Die Grundidee der Arbeitslosenversicherung ist: Beschäftigte zahlen einen Teil ihres Bruttolohns (Anfang 2022: 2,4 Prozent, ab 2023 2,6 Prozent) ein. Sollten sie arbeitslos werden, zahlt ihnen die Bundesagentur Arbeitslosengeld und sorgt so für ein – wenn auch bescheideneres – Einkommen.

Kurzarbeit bewahrt 3 Millionen vor Corona-Arbeitslosigkeit

Pkw-Produktion bei der Audi AG

Genau so funktioniert auch die Kurzarbeit: Haben Firmen weniger Arbeit, können sie die Stundenzahl und das Einkommen ihrer Mitarbeitenden reduzieren. Einen Teil des fehlenden Einkommens gleicht die Bundesagentur aus. In der Finanzkrise ab 2007 weitete sie den Etat für Kurzarbeit deutlich aus und verhinderte so viele Entlassungen. Genauso reagierte sie auf die Corona-Krise. Experten gehen davon aus, dass der großflächige Einsatz von Kurzarbeit bis zu drei Millionen Menschen die Arbeitslosigkeit ersparte. Allerdings kostete das bis Anfang 2022 rund 25 Milliarden Euro.

7.500 BA-Beschäftigte verwalten die Kurzarbeit

Wichtig sind die erleichterten Bedingungen zur Zahlung von Kurzarbeit auch für Arbeitgeber: Sie können auf diese Weise ihr Personal halten und müssen nicht nach der Krise neu nach Fachkräften suchen. Die Umsetzung der massenhaften Kurzarbeit – davon waren bis zu sechs Millionen Menschen betroffen – verlangte den Arbeitsagenturen viel Flexibilität ab: Anfangs bearbeiteten Tausende Mitarbeitende vom Pressesprecher bis zur Berufsberaterin die Anträge, obwohl sie dafür nicht ausgebildet waren. Mittlerweile hat die BA 7.500 Beschäftigte zusätzlich eingestellt, die sich voraussichtlich bis Ende 2023 ausschließlich um Berechnung, Auszahlung und abschließende Prüfung des Kurzarbeitergelds kümmern werden.