Franken - Kultur


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Die Franken und ihr Wein Geschichte des Frankenweins

In Franken kann der Weinbau auf eine lange Tradition zurückblicken. Die ersten Rebstöcke in dieser Region wurden vor mehr als zwölf Jahrhunderten gepflanzt. Untrennbar mit dem Frankenwein verbunden sind der Bocksbeutel und Hammelburg als älteste Weinstadt Frankens.

Stand: 12.03.2013

Alte Weinflaschen aus dem Würzburger Bürgerspital | Bild: picture-alliance/dpa

Die Geschichte des Frankenweins beginnt im achten Jahrhundert mit der ersten Erwähnung des Weinbaus im fränkischen Raum. Im Jahr 777 verschenkte Kaiser Karl der Große Weinberge in Hammelburg an das Kloster Fulda. Aus diesem Grund bezeichnet sich Hammelburg selbst als die älteste Weinstadt Frankens. Im Laufe der Jahrhunderte breiteten sich die Weinberge entlang des Mains und seiner Seitentäler immer weiter aus. In der Zeit um 1500 erreichte das Anbaugebiet seine größte Ausdehnung. Markante Punkte der Weingeschichte sind außerdem die Einführung von Reben der Sorten Silvaner und Müller-Thurgau in den Jahren 1659 beziehungsweise 1913.

Über 1.200 Jahre Weinbau in Franken

Bocksbeutel als Markenzeichen

Der Bocksbeutel ist die traditionelle und exklusive Flasche für den Frankenweins. Er hat als Flaschenform eine lange Geschichte. Viele Geschichten ranken sich um seine Entstehung und seinen Namen. Die Herkunft und Ableitung des Namens lässt sich historisch nicht eindeutig klären: Einmal wird der Begriff auf das Wort "Bugsbeutel" – eine Feldflasche, die am Leib oder "Buggert" getragen wurde – zurückgeführt. Einer anderen Theorie zufolge leitet sich der Begriff vom Wort "Bookesbeutel" – der Bezeichnung für einen niederdeutschen Gebetsbeutel – ab. Als dritter Erklärungsversuch wird die Ähnlichkeit der Flaschenform mit dem Hodensack eines Ziegenbocks angeführt. Des öfteren taucht irrtümlicherweise der Begriff "Boxbeutel" auf. Doch hat die rustikale Flasche aus Franken nichts mit dem Boxsport zu tun. Korrekt ist einzig die Schreibweise Bocksbeutel.

Der Bocksbeutel, eine typisch fränkische Flasche?

Kurze Geschichte des Bocksbeutels

Die Vorgänger der bauchigen Flasche reichen bis ins Altertum zurück: Der älteste Vorgänger des Bocksbeutels, die früheste bekannte Flachkugelflasche, ist ein keltisches Tongefäß aus der Zeit um 1.400 v. Chr. Es wurde in Wenigumstadt (Lkr. Aschaffenburg) gefunden. Die Römer pflegten die Bocksbeutelform bereits in vielen Varianten sowohl in Ton wie in Glas. Besonders verbreitet war die aus ältester Zeit stammende Pilgerflasche mit mehreren kleinen Durchzughenkeln am kurzen Flaschenhals, durch die sich die Flasche am Gürtel anhängen ließ. Die Pilgerflasche trat erst mit dem Überhandnehmen der im 15. Jahrhundert aufgekommenen gläsernen Weinflasche, der "Bouteille", allmählich in den Hintergrund. Seine grüne Farbe bekam er durch die Verwendung des Waldglases, das im Spessart hergestellt wurde. Seit 1989 ist der Bocksbeutel in der EU geschützt. Mit wenigen Ausnahmen dürfen nur fränkische Winzer ihren Wein in diese besonderen Flaschen abfüllen.


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