BR Fernsehen - Wir in Bayern


5

HNO-Medizin Das können Sie bei akuter Bronchitis tun

Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Atemwege: die akute Bronchitis. Was mit Schnupfen und Halsweh beginnt, mündet oftmals in Husten mit schleimigem Auswurf. HNO-Arzt Dr. Thomas Meier-Lenschow erklärt mögliche Ursachen und Behandlungsmethoden und gibt Tipps, wie Sie am besten vorbeugen können.

Stand: 06.11.2024

Alle Jahre wieder: Husten und Schnupfen greifen um sich. | Bild: BR/Sylvia Bentele

Als Bronchien werden die Luftschläuche bezeichnet, die in einem sich immer enger und weiter verzweigenden System die Atemluft von der Luftröhre zu den gasaustauschenden Alveolen der Lunge gelangen lassen. Durch das Ein- und Ausatmen entsteht der dafür notwendige Unter- oder Überdruck.

Die Bronchien bestehen aus einem stabilisierenden Knorpelgerüst (Ausnahme: die kleinsten Endbronchien), aus glatter Muskulatur und einer Auskleidung mit Flimmerepithel. Das Flimmerepithel arbeitet wie ein Förderband von innen nach außen und reinigt damit die Bronchien von eingeatmeten Fremdkörpern, Staub und Krankheitserregern.

Symptome einer akuten Bronchitis

Bei einer akuten Bronchitis ist die Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet, entzündet. Die Entzündung der Bronchien verursacht:

  • Husten
  • vermehrte Schleimbildung
  • Atemenge
  • Fieber

Aus einer akuten Bronchitis kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Der Übergang ist teilweise fließend - die Symptomatik und das Krankheitsgefühl sind dann deutlich schwerwiegender.

Dauert die Bronchitis über drei Monate am Stück in zwei aufeinander folgenden Jahren, handelt es sich nicht mehr um eine akute, sondern um eine chronische Bronchitis.

Ursachen für eine akute Bronchitis

  • Die häufigste Ursache ist ein Erkältungsinfekt durch Viren (erst Halsweh, dann Schnupfen, dann Husten), wobei der Husten langwierig sein kann.
  • Auf eine virale Infektion kann sich eine bakterielle aufpfropfen - das Allgemeinbefinden leidet dann immer mehr, das Fieber steigt und der Husten wird schleimig-eitrig.
  • Auch die klassische Grippe (Influenza) verursacht oft eine starke Bronchitis.

Behandlungsmethoden

Die Therapie einer akuten Bronchitis orientiert sich an der Ursache:

  • Bei viralen Infekten sind pflanzliche Schleimlöser mit entzündungshemmender Begleitwirkung aus Cineol, Myrthol oder Efeu und chemisch definierte Produkte mit Acetylcystein oder Ambroxol hilfreich.
  • Daneben wirken Inhalationen und die üblichen Verhaltensregeln wie Ruhe, Wärme und diverse Tees.
  • Der Körper hilft sich bei der unkomplizierten Bronchitis von selbst - ein bisschen Geduld ist daher angebracht.
  • Wird die Bronchitis jedoch aggressiver (quälender Husten, Fieber, schweres Krankheitsgefühl), ist eine ärztliche Intervention notwendig: ein Abstrich mit Bestimmung von Entzündungsparametern sowie gegebenenfalls ein Röntgenbild der Lunge stehen an. Antibiotika, Hustenblocker und entzündungshemmende Medikamente kommen dann unter Umständen zum Einsatz.

Lesen Sie auch die Tipps von Physiotherapeutin Andy Sixtus: Übungen gegen Erkältungsbeschwerden.
Hier erfahren Sie, wie Sie nach einer überstandenen Erkältung oder Grippe wieder fit werden.

So können Sie vorbeugen

Schützen können Sie sich vor einer Bronchitis - wie vor einer Erkältung - nie hundertprozentig. Vorbeugend wirkt aber:

  • ausreichende Befeuchtung der Schleimhäute, indem Sie genug trinken
  • Impfung gegen Grippe und Pneumokokken
  • nicht rauchen
  • Händedesinfektion/gründliches Händewaschen während der Erkältungssaison
  • auch frische (und möglichst saubere) Luft, beispielsweise bei einem Waldspaziergang, pflegt und regeneriert die Bronchien

5