Jean Paul im Museum Alte Exponate neu ausgestellt
Auf den Tag genau zum 250. Geburtstag des Dichters wird das Jean-Paul-Museum in Bayreuth am 21. März neu eröffnet. Neue Exponate bekommen die Besucher zwar nicht zu sehen, doch die alten werden ganz anders präsentiert als früher.
Wer das Museum vorher kannte, "könnte nun im ersten Moment einen Schock erleiden", sagt Sven Friedrich, Leiter des Jean-Paul-Museums in Bayreuth. Denn der Raum ist nun in einem tiefen, dunklen Rot gehalten. "Die neue Farbe soll verdeutlichen, dass sich dieses Museum nicht an einem authentischen Ort Jean Pauls befindet." Das Museum ist im ehemaligen Wohnhaus von Richard Wagners Tochter Eva und deren Mann Houston Stewart Chamberlain untergebracht. Zu Zeiten Jean Pauls gab es dieses Haus noch gar nicht.
In den neuen Museumsräumen werden aber weiterhin alle noch verfügbaren Editionen von Jean Pauls Frühwerk, etliche seiner Erstausgaben, sowie Bilder, Porträts und Erinnerungsstücke des Dichters wie seine Brille oder eine seiner heißbegehrten Locken zu sehen sein. Doch die Exponate werden ganz anders präsentiert als früher.
"Es wird viele Exponate geben, die in Schubladen liegen werden, so dass der Besucher aktiv werden kann. Der eilige Besucher, der das nicht möchte, kann relativ schnell anhand der zentralen, wichtigen Exponate das Leben und Werk Jean Pauls erfahren."
Sven Friedrich, Leiter des Jean-Paul-Museums der Stadt Bayreuth
Hilfe vom Museumsgestalter
Das neue Konzept wurde mit Hilfe des Museumsgestalters Florian Raff aus München erarbeitet. Während es vorher nur eine Ausstellung gab, könne man nun von einem echten Literaturmuseum sprechen, so Friedrich. "Es gibt nun auch einen Audioguide, Hörstationen und beispielsweise eine Inszenierung des Dichterzimmers Jean Pauls, das es so natürlich nie gegeben hat, aber man könnte es sich so vorstellen", sagt Friedrich.
Sanierung kostet rund 300.000 Euro
Bislang seien die Exponate seit der Errichtung des Museums im Jahr 1980 stark chronologisch aufbereitet gewesen, so der Museumschef. Die Kosten für die Sanierung des Jean-Paul-Museums betragen rund 300.000 Euro, schätzt Friedrich. Getragen werden sie von der Stadt Bayreuth, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, der Oberfrankenstiftung, dem Kulturfonds Bayern und der Bayerischen Landesstiftung.
Das Jean-Paul-Museum der Stadt Bayreuth
Das Jean-Paul-Museum in Bayreuth verdankt seine Exponate einer Privatsammlung des Bayreuther Arztes Dr. Philipp Hausser. Er war ein Nachkomme der letzten Vermieter Jean Pauls und hatte auch in dessen Sterbehaus gelebt. Seit frühester Jugend sammelte er alles, was mit Jean Paul zu tun hat. Seine Sammlung stellte er schließlich der Stadt Bayreuth zur Verfügung. Diese verpflichtete sich, die komplette Sammlung in einem Museum auszustellen. 1980 wurde das Jean-Paul-Museum eröffnet und zeigt seitdem Erstausgaben der Werke von Jean Paul sowie viele Dinge aus seinem persönlichen Bereich, Bilder, Stiche und Illustrationen – Sammlungsgegenstände, durch die Jean Paul erfahrbar werden soll.
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