Neuerscheinungen der Woche Neue Alben von Isolation Berlin, The Linda Lindas und The Offspring
Welche relevanten Platten erscheinen morgen, was sollte man sich davon nicht entgehen lassen und worauf kann man vielleicht auch besser verzichten. In unserem wöchentlichen Neuheiten-Check diesmal im Fokus: Isolation Berlin, Andreya Casablanca, The Linda Lindas, The Offspring, Faux Real, Dawes, Field Music, Henny Herz, Tucker Zimmerman und Mathias Schaffhäuser.
Isolation Berlin – Electronic Babies
Ihr Debütalbum "Und aus den Wolken tropft die Zeit" landete 2017 auf diversen Bestenlisten. Die Begeisterung war groß. Wie groß, davon konnte ich mich im Jahr darauf selbst überzeugen. Bei dem Konzert von Isolation Berlin in München im Feierwerk. Hätte ich ein "GERMANISTENGOTT"- T-Shirt – ich hätte es für Sänger Tobias Bamborschke angezogen. Und auch heute gilt: Haben sich Songs wie z.B. "Ratte" erst mal im Gehörgang festgebissen, gibt es kein Entkommen mehr. Die Texte von Tobias Bamborschke sind einfach unschlagbar: "Was uns beide zueinander zieht ist nicht Liebe, sondern Chemie, Neuro-Biologie … und ein Hang zur Manie" ("Deine Mutter schmiert die Butter"). Bamborschke seziert unerbittlich sein Umfeld, genauso wie sich selbst. Um dann doch wieder bei der trivialsten aber schönsten Problem-Lösungs-Strategie der Welt zu landen: der Liebe ("Der Trinker"). Musikalisch sprinten Isolation Berlin von Chanson zu Pop, zu Postpunk und wieder zurück. Protopop nennt die Band das selbst. Eine faszinierende Melange aus Melancholie, Sehnsucht, Wut und Leidenschaft, nicht zu vergessen: Bamborschkes gnadenlosen Humor. All das macht "Electronic babies", das vierte Album von Isolation Berlin und ihr erstes bei einem Major, zu einem rauschenden Fest. Als Ehrengast mit dabei: Sven Regener und seine Trompete. Der Frontmann von Element of Crime hat sich als Fan geoutet. Genauso wie Tobias Bamborschke großer Element of Crime-Fan ist. Fun Fact zum Schluss: in dem aktuellen Dokumentar-Film über Element of Crime "Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin" von Charly Hübner tauchen auch Isolation Berlin auf. (8,2 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Isolation Berlin - Ratte (Offizielles Musikvideo)
Andreya Casablanca – Andreya Casablanca
Andreya Casablanca, bekannt als eine Hälfte des Indie-Duos Gurr, veröffentlicht mit "See More Glass" ihr Solo-Debüt. "See More Glass" ist eine großartige Mischung aus feinen Indie-Pop-Melodien, Lo-Fi-Klängen und energiegeladenen Synthie- bzw. Garagen-Rock-Krachern. Ein Mix, der im Prinzip auch schon auf den beiden gefeierten Gurr-Alben super funktioniert hat, nur dass Andreya Casablanca ihren Focus jetzt mehr auf den Pop legt. Zum ersten Mal war sie ganz allein für die Entstehung der Musik verantwortlich. Inspiriert von Künstlern wie Tirzah oder Grimes, die einfach nur Apple's Garage Band oder Logic benutzen, um ihre Musik zu produzieren, hat auch Andreya Casablanca versucht mit "See More Glass" ihren ganz eigenen Stil zu finden (u.a. unterstützt von Philipp Janzen von Von Spar oder Die Sterne). Andreya Casablanca, die ursprünglich aus Nürnberg kommt, aber heute in Berlin lebt, hat mit Gurr schon lange Touren durch Europa und Nordamerika hinter sich, hat u.a. auch schon im Vorprogramm der Strokes gespielt, sie kennt das Pop-Leben also schon. Genauso wie ihre ehemalige Gurr-Kollegin Laura Lee, die ebenfalls schon ein Solo-Album vorgelegt hat. Auf der knackigen Single "Trapped in Space" geht es dann auch um ungeklärte Beziehungsverhältnisse, das Projizieren persönlicher Ängste auf eine Beziehung. "Lose Somebody", der vielleicht wichtigste Song auf "See More Glass" thematisiert Casablancas eigenen Ehrgeiz, ihren Weg raus aus Burnout und Depression. Dabei klingt "See more glass" ebenso verletzlich wie selbstbewusst. Das Statement einer Musikerin, die hier ganz zu sich selbst gefunden zu haben scheint. (7,9 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Lose Somebody
