Die Franken und ihr Wein Der Qualität verpflichtet
Frankenwein hat einen internationalen Ruf. Winzer und Landwirtschaftsministerium setzen gleichermaßen auf hochwertige Weine. Um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, sind Einrichtungen geschaffen und Standards eingeführt worden.
Weine aus Franken werden häufig recht trocken ausgebaut und stehen allgemein in diesem Ruf. Fränkisch trockene Weine dürfen nur halb soviel Restzucker enthalten wie Weine anderer Anbaugebiete. Infolge der Bodenbeschaffenheit und des milden Klimas entstehen in der Weinbauregion Franken sehr mineralstoffhaltige Weine mit würzigem Geschmack. Der Mineralstoffgehalt der Weine spielt deshalb – anders als in allen anderen Anbaugebieten – bei der Qualitätsprüfung ebenfalls eine Rolle.
Der fränkische Wein-TÜV
Jeder fränkische Winzer, der einen Qualitätswein auf den Markt bringen will, muss sich der Weinprüfstelle in Würzburg stellen. Die Regierung von Unterfranken ist für die amtliche Prüfung aller Qualitätsweine aus in Bayern geernteter Trauben zuständig. Dort prüfen Experten die edlen Tropfen intensiv, bevor sie das begehrte Qualitätssiegel vergeben. Pro Jahr werden 12.000 bis 14.000 Weine getestet. Es wird unter anderem der Alkoholgehalt, der Restzuckergehalt, der Säuregehalt und – für den Fall, dass es sich um einen Sekt oder Perlwein handelt – auch noch der Kohlensäuredruck untersucht. Bei den eingereichten Weinen liegt der Anteil der "fränkisch trockenen" Weine bei etwa 40 Prozent. Die amtliche Prüfnummer auf der Flasche gibt Aufschluss über den Händler und das Jahr der Abfüllung.
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) wurde 1902 als Königliche Wein-, Obst- und Gartenbauschule gegründet. Die LWG untersteht dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Landesanstalt ist in den Bereichen Weinbau und Kellerwirtschaft sowohl für die angewandte Forschung wie auch für die Ausbildung von Meistern und Technikern zuständig. Sie verfügt in Veitshöchheim über eine sogenannte Lehrkellerei. An der Landesanstalt steht ein Expertenteam bereit, das Winzer, Fachbetriebe und interessierte Laien berät und informiert. Die LWG arbeitet eng mit dem Staatlichen Hofkeller in Würzburg zusammen.
Qualitätswinzer schließen sich zusammen
Im Jahr 1910 wurde der Verband Deutscher Naturweinversteigerer e.V. gegründet, aus dem der Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP) hervorgegangen ist. Die Satzung legte fest, dass nur "ausschließlich naturreine Weine eigenen Wachstums" verkauft beziehungsweise versteigert werden dürfen. Der VDP ist eine Assoziation der Spitzenweingüter Deutschlands, die sich für verbindliche Qualitätsstandards und – seit 1990 – auch für die ökologische Bewirtschaftung der Weingüter ihrer Mitglieder einsetzt und sie dazu verpflichtet. In Franken wurde 1955 ein Regionalverein gegründet, der heute "VDP. Die Prädikatsweingüter – FRANKEN" heißt und 30 fränkische Weingüter umfasst.
Auszeichnungen gehen nach Franken
Regelmäßig erzielen fränkische Winzer hohe nationale und internationale Auszeichnungen. So wurde das Weingut Horst Sauer aus Escherndorf (Lkr. Kitzingen) im November 2012 auf der "International Wine and Spirit Competition" (IWSC) in London mit der Sonder-Auszeichnung "German Wine Producer 2012" geehrt. Schon 2004 war der Winzer in London zum besten Weißweinmacher der Welt gekürt worden. Bei der IWSC in London wurden außerdem die beiden unterfränkischen Winzergenossenschaften Winzerkeller Sommerach und die Winzergemeinschaft Franken GWF mit ersten Plätzen für ihre Weinkollektion geehrt.
Im November 2012 hat das Weingut Rainer Sauer aus Escherndorf (Lkr. Kitzingen) die Auszeichnung "Beste Weißwein-Kollektion Deutschlands" des Eichelmann Weinführers erhalten. Diesen Titel bekommt pro Jahr jeweils nur ein Weingut. Im Oktober 2012 holten drei Weingüter aus Sommerach (Lkr. Kitzingen) bei der "Austria Wine Competition" in Wien erste Plätze. Der Winzerkeller Sommerach wurde im Oktober 2012 beim "China Wine Award 2012" als bester deutscher Weinproduzent ausgezeichnet.
Winzer Johannes Zang aus Sommerach (Lkr. Kitzingen) wurde im Oktober 2012 von der Deutschen Lebensmittelgesellschaft (DLG)zum besten Jungwinzer Deutschlands ernannt. Der Weinführer "Gault Millau Weinguide" hatte im Jahr 2003 mit Paul Fürst aus Bürgstadt (Lkr. Miltenberg) zum ersten Mal einen fränkischen Weinbauern zum Winzer des Jahres gewählt.
"Medaillen sind für den Verbraucher wichtige Entscheidungshilfen. Unsere Auszeichnung geht noch einen Schritt weiter. Die Ersten werden wirklich bei jedem in Erinnerung bleiben."
Artur Steinmann, der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands