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Umwelt Müll trennen, aber richtig!

Mülltrennen ist mittlerweile für die meisten selbstverständlich, denn durch Recycling können wertvolle Ressourcen und damit die Umwelt geschont werden. Doch oft herrscht Unsicherheit darüber, welcher Müll in welche Tonne gehört. Dürfen Servietten beispielsweise in den Biomüll? Muss man Joghurtbecher ausspülen, bevor man sie im Plastikmüll entsorgt? Nachhaltigkeitsexpertin Alex Achenbach erklärt, worauf Sie bei der Mülltrennung achten sollten.

Stand: 22.02.2023

Verschiedene Mülltonnen | Bild: BR/Christine Meder

Am besten für die Umwelt ist es natürlich, Müll zu vermeiden. Doch das geht nicht immer. Deshalb sollten Sie Ihren Müll richtig trennen, damit wertvolle Rohstoffe wiederverwendet werden können.

Biotonne

In einigen Gemeinden wird der Biomüll mittlerweile kontrolliert. Befinden sich falsche Stoffe darin, wird die Tonne nicht geleert. Mancherorts werden zusätzlich Geldstrafen verhängt.

Das gehört in die Biotonne:

  • Milchprodukte: Käse mit Naturrinde, Quark, Joghurt, aber keine Milch
  • Fleisch und Wurstwaren (roh und gekocht)
  • Knochen und Gräten
  • Obst und Gemüse
  • Eier und Eierschalen
  • Eierkartons
  • Backwaren
  • Teebeutel
  • Kaffeefilter und Kaffeesatz
  • Haare und Federn
  • Servietten und Küchenkrepp
  • Zeitungspapier zum Einwickeln von beispielsweise Essensresten. Ganze Zeitungen sollten hingegen im Papiermüll entsorgt werden.
  • Sägespäne und Blumenerde
  • Gartenabfälle (wie Grasschnitt, Unkraut und Laub)

Das darf nicht in die Biotonne, sondern muss im Restmüll entsorgt werden:

  • Asche aus dem Kamin oder Grill
  • Kleintierstreu (Katzenstreu, Vogelsand) und Tierkot
  • Pflanzen, die an den meldepflichtigen Krankheiten Kohlhernie oder Feuerbrand erkrankt oder vom asiatischen Laubholzbockkäfer befallen sind.
  • Staubsaugerbeutel
  • Straßenkehricht
  • Steine
  • Kork
  • Obstkisten und Eissteckerl aus Holz
  • Zigarettenkippen

Kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in den Biomüll

Der Grund: Kompostierbare Plastiktüten verrotten nicht schnell genug, so dass Plastikrückstände im Kompost verbleiben. Zudem ist nicht immer auf Anhieb zu erkennen, dass es sich um kompostierbare Plastiktüten und keine normalen handelt. Eventuell wird eine Biomülltonne dann wegen falscher Befüllung nicht geleert.

Altglascontainer

Es gibt drei verschiedene Glascontainer: Grün-, Weiß- und Braunglas.
Alles Glas, das nicht weiß oder braun ist, gehört in den Container für Grünglas.
Flaschenkorken, Schraubverschlüsse oder Kronkorken gehören nicht in den Glascontainer.
Auch Trinkgläser, Glasvasen oder Geschirr aus Glas dürfen nicht in den Glascontainer, da sie einen anderen Schmelzpunkt als Flaschen haben.
Deoroller (aus Glas mit einem Roller aus