit viel Öl und viel Knoblauch) und luftgetrockneter Schinken. Besonders zu empfehlen ist der Bellota-Schinken vom iberischen Schwein. Unbedingt probieren sollten Sie auch Bacalao (Stockfisch) und Gazpacho, eine erfrischende, kalte Suppe aus Knoblauch, Tomaten, Paprika, Öl und Gurken."
Tipp
"Wo auch die Sevillanos essen, is(s)t man goldrichtig und auch günstig."