The Linda Lindas – No Obligation
Ihren Stil gefunden haben auch schon The Linda Lindas, eine junge Punkrockband aus Kalifornien. Und wenn ich sage "jung", dann heißt das in diesem Fall wirklich SEHR jung! Mila de la Garza, die Schlagzeugerin ist erst 13, ihre Schwester Lucia 17, die Bassistin Eloise 16 und die Gitarristin Bela 19. Ihrem neuen Album "No Obligation" hört man allerdings nicht an, dass hier vier Teenager am Werk sind. Ein kurzer Blick zurück: 2021 sind The Linda Lindas in einer Bücherei in LA aufgetreten. Sie haben damals sehr überzeugend den Song "Racist, Sexist Boy" performt. Und auch erzählt, wie dieser Song entstanden ist: Ein Mitschüler hatte zu der damals erst zehnjährigen Schlagzeugerin Mila gesagt, sein Vater hätte ihn gewarnt, er solle sich von Chinesen fernhalten. Worauf Mila meinte, sie sei selbst chinesischer Abstammung. Und der Junge machte sich aus dem Staub. Die Wut über diesen offenen Rassismus war der Auslöser für "Racist, Sexist Boy". Nach ihrem Auftritt wurde das Video davon zum viralen Überflieger und The Linda Lindas quasi über Nacht DIE Riot-Grrrl-Newcomerinnen schlechthin. Haben beim Punkrock-Label Epitaph unterschrieben und mittlerweile sogar schon im Vorprogramm von Blondie, Green Day und den Rolling Stones gespielt. Wichtiger war ihnen allerdings das Konzert, das sie vor Bikini Kill spielten und zu dem sie Kathleen Hanna persönlich eingeladen hatte. Auf ihrem neuen Album "No Obligation" überzeugen die Vier wieder mit amtlichem Punkrock. Laut, roh und extrem catchy. Im Titelsong "No Obligation" wehren sich The Linda Lindas dann auch gleich vehement gegen die Erwartungen, mit denen junge Menschen zu kämpfen haben, die nicht unbedingt den klassischen Normen entsprechen wollen. Und in dem spanisch gesungenen "Yo me estreso" beklagen sie sich über den Stress, den sie sich selbst immer machen, die Angst, andere könnten sauer auf sie sein. Klassische Teenager-Probleme, die sich The Linda Lindas da von der Seele schreien bzw. in positive Power-Pop-Melodien verpacken. (8,5 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
The Linda Lindas - "No Obligation"
The Offspring – Supercharged
Und weil wir gerade schon beim kalifornischen Punkrock waren – da dürfen The Offspring mit ihrem elften Album natürlich nicht fehlen. Über diese Platte sagt Sänger und Gitarrist Dexter Holland: "Wir wollten, dass diese Platte pure Energie hat - vom Anfang bis zum Ende! Deshalb haben wir sie "Supercharged" genannt …"
Tatsächlich könnten The Offspring nach 40 Jahren im Punkrock-Business die Großväter von den vorhin gehörten The Linda Lindas sein. Sie scheinen über die Jahre aber völlig vergessen zu haben, was Punkrock ursprünglich mal frisch und aufregend klingen ließ. Geschwindigkeit war es definitiv nicht, im Gegenteil. Die Uptempo-Songs auf "Supercharged" klingen so generisch wie eintönig. Insgesamt fehlt der Witz früherer Alben völlig. Die Sprachsamples zünden nicht wirklich ("Make it all right"), Olé Olé-Chöre verbreiten seltsame Fußballstadion-Atmo ("Come to Brazil") und auch der Einsatz von Streichern erscheint mir hier völlig überflüssig und sogar etwas peinlich ("OK, but this is the last time"). (5 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
The Offspring - Make It All Right (Official Music Video)
Faux Real – Faux Ever
Das französisch-amerikanische Duo Faux Real ist ein neues Signing auf City Slang. Wobei so ganz neu ist das Duo nicht. Die beiden Brüder Virgil und Elliott Arndt waren davor jeweils schon in anderen Bands aktiv. Bei Vanishing Twin und Natas loves you. Aber jetzt sind sie zusammen Faux Real - geschrieben wie das französische faux – falsch.
