Franken - Kultur







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Die Franken und ihr Wein Kleine Frankenweinkunde

Etwa 80 Prozent der produzierten Frankenweine sind Weißweine, angeführt von den Sorten Müller-Thurgau, Silvaner und Bacchus. Bei den Rotweinen werden die Rebsorten Domina, Spätburgunder und Dornfelder bevorzugt angebaut.

Stand: 12.03.2013 | Archiv |Bildnachweis

Frankenwein (Symbolbild) | Bild: picture-alliance/dpa

Im Allgemeinen ist der Frankenwein mineralstoffhaltig. Nur in seltenen und besonders klimatisch begünstigten Jahren werden in Franken Weine mit hohem Restzuckergehalt hergestellt. Fränkische Weine zeichnen sich durch ihren hohen Mineralstoffgehalt und ihren würzigen Geschmack aus. Die Weine gelten in der Regel als äußerst trocken. Aufgrund dieser Eigenschaft wurde die Geschmacksbezeichnung "fränkisch trocken" eingeführt. Dabei dürfen Weine der Kategorie "fränkisch trocken" auf keinen Fall mehr als vier Gramm Restzucker pro Liter Wein aufweisen. Im deutschen Weingesetz ist dieser Begriff nicht vorgesehen und darf daher auch auf den Etiketten nicht verwendet werden.

Fränkische Weinanbaugebiete

Die fränkischen Weinlagen

Mainviereck, Untermain

Am bayerischen Untermain, am westlichen Rand des Mainvierecks, sind die klimatischen und geologischen Bedingungen besonders zum Anbau von Rotwein geeignet. Das fränkische Rotwein-Gebiet liegt zwischen Wertheim und Klingenberg. Seit Jahren werden auf den Buntsandsteinböden sowie den Verwitterungsböden des Urgesteins vor allem Früh- und Spätburgunder von oft hoher Qualität angebaut. Als beste Lagen gelten der Centgrafenberg in Bürgstadt und der Schlossberg in Klingenberg am Main. Die dort produzierten Rotweine können sich mit nationalen und internationalen Burgundern messen. Zu den wichtigsten Weinorten gehören Bürgstadt, Großheubach und Klingenberg.

Silvaner und Müller-Thurgau stehen für Frankenwein

Bocksbeutel und Weißweinglas am Rande eines Weinbergs

Ein typischer Frankenwein wie der Silvaner mit seinem fruchtig erdigen Geschmack, zählt zu den besten seiner Art in Deutschland. Auch der Müller-Thurgau hat seit der Jahrtausendwende wieder an Beliebtheit gewonnen und viele Weingüter in Franken produzieren hochwertige Weine dieser Sorte. Tatsächlich ist der Müller-Thurgau mit über 30 Prozent der meistangebaute Frankenwein. Fast jede dritte Flasche ist ein Müller-Thurgau, jede fünfte ein Silvaner. In Franken produzieren zahlreiche Weinbaubetriebe neben dem traditionellen "fränkisch trockenen" Silvaner auch gute international trockene Weine aus Rebsorten wie Riesling, Weißburgunder oder Grauburgunder.

Die unterschiedlichen Rebsorten

Silvaner

Der Silvaner, der typische Frankenwein, kam über das heutige Österreich in die Region. In Obereisenheim und Castell sollen bereits 1659 erste Silvanerreben gewachsen sein. Im spätsommerlichen Weinberg ist der Silvaner gut an seinen runden Blättern, den mittelgroßen dichtgepackten Trauben und verhältnismäßig grünen Beeren zu erkennen. Er liefert in guten Weinjahren reiche Erträge, liegt in der Traubenreife mittel bis spät. Der Silvaner neigt trotz hoher Fruchtbarkeit in geringeren Lagen zu schwacher Holzreife und fehlender Winterfrosthärte, vor allem nach vorhergehend reichlichen Weinjahren. Silvaner aus hochwertigen Böden überzeugen durch ein vornehmfeines, verhaltenes Bukett. Aus dem Silvaner werden in Franken neutral-fruchtige, erdige Weine erzeugt.

Die einen lieber schnell trinken, die andern besser lagern

Je nach Qualität muss der Wein schnell getrunken werden.

Die Trinkreife fränkischer Weine ist sehr unterschiedlich. Einfache Qualitätsweine und Kabinettweine sollten möglichst früh getrunken werden, da bei ihnen mit der Zeit die Säure abnimmt und die für den Frankenwein typische Frische verloren geht. Gute trockene Spätlesen, restsüße Weine und hochwertige Rotweine dagegen sollten frühestens ein bis zwei Jahre nach der Abfüllung geöffnet werden und können bei ordentlicher Lagerung auch nach mehr als zehn Jahren noch hervorragend schmecken. Edelsüße Weine, vor allem der Sorten Silvaner, Riesling, Rieslaner und Scheurebe, können bei sehr guten Jahrgängen sogar Jahrzehnte überdauern.

Wein-Klassifizierung

Tafelwein

Hierbei handelt es sich um die erste Qualitätsstufe. Deutsche Tafelweine und Landweine müssen aus deutschen Trauben stammen. Die Rebflächen und Rebsorten müssen zugelassen sein. Der Wein muss mindestens fünf Prozent Volumenalkohol (44 Grad Oechsle) enthalten. Tafel- und Landweine erhalten keine amtliche Prüfnummer.

Welches Glas zu welchem Wein?

Tipps für Wein-Einsteiger

Preis

Wie viel darf die Flasche Wein kosten? Der Deutsche gibt dafür im Durchschnitt 2,38 Euro aus. Der Preis sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität eines Weines aus. Und welcher Wein einem schmeckt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Etwas mehr sollte man allerdings doch ausgeben. Richtig gute Weine gibt es schon ab fünf Euro zu kaufen.







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