Dichter zwischen Himmelsflug und Höllensturz
Schmutzfink, Gänsefüßchen, Angsthase oder Weltschmerz sind nur ein paar Wortschöpfungen, die wir Jean Paul verdanken. Diesem Dichter der Gegensätze, der am 21. März 1763 in Wunsiedel als Johann Paul Friedrich Richter zur Welt kam. Aufgewachsen ist er in Armut, später lernte er aber auch die Prunktafeln des Königshauses kennen. Sein Roman "Hesperus oder 45 Hundsposttage" machte ihn schlagartig berühmt. Dabei ist er weder ein Klassiker wie Goethe, noch ein Romantiker wie E.T.A. Hoffmann – aber dennoch einer der erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit, der als einer der ersten von seiner Literatur leben konnte.
Heute ist sein Ruhm verblasst. Auch wenn Jean Paul bei Kanonempfehlungen für Literaturstudenten nicht fehlen darf: Seine Werke finden heute nicht mehr viele Leser, in den Klassenzimmern und Hörsälen ist er kaum präsent. Dabei hat uns der Dichter aus Franken noch viel zu sagen. Deutschlehrer, Professoren und Literaturwissenschaftler sind sich einig: Wer sich auf das Werk einlässt, wird reich belohnt.
Wie spricht man diesen Dichter nun eigentlich aus?
"Scham Paul" oder "Schooon Pooool" – ja wie spricht man ihn denn nun aus, den oberfränkischen Dichter? Fränkisch, deutsch, französisch? Als er in Oberfranken auf die Welt kam, trug er den Namen Johann Paul Friedrich Richter. So weit, so leicht. Doch aufgrund seiner Bewunderung für Jean-Jacques Rousseau nannte er sich selbst später Jean Paul. Seinen Vornamen, Jean, spricht man denn tatsächlich französisch aus. Doch seinen Nachnamen, Paul, den spricht man definitiv deutsch aus.
Jean Pauls Werk zum Nachlesen
Auf den Internetseiten des Projektes Gutenberg-DE finden Interessierte viele deutschsprachige Texte. Meist handelt es sich dabei um Bücher beziehungsweise Werke von Autoren, die vor über 70 Jahren gestorben sind – deren Werke unterliegen nicht mehr dem Urheberrecht. Auch viele Texte von Jean Paul können Sie hier nachlesen: