Kräuter So nutzen Sie die Heilkraft der Birke
Früher wurde die Birke auch als Nierenbaum bezeichnet. Das kommt daher, dass die Blätter der Birke harntreibend sind. Aber das ist längst nicht alles, was Birkenblätter und -rinde an Heilkraft zu bieten haben. Kräuterexpertin Monika Engelmann verrät ihre Lieblingsrezepte, mit denen Sie die Birke vielfältig für Ihre Gesundheit nutzen können.

Inhaltsstoffe
Die Heilwirkung der Birkenblätter lässt sich hauptsächlich auf Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle, Vitamin C sowie Saponine zurückführen.
Anwendungsgebiete
Aufgrund der harntreibenden, entwässernden und antibakteriellen Eigenschaften sind Birkenblätter innerlich angewandt hilfreich bei:
- Neigung zu Harnstein- und Nierengrießbildung
- Harnwegsinfekten
- Gicht
- Rheuma
Äußerlich angewendet helfen Birkenblätter gegen:
- Haarausfall
- Hautunreinheiten
- Schuppenflechte
Birkenknospen können ebenfalls zur Unterstützung der Gesundheit genutzt werden. Ihr Einsatzgebiet entspricht dem der Blätter.
Aber auch Birkenrinde hat heilkräftige Wirkung. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Triterpene, unter anderem Betulin, die antibakterielle und -virale Eigenschaften besitzen und die Wundheilung unterstützen.
Erntezeit
Birkenknospen werden ab März gepflückt, Birkenblätter im Mai und Juni. Sobald die Säfte fließen und die Birke wächst - meist ab Anfang März bis in den Juni - ist die Erntezeit der Birkenrinde.
Bitte beachten:
Natürlich können Sie Birken in Ihrem eigenen Garten nach Lust und Laune beernten. Sie sollten jedoch darauf achten, Ihren Baum so wenig wie möglich zu verletzen. Bei der Birkenrinde empfiehlt es sich, die Rinde von gefällten oder umgestürzten Birken, die Sie während eines schönen Spazierganges finden, abzulösen.
Tipp: Getrocknete Birkenrinde und -blätter können Sie auch im gut sortierten Kräuterhandel kaufen.
Birkenrinden-Bad zur Pflege von trockener und strapazierter Haut
Wirkung:
- schmerzlindernd
- entzündungshemmend
- hautpflegend
Zutaten für ein Vollbad:
- 200 g Birkenrinde
Zubereitung:
Birkenrinde waschen, grob zerkleinern, in einem Liter Wasser kurz aufkochen und etwa 15 Minuten leicht köcheln lassen. Dann den Sud durch ein Sieb abgießen und die Flüssigkeit auffangen.
Badewasser einlassen und auf 38°C temperieren. Den Birkensud zugeben.
Anwendung:
Bei Bedarf zwei- bis dreimal pro Woche etwa 15 Minuten darin baden. Anschließend gut abtrocknen und warm eingepackt im Bett nachruhen.
Birkenblätter-Haarwasser zur Stärkung von Haar und Kopfhaut
Wirkung:
- stoffwechselfördernd
- durchblutungsfördernd
- entzündungshemmend
- stärkend
- hautpflegend
Zutaten:
- 1/2 Handvoll getrocknete Birkenblätter
- 1 EL getrocknete Brennnesselwurzeln
- 1 EL getrocknete Brennnesselblätter
- 1 EL Rosmarin
- 250 ml Doppelkorn
Zubereitung:
Alle Zutaten in ein weithalsiges Schraubglas füllen und gut verschlossen etwa drei Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Dabei möglichst einmal täglich aufschütteln. Anschließend durch ein feinmaschiges Sieb abgießen.
Anwendung:
1 TL der Tinktur mit 200 ml Wasser vermischt nach der Haarwäsche sanft in die Kopfhaut einmassieren.
Haltbarkeit:
Dunkel und kühl gelagert etwa ein Jahr.
Tipp:
Sie können auch frische Kräuter und Wurzeln verwenden, dann bitte die Menge jeweils verdoppeln.
Birkenblätter-Tee als Frühjahrskur und bei rheumatischen Beschwerden
Wirkung:
- harntreibend
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
Zutaten:
- 2 EL feingeschnittene, getrocknete Birkenblätter
- 250 ml Wasser
Zubereitung:
Birkenblätter mit heißem Wasser übergießen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen. Anschließend durch ein Sieb abgießen.
Anwendung:
Zur ausleitenden Frühjahrskur bis zu dreimal täglich eine Tasse Tee trinken. Anschließend mindestens ein Glas Wasser nachtrinken.
Eine Kur sollte nicht länger als drei Wochen dauern.
Vorsicht:
Nicht bei durch Herz- und Niereninsuffizienz bedingten Ödemen anwenden.