Stadtportrait Würzburg Berühmte Würzburger
Viele Prominente sind in der Mainfrankenmetropole geboren worden oder haben dort gelebt und gewirkt. Zu den berühmtesten Würzburgern zählen Walter von der Vogelweide, Wilhelm Conrad Röntgen und Dirk Nowitzki.
Heiliger Kilian
Der Heilige Kilian war ein Mönch und wurde um 460 im irischen Mullagh geboren. Als Missionar brachte er zusammen mit seinen Mitstreitern Kolonat und Totnan den christlichen Glauben nach Franken. Auch der regionale Herrscher, Herzog Gozbert, ließ sich von ihm taufen. Als Kirchenmann tadelte Kilian häufig die Lebensweise des Stammesfürsten. So verlangte er unter anderem von diesem, sich von der Witwe seines Bruders zu trennen. Der Legende zufolge sandte die Verlassene auf Rache und ließ die drei irischen Mönche ermorden. Kilian und seine Gefährten sollen im Jahr 689 ums Leben gekommen sein. Die Gebeine der drei Märtyrer werden in der Krypta der Würzburger Neumünsterkirche aufbewahrt. Der Heilige Kilian gilt als Apostel des Frankenlandes.
Beatrix von Burgund
Für die Heirat des 34-jährigen deutschen Kaisers Friedrich I. mit dem vermutlich erst zwölfjährigen Mädchen 1156 in Würzburg gab es wichtige politische Gründe: Sie war Alleinerbin der entfernt gelegenen Landschaft Burgund, die wichtige Alpenpässe nach Italien sicherte. Über die Wege zum Brenner und ins Inntal herrschte Friedrichs Gegner, Heinrich der Löwe. Um die so wünschenswerte Heirat mit Beatrix zu ermöglichen, musste freilich erst die Ehe mit Adela von Vohburg gelöst werden. Findige Berater entdeckten deshalb eine gemeinsame Urgroßmutter des Kaiserpaars - und Rom willigte in die Scheidung ein. Beatrix bringt vier Jahre nach der nun möglichen Trauung ihr erstes Kind zur Welt und erweist sich keineswegs als passives Objekt geschickter Heiratspolitik, im Gegenteil: Sie soll Bildung und Kultur an den Kaiserhof gebracht haben und regiert eigenhändig in Burgund, wovon zahlreiche Urkunden zeugen. 1167 wird sie schließlich in Rom selbst zur Kaisern gekrönt. Geburts- und Todesjahr sind strittig, doch soll sie etwa 40 Jahre alt geworden sein.
Walter von der Vogelweide
Die genauen Lebensdaten des wichtigsten deutschen Minnesängers liegen weit gehend im Dunkeln. 1170 soll er geboren worden sein, in Wien, Südtirol oder in Würzburg könnte sein Geburtsort liegen. Mit 20 Lebensjahren dichtete er schon am Babenberger Hof in Wien. Weil sein Gönner Friedrich von Österreich bei einem Kreuzzug stirbt, beginnt 1198 ein unstetes Wanderleben, das Walter bis nach Nordfrankreich führt. Eine Urkunde vom 12. November 1203 weist aus, dass der Minnesänger von Bischof Wolfger von Passau einen Pelzmantel für seine Dichtkünste gestiftet bekam. 1220 erhält Walter von der Vogelweide endlich ein Lehen bei Würzburg zugesprochen und kann sich dort zur Ruhe setzen. Um 1230 stirbt er. Seine Grabstätte soll im Würzburger Lusamgärtchen liegen. An seiner Sangeskunst fällt vor allem auf, dass auch einfache Mädchen aus dem Volk in ihrem Liebreiz gepriesen werden. Davor richtete sich die "hohe Minne" immer an herrschaftliche Frauen von Adelsstand.
Tilman Riemenschneider
1460 geboren verbrachte der berühmte Holzschnitzmeister die meiste Zeit seines Lebens in dieser Stadt. Ab 1504 war er Ratsherr und später auch Bürgermeister. Weil er sich in den Bauernkriegen auf die Seite der Widerständler stellte, fiel er in Ungnade. Er starb 1531 kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis.Davor schuf er einen wunderschönen Hochaltar in Creglingen, der als Hauptwerk gilt, zahlreiche Madonnen- und Heiligenplastiken und die in ihrer Nacktheit faszinierenden Adam und Eva am Hauptportal der Würzburger Marienkapelle.Aber auch fürs Möbeltischlern war sich der Künstler nicht zu schade. Seine Holzskulpturen mit meist christlichen Motiven fallen vor allem durch die fürs Mittelalter ungewöhnliche Detailgenauigkeit auf. Und wenn man den Quellen trauen darf, verstand der Künstler zu leben: Durch mehrere geschickte Geldheiraten konnte er ein achtbares Vermögen anhäufen und sich so weit gehend seiner Kunst widmen.
