Es waren arbeitsintensive, aber auch schöne Projekttage, in denen die Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Mittelschule des Sehbehinderten- und Blinden-Zentrums Südbayern einen kleinen Audioguide, bzw. eine Ergänzung zum bereits bestehenden Audioguideprogramm des Münchner Stadtmuseums entwickelt und produziert haben. Das Besondere: die drei entstandenen Hörstücke berücksichtigen die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen, denn sie alle beginnen mit einer ausführlichen und dennoch kurzweiligen Beschreibung.

Welche zusätzlichen Informationen benötigen blinde BesucherInnen, um sich ein Bild von den im Münchner Stadtmuseum ausgestellten Objekten machen zu können? Diese Frage stellte sich die 5. Klasse der Edith-Stein-Schule bei ihrer Arbeit am Audioguide immer wieder und sie konnte die Frage aus den eigenen Reihen heraus beantworten, denn in der Klasse gibt es sowohl sehende, als auch sehbeeinträchtigte, sowie ein blindes Kind. Das Reporter-Team hatte also zwei anspruchsvolle Aufgaben zu meistern. Erstens: drei kreative und mit historischen Fakten gespickte Hörstücke entwickeln und zweitens: drei Audiodeskriptionen zu erstellen, die es sehbeeinträchtigten Besuchern leichter machen, sich die Exponate vorzustellen.

Bei ihrer Arbeit unterstützt wurde das Audioguide-Team von verschiedenen Mitarbeitern des Münchner Stadtmuseums (so durfte die Gruppe etwa Sammlungsleiter Dr. Thomas Weidner interviewen), von Klassenleiterin Tania Bartusch und von BR-Mediencoach Anne Buchholz. Sie begleitete die Klasse auch zur Endproduktion ins Studio des Bayerischen Rundfunks, wo die drei Hörstücke eingesprochen, geschnitten und abgemischt wurden.

Auch wenn mit den drei Hörstücken der Edith-Stein-Mittelschule kein gänzlich barrierefreier Audioguide entstanden ist, so ist es doch eine schönes Angebot für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Für alle die sehen, bieten die drei Hörstücke die Chance, sich die Bedürfnisse von Nicht-Sehenden bewusst zu machen.