Gesundheit Kehlkopfentzündung
Im Winter kommt es häufig zu Halschmerzen, Husten und Heiserkeit. Meist steckt dahinter eine harmlose Erkältung, die nach ein paar Tagen von alleine wieder abklingt. Es kann aber auch eine langwierige Kehlkopfentzündung auftreten. Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow gibt Tipps zu Behandlung und Vorbeugung einer Kehlkopfentzündung.
Der Kehlkopf ist das Organ, das die Atem- und Speisewege trennt und sich bei uns Menschen zur Stimmbildung weiterentwickelt hat. Der Kehlkopf ist am Hals durch den „Adamsapfel“ äußerlich sichtbar. Dieser ist ein vorspringender Teil des Schildknorpels, der den Kehlkopf nach vorne bedeckt und schützt.
Bei einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) ist die Kehlkopfschleimhaut akut oder chronisch entzündet.
Symptome einer akuten Kehlkopfentzündung
- Heiserkeit, die vom leichten Krächzen bis zum völligen Verlust der Stimme reichen kann
- trockener und rauer Husten
- Halsschmerzen
- teilweise kann es auch zu Fieber kommen
- Atembeschwerden aufgrund der geschwollenen Stimmbänder – darunter leiden v. a. Kinder (Pseudokrupp) und nur selten Erwachsene
- Wenn sich die Entzündung auf die Luftröhre ausbreitet, kann es auch zu Schmerzen hinter dem Brustbein kommen.
Symptome einer chronischen Kehlkopfentzündung
- wechselnde Heiserkeit
- die Stimme ist oftmals ungewöhnlich tief und ermüdet schnell
- Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen
→ Eine chronische Kehlkopfentzündung kann bleibende Schäden an den Stimmbändern hinterlassen.
Ansteckungsgefahr
Die Erreger einer Kehlkopfentzündung werden üblicherweise durch Tröpfcheninfektion (Husten oder Niesen) oder eine Schmierinfektion übertragen.
Behandlungsmethoden
- Stimmruhe („Schweigen wie ein Grab“)
- viel warme Getränke
- befeuchtende Halsbonbons, Lutschpastillen
- Inhalationen
- ggf. Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente
Wann zum Arzt?
Meist ist eine Kehlkopfentzündung harmlos und geht nach ein paar Tagen wieder vorüber.
Nehmen die Beschwerden allerdings schnell zu und kommt es zu Fieber oder Atembeschwerden, so sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Bei schwerer Atemnot oder gar Erstickungsanfällen muss umgehend ein Notarzt gerufen werden. Auch eine länger als zwei Wochen andauernde Heiserkeit sollte vom HNO-Arzt untersucht werden.
Vorbeugung
- ausreichend trinken (mind. 2-3 Liter pro Tag, überwiegend warme/heiße Getränke), v. a. bei trockener Raumluft und während der Erkältungszeit
- trockene Raumluft meiden, da die Atemwege viel Feuchtigkeit benötigen
- nicht rauchen (Raucher sollten regelmäßig ihren Kehlkopf untersuchen lassen, denn gezieltes und rechtzeitiges Erkennen von Veränderungen im Kehlkopf kann bleibende Schäden vorbeugen.)
- bei Berufen mit hoher Stimmbelastung sind stimmbildnerische Maßnahmen sinnvoll