Der Art-Pop von Faux Real hat einen unüberhörbaren 80's Synth-Pop-Einschlag. Zuckersüße Pop-Hooks prallen hier auf elektronische Widerhaken. Nicht unspannend auf Albumlänge. Zumal das Ganze gespickt ist mit witzigen Wortspielen, auf die vermutlich nur Menschen kommen, die ständig zwischen zwei Sprachen hin und her switchen (z.B. heißt ein Titel "Faux Maux", ist also eine Anspielung auf das Akronym FOMO, die Angst, etwas zu verpassen. Der Song selbst ist aber wiederum eine Ode an die Introvertierten, die es genießen, zu Hause zu bleiben und die Party zu verpassen). Aber vor allem live müssen Faux Real ein Spektakel sein, ohne Band, aber dafür mit sehr extrovertierten Choreographien. Kein Wunder, dass sie schon auf Festivals wie Glastonbury & Co. gebucht wurden – auch ohne Album im Gepäck. Aufgenommen haben Faux Real ihr Debüt "Faux ever" über einige Jahre hinweg in Paris, New York, London, Los Angeles und in der Provence, im Haus ihres Großvaters. Und haben es nach eigener Aussage geschafft, die Essenz ihres bisherigen Schaffens in diese elf Avant-Pop-Songs zu packen. Wobei auffällig ist, wie im Laufe des Albums die Ecken und Kanten ihrer Songs immer rauer und edgier werden. (7,8 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Faux Real - Hi Tension (Official Video)
Dawes – Oh Brother
Wir bleiben noch etwas bei den musizierenden Brüderpaaren und kommen zu den Dawes. Die Dawes haben sich halbiert. Zwei von vier Bandmitgliedern sind ausgestiegen, zurückgeblieben sind nur die beiden Brüder Taylor und Griffin Goldsmith. Dazu Taylor: "… ich mag die Tatsache, dass Griffin und ich uns mehr denn je aneinanderklammern und aneinander festhalten. Wir sind auf eine neue Art dankbar füreinander." Die neuen, zum Duo geschrumpften Dawes haben dann auch einen neuen, runtergestrippten Sound. Statt verspieltem Indie-Folk-Rock gibt's jetzt nur noch Taylor an Gitarre und Mikro und Griffin am Schlagzeug. Okay, ein paar zusätzliche Instrumente haben sich die Dawes im Nachhinein wohl schon noch gegönnt, waren da aber eher sparsam. Dafür sind die Melodien umso üppiger, die Upbeat-Nummern catchy as hell ("Mister Los Angeles") und Balladen können die Dawes ja sowieso ("Surprise"). Eine Folk-Pop-Perle reiht sich hier an die nächste, nur die Lyrics, die sind teilweise bitterböse. Und in dem Song "Front row seat" ploppt bei mir dann auch mal kurz Elvis Costello auf … was ja keine schlechte Referenz ist. (7,9 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Dawes - Surprise! (Official Lyric Video)
Field Music – Limits of language
Brüderband Nummer 3. Auch die britische Band Field Music besteht aus zwei Brüdern, nämlich Peter und David Brewis. Seit zwei Jahrzehnten veröffentlichen Field Music jetzt schon sehr ambitionierten, höchst anspruchsvollen Pop in den unterschiedlichsten Variationen. Zuletzt auch solo. Für "Limits of Language" haben die Brewis-Brüder aber wieder zusammengearbeitet, herausgekommen ist hochkomplexer Synth-Pop mit einem leichten Brian Eno-Einschlag. Damit macht die Band aus Sunderland ihrem Ruf als exzentrische Art-Rock-Band wieder alle Ehre. Macht Menschen, die auf vertrackte Percussion und hakenschlagende Melodien stehen, sicher glücklich. (8 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
The Waitress of St Louis' (Official Audio)
Henny Herz – We all heal at night
