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Textilmuseum Augsburg Von kostbaren Stoffen und armen Webern

Als 2004 das letzte Textilwerk in Augsburg geschlossen wurde, ging ein 400jähriges Kapitel Industriegeschichte zu Ende. Noch die Eltern der Schüler der Luitpold Grundschule waren aus aller Welt gekommen, um in den riesigen Fabrikhallen an automatisierten Webstühlen zu arbeiten. In einem Audioguide haben ihre Kinder nun die Augsburger Textilgeschichte aufgearbeitet, die auch ein Stück ihrer Familiengeschichte ist.

Stand: 15.05.2012

Schüler mit Aufnahmegerät im Textilmuseum Augsburg | Bild: Stiftung Zuhören

Wenn man durch die Räume des Textilmuseum in Augsburg (TIM) geht, kann man die Atmosphäre einer vergangenen Zeit nachvollziehen: das rhythmische Stampfen der Webstühle, den bunten Geruch von Stoffen und Farben, der mühsame Schichtdienst in den riesigen Fabrikhallen.

In den sieben Themenkabinetten des Museums lebt die Blütezeit der Augsburger Textilindustrie nun auch in aufwändig gestalteten Hörspielen wieder auf – gemacht von Kindern für Kinder.  

Audios zum Reinhören

Im Weberviertel

Weben für ein kärgliches Brot. Die Weber in Augsburg Anfang des 17. Jahrhunderts waren sehr arm. Die Zeit, in der sie lebten ist, aber reich an spannenden Entdeckungen, wie die Schüler der Luitpold-Grundschule aus Augsburg in ihrem Audioguide zeigen.

Haus der Weber

Ein langer Weg: Bevor die Weber ihre Stoffe verkaufen konnten, mussten diese erst geprüft, gemustert und mit einem bestimmten Gütesiegel versehen werden. Die jungen Reporter haben sich an den Ort begeben, wo dies alles gemacht wurde.

Fuggerei

Jakob Fugger war ein großer Mann der Geschichte, einer der reichsten Männer seiner Zeit. In der Fuggerei in Augsburg ist sein Wirken noch heute sichtbar. Die Schüler haben sich dort umgesehen.

Geräuscherätsel 1

Ein Weberkeller hat seine ganz eigenen Geräusche. Welche Geräusche gehören dort nicht hin? Hören Sie und rätseln Sie.

Indische Stoffe

Stoffe aus Fernost: Was die blühende Textilindustrie in Augsburg noch mehr zum Blühen brachte, waren Stoffe aus dem fernen Indien. Die Schüler beschreiben ihre exotische und unheimliche Berührung mit dem Orient.

Georg Neuhofer

Über den Telerrand schauen: Jenseits von Augsburg wurden in der Textilindustrie schon ganz andere Techniken angewandt. Der Unternehmer Gerog Neuhofer begab sich auf eine Reise nach Holland und brachte etwas von unzählbarem Wert mit.

Geräuscherätsel 2

Auf der Suche nach besondern Stoffen reisten die Holländer ins ferne Indien. Welche Geräusche kann man auf einer Schiffsreise normalerweise nicht hören?

Die leidenden Weber

Der Import von Stoffen aus Indien veränderte die Textilindustrie auch in Augsburg. Für die einheimischen Weber bedeutete es vor allem große Armut. Sie verspürten Wut und Verzweiflung.

Der Aufstand

"Das lassen wir uns nicht länger bieten!" Die Weber in Augsburg wollten nicht mehr zusehen, wie der Großindustrielle Johann Heinrich Schüle aus Indien Stoffe einkauft und sie auf den eigenen sitzen bleiben. Sie gingen auf die Barrikaden. Mit Erfolg?

Geräuscherätsel 3

Harte Arbeit und schlaue Köpfe

Wie sah der Alltag eines Webers im 17. Jahrhundert aus? Wo wurden die Stoffe gehandelt? Welche Folgen hatte der Krieg für die Textilindustrie? Die jungen Reporter waren mit ihrer Zeitmaschine unterwegs, fanden Überraschendes heraus und lüfteten auch das ein oder andere Geheimnis.

Weitere Audios

In ihrem Audioguide erzählen sie von einer sich globalisierenden Wirtschaft, von Industriespionage, Weberaufstand und Weberalltag, von Georg Neuhofer, Johann Heinrich Schüle und natürlich dem großen Jakob Fugger – Persönlichkeiten, die durch neue Ideen zu Großunternehmern wurden.

Unterstützt wurden die jungen Reporter dabei von Barbara Kolb, der Museumspädagogin des TIM, und Kristina Dumas, Journalistin und Mediencoach des Bayerischen Rundfunks.


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