Opfergruppe Christliches und bürgerliches Milieu (Widerstand)
Durch ihren meist unauffälligen und angepassten Alltag konnten sich Menschen aus bürgerlichen oder christlichen Kreisen relativ sicher vor Verfolgung fühlen. Dennoch kam es auch in diesen Milieus zu Verhaltensweisen, die mit Resistenz, Opposition und Widerstand gegen das totalitäre NS-Regime beschrieben werden können. Wer sich aus innerer Überzeugung gegen das totalitäre Regime stellte, nahm erhebliche Verfolgungsrisiken auf sich.
Auflehnung im Privaten
Widerständiges Handeln in christlich oder bürgerlich geprägten Milieus folgte keiner einheitlichen oder in sich geschlossenen Praxis. Alle Formen von Systemkritik waren zu beobachten; von der Unmutsäußerung im privaten Rahmen bis hin zur aktiven und öffentlich wirksamen Widerstandshandlung. Was die Menschen zu ihrem Handeln bewegte, waren vor allem christlich und humanitär geprägte ethische Prinzipien, die sie in einer Zeit menschenverachtender Unterdrückung über die Sorge vor Repressalien und verschärfter staatlicher Verfolgung stellten.
Politischer Widerstand
Politisch motivierte Widerstandshandlungen hat der NS-Staat von Beginn an mit rücksichtsloser Härte verfolgt. Trotzdem bekämpften Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten aber auch Persönlichkeiten mit einem monarchistisch geprägten Wertesystem den Nationalsozialismus über Jahre nach Kräften und mit ganz unterschiedlichen Mitteln.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges steigerte sich der Verfolgungseifer des Regimes; abweichendes Verhalten wurde von Polizei und Justiz mit verschärften Maßnahmen geahndet. "Volksschädlinge" und "Wehrkraftzersetzer" mussten mit Aburteilung durch Sondergerichte und mit der Todesstrafe rechnen. Auch wenn es nun schwieriger und noch gefährlicher wurde, sich gegen das NS-Regime zu stellen, gab es Widerstandskämpfer, die trotz des hohen Risikos dem Regime die Stirn boten.