Ein Album, das, wenn man sich drauf einlässt, auch sehr glücklich machen kann, ist das neue Album von Henny Herz "We all heal at night". Henny Herz, das ist die Münchnerin Henny Gröblehner, die damit ein sehr zartes, zerbrechliches Folk-Album veröffentlicht. Ein Album, dessen Songs an das filigrane Songwriting einer Adrienne Lenker oder einer Alela Diane erinnern. Für die Aufnahmen hat sich Henny Herz aufs Land zurückgezogen, in ein altes Häuschen in Tschechien. Im Winter ist dort alles im Schnee versunken. Es war sehr still, nur das Knistern des Feuers war zu hören. Chaos und Kälte mussten draußen bleiben. Ein halbes Jahr später kehrte Henny Herz nochmal zurück an diesen magischen Ort, diesmal war es Sommer, die Sonne schien auf die Bank im Garten … und so klingen die Songs von Henny Herz auch wunderbar warm und weltverloren, ist "We all heal at night" ein traumwandlerisch-schönes Album geworden. Unterstützt hat Henny Herz der Musiker und Multiinstrumentalist Nicholas Stampf. Mit einem alten Kassettenrecorder haben die beiden die Songs aufgenommen, ohne Laptop, ohne digitale Hilfsmittel, nur Gitarre und Gesang plus Field Recordings wie Vogelgezwitscher und das sanfte Rauschen der Bäume (oder ist es doch das Rauschen des Kassettenrecorders?). Zwei, maximal drei Takes pro Song – dann waren die Kassetten voll. Zurück in der großen Stadt kamen noch Streicher, Flöten und ein altes Klavier dazu. Sanfte Akzente, die diese wunderschönen, sehr intimen Aufnahmen zusätzlich strahlen lassen. Übrigens. Frequenzen um 432 Hz sollen sich beruhigend auf das Gehirn auswirken und das Nervensystem positiv beeinflussen. Dass sich die Gitarre hier genau in diesem Frequenzbereich bewegt, verwundert mich nicht. (7,9 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Henny Herz – Live At Theatron (Concert Film)
Apropos Adrienne Lenker:
Tucker Zimmerman – Dance of love
Wir bleiben noch etwas beim Folk und kommen zu "einem der größten Songwriter aller Zeiten", so Adrienne Lenker. Die Rede ist von dem chronisch unterschätzten 83-jährigen Tucker Zimmerman, der jetzt zusammen mit den tollen Big Thief, die ihn als Backingband begleiten, sein elftes Album veröffentlicht hat "Dance of love" (P.S. Tucker und Robert Zimmerman aka Bob Dylan sind zwar gleich alt, aber weder verwandt noch verschwägert …) Aufgewachsen in San Fransisco war Tucker Zimmerman ursprünglich Jazz-Pianist. Später zog er nach Rom, entdeckte sein Faible für die Gitarre und begann erste Shows in Folk-Clubs zu spielen. Er reiste von Land zu Land, u.a. auch um einer Strafe wegen Wehrdienstverweigerung zu entgehen. Immer dabei, seine Frau Marie Claire, mit der er mittlerweile 55 Jahre verheiratet ist und die auch auf "Dance of love" zu hören ist ("Leave it on the porch outside"). In London lernte Zimmerman Tony Visconti kennen, der daraufhin sein Debüt "Ten Songs" produzierte. Übrigens eins von David Bowies Lieblingsalben. Schon seit Jahrzehnten lebt der US-Amerikaner jetzt in Belgien – für die Aufnahme von "Dance of love" ist er allerdings in die USA zurückgekehrt und mit Big Thief, sprich Adrienne Lenker und ihrer Band, ins Studio gegangen. Dort ist ein wunderbares Folk-Album entstanden. Fragil-reduzierte Songs mit zeitlos schönem Songwriting. Die Stimmen von Zimmerman und Lenker matchen hervorragend. Dazu Big Thief mit ihrer magischen Band-Chemie – und schon ist "Dance of love" eines der berührendsten Folk-Alben des Jahres. Mit Tucker Zimmerman hat Adrienne Lenker einen echten Schatz ausgegraben.
Tucker Zimmerman: "Es ist mir klar geworden, dass es nur eine Art Song gibt, für die es sich lohnt, Zeit aufzubringen: solche mit einer positiven Message und einem friedlichem Vibe. Poesie. Ein schlichtes Summen, das uns ein wenig über unsere Sorgen und Ängste hebt, kleine Stücke, die versuchen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen." (8,3 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Tucker Zimmerman - The Season (Official Lyric Video)
Mathias Schaffhäuser – Singing about it
Der Kölner Produzent, DJ, Labelmacher und Journalist veröffentlicht mit "Singing about it" sein zehntes Solo-Album. Der Titel ist hier absolut Programm. Denn Schaffhäuser singt, ja croont hier regelrecht … und das tatsächlich auf jedem Stück. Klingt dabei mal nach Bowie ("Fancy Grey"), mal wie Donna Summer in Schieflage ("Return"). Soundtechnisch schichtet Schaffhäuser hier Synthie-Samples auf Electronica. Call it cosmic Art Pop? Vielleicht. Fest steht: das gab es auf noch keinem Album des Wahl-Kölners, zumindest nicht unter seinem bürgerlichen Namen - allerdings bereits 1993 auf dem Longplayer der Band SALLY DAVIS JUNIOR., auf dem er ebenfalls für Gesang und Songwriting zuständig war.Nach drei Jahrzehnten, in denen Schaffhäuser vor allem als Produzent von Minimal-, Techno- und House-Tracks bekannt war, kehrt er also wieder zurück zu seinen Anfängen. Wie kam's? Nun, in den letzten Jahren hatte Schaffhäuser während seiner DJ-Sets immer öfter zum Mikrophon gegriffen, hatte mit seiner sonoren Stimme über die Beats gesungen, Texte von Bowie, den Talking Heads oder auch einfach improvisierte Zeilen. Und daraus ist jetzt "Singing about it" entstanden. (7,7 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Mathias Schaffhäuser - "Fancy Grey" (Official Music Video)
Famous – Party Album
Entstanden aus der gefeierten South London Brixton Windmill Scene, dem Urschlamm von Bands wie Black Midi oder Black Country, New Road, ist von Famous mittlerweile nur noch ein Gründungsmitglied übrig: Jack Merrett. Das Famous-Debüt ist getriebener, düsterer Postpunk bzw. Industrial Sound. Nicht unbedingt der klassische Stimmungsaufheller. Eher die apokalyptische Nummer. Auch die Lyrics machen es nicht besser, im Gegenteil. Jack Merrett hat das Famous-Debüt zu einem wilden Höllenritt durch seine persönlichen Höhen und Tiefen gemacht. Betonung eher auf Tiefen. Laut Merrett ist es "ein langes Coming-of-Age-Drama, das immer zu enden droht, aber immer weitergeht". Kein "Party Album" wie der Titel es verspricht, aber ein faszinierender Blick in das Leben eines jungen Briten auf der Suche nach Liebe … und vermutlich auch: fame. (7,8 von 10 Punkten)
YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.
Famous - What Are You Doing The Rest Of Your Life (Official Music Video)