Stadtportrait Würzburg Afrikanisches Flair und klassische Klänge
Zu den kulturellen Höhepunkten in Würzburg gehört jedes Jahr das Internationale Africa Festival. Es ist die größte Veranstaltung für afrikanische Kultur und Musik in Europa. Seit Bestehen des Festivals kamen annährend zwei Millionen Besucher auf die Mainwiesen nach Würzburg. Bei Klassik-Fans hat sich die Domstadt mit dem Mozartfest einen Namen gemacht
Am Anfang des Internationalen Africa Festivals.stand, wie so oft im Leben, ein ganz persönliches Bedürfnis: Stefan Oschmann aus Würzburg wollte einfach häufiger gute afrikanische Live-Musik hören - und das möglichst ohne weit reisen zu müssen. Also holte er die besten und interessantesten Bands des schwarzen Kontinents in seine Heimatstadt. Seine Idee kam an: Immer mehr Würzburger ließen sich für die ungewohnten Rhythmen und Klänge begeistern. Aus den im Jahr 1989 spontan zusammengestellten Happenings ist eine erfolgreiche Großveranstaltung mit jährlich über hunderttausend Besuchern geworden. Oschmann, im Hauptberuf Psychologe, ist Kulturmacher aus Leidenschaft. Er organisiert das Africa-Festival zusammen mit einem Heer von engagierten freiwilligen Helfern. Bis heute mischt kein kommerzieller Veranstalter mit.
Würzburg und seine Liebe zu Mozart
Seit 1921 gehört das Mozartfest zum Würzburger Kulturleben. Bis heute bezieht das Mozartfest seine Faszination aus einem Weltkulturerbe als Hauptveranstaltungsort. Dreh- und Angelpunkt ist hierbei der Kaisersaal der Würzburger Residenz, ein Gesamtkunstwerk aus der Barockarchitektur von Balthasar Neumann, den Fresken von Giovanni Battista Tiepolo und dem Stuck von Antonio Bossi. Hier nahm das Festival seinen Anfang. Auch heute begeistert das besondere Erlebnis der Verschmelzung der Künste bei den Kaisersaal-Konzerten, das schon Gründer Hermann Zilcher als "eine innige Vermählung zwischen Ton, Architektur und Farbe" erlebte, das Publikum des Mozartfestes. Jährlich kommen bis zu 200.000 Besucher zu dem Klassik-Festival.
Unterfrankens größtes Volksfest
Kilian, der Schutzpatron der Franken, ist Namensgeber für das größte unterfränkische Volksfest. Der Heilige Kilian liegt in der Domstadt begraben. Immer um den Namenstag des Heiligen (8. Juli) findet das Volksfest auf der Talavera-Wiese statt. Der Würzburger Jahrmarkt hat eine große Tradition: Die Kiliani-Messe wurde von Kaiser Konrad am 13. Oktober 1030 dem Bischof Meinhard, Graf von Rothenburg, bewilligt. Ursprünglich für Mitte August genehmigt, verschob man die Messe bald wegen des ungünstigen Termins in der Erntezeit auf das geistliche Fest, die Kilianioktav, vom 8. bis 27. Juli. Zu dieser Zeit konnte man mit regem Besuch aufgrund der vielen Pilger rechnen. Erste Verkaufsstände, die der Bischof und das Domkapitel vergaben, wurden vor dem Würzburger Dom aufgebaut. 2011 hat das Kiliani-Volksfest erstmals die 800.000-Besucher-Grenze überschritten.
Klassisch: Mainfrankentheater Würzburg
Das klassische Dreispartenhaus bietet mit rund 420 Vorstellungen pro Spielzeit an verschiedenen Spielorten ein buntes Programm. Im technisch gut ausgestatteten Großen Haus werden Opern, Operetten, Musicals, Ballett und Schauspiel aufgeführt - Klassiker der Dramenliteratur von der Antike bis heute. In den Kammerspielen, die im gleichen Gebäude untergebracht sind, ist das Bühnengeschehen zum Greifen nah. Hier herrschen die zeitgenössischen Dramatiker vor, außerdem finden hier Kammeropern und Tanzabende statt.