Wilhelm Conrad Röntgen
Wilhelm Conrad Röntgen wurde 1845 als einziges Kind eines Tuchfabrikanten in Lennep (Stadtteil des heutigen Remscheid) geboren. "Aus disziplinarischen Gründen" wird der spätere Nobelpreisträger 1863 ohne Abitur aus dem technischen Gymnasium verwiesen. Trotzdem darf er nach einer Aufnahmeprüfung in Zürich studieren: zunächst Maschinenbau und anschließend Physik. Danach folgt er seinem Professor August Kundt als Assistent nach Würzburg. Dort entdeckt Röntgen am 8. November 1895 nach Zwischenstationen in Straßburg, Hohenheim und Gießen die berühmten, später nach ihm umbenannten "X-Strahlen" - durch Zufall: Er hatte sich eigentlich mit der elektrischen Leitfähigkeit von Gasen beschäftigt. Schon am 22. November entstehen die ersten Röntgenbilder der Geschichte: Der Professor fotografiert das Handskelett einer Frau - mit zwanzigminütiger Belichtungszeit.
1901 wird er mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, 1923 stirbt Röntgen in München. Er galt zeitlebens als sparsam: In Würzburg sind zum Beispiel mehrere Briefe erhalten, die keine physikalischen Grundsatzfragen zum Thema haben, sondern einfach nur, wo es die billigsten Kohlen für den Winter gibt
Waltraud Meier
1956 in Würzburg geboren ist Waltraud Meier eine der wichtigsten Wagnerinterpretinnen und Sopranistin von Weltrang. Ihr Lehramtsstudium in Anglistik und Romanistik brach die leidenschaftliche Sängerin mit großen darstellerischen Qualitäten zu Gunsten ihrer Karriere ab. 1993 wagte sie den Sprung ins dramatische Sopranfach. "Die Callas der Jetzt-Zeit" titelte die "Bunte" 1995. 2003 erhielt sie mit Kollegen für eine Tannhäuser-Einspielung den Grammy. Enthusiastische Kritiken erntete sie für ihre Interpretation der Kundry im "Parsifal", die sie zehn Jahre lang in Bayreuth verkörperte - damals noch als Mezzosopran. Für den Großkritiker Joachim Kaiser gilt ihre "Sangesgewalt" als Garant fürs Gelingen jeder Wagneroper. Dirigenten wie Daniel Barenboim, Claudio Abbado und Zubin Mehta verpflichten die Wahlmünchnerin mit der Stimme einer Göttin regelmäßig.
Dirk Nowitzki
Das German Wunderkind unter den amerikanischen Basketball-Profis stammt aus Würzburg, erblickte hier am 19. Juni 1978 das Licht der Welt. Mit den Würzburger DJK-Basketballern wuchs er zu 2,13 Metern Körpergröße und Weltniveau heran. Inzwischen legt der 100-Millionen-Dollar-schwere "Power Forward" (Angriffsspieler) bei den Dallas-Maveriks Körbe im Akkord. Das hat ihn bislang nicht abgehalten, regelmäßig bei Europa- und Weltmeisterschaften für das deutsche Team zu spielen - abgesichert mit astronomischen Versicherungssummen. 2011 holte Nowitzki mit seiner Mannschaft, den "Dallas Mavericks" den NBA-Meistertitel. Die Stadt würzburg bereitete ihm daraufhin einen rauschenden Empfang. Zudem wurde der Basketball-Star von Bundespräsident Christian Wulff für seine sportlichen Leistungen mit dem silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
Albertus Magnus (gest. 1280), 1264 - 1267 in Würzburg
Konrad von Würzburg (Dichter, 13. Jahrh.) Matthias Grünewald (gest. 1528), Maler der Spätgotik Antonio Petrini (gest. 1701), Baumeister, baute u.a. Stift Haug Josef Greising (gest. 1721), Baumeister, baute u.a. den Pavillon im Juliusspital-Garten Balthasar Neumann (gest. 1753), Baumeister, baute u.a. die Residenz und das Käppele Giovanni Battista Tiepolo (gest. 1770), Maler, gestaltete die Fresken in der Residenz Friedrich Koenig (gest. 1833), Buchdrucker Philipp Franz von Siebold (gest. 1876), Arzt und Japanforscher Rudolf Virchow (gest. 1902), Arzt und Begründer der Zellularpathologie Hermann Zilcher (gest. 1948), Komponist Werner Heisenberg (gest. 1976), Physiker und Nobelpreisträger |
---|
Wilhelm Conrad Röntgen (gest. 1923), Nobelpreis für Physik 1901
Emil Hermann Fischer (gest. 1919), Nobelpreis für Chemie 1902 Eduard Buchner (gest. 1917), Nobelpreis für Chemie 1907 Wilhelm Wien (gest. 1928), Nobelpreis für Physik 1911 Johannes Stark (gest. 1957), Nobelpreis für Physik 1919 Hans Spemann (gest. 1941), Nobelpreis für Medizin 1935 Klaus von Klitzing (*1943), Nobelpreis für Physik 1985 Hartmut Michel (*1948), Nobelpreis für Chemie 1988 |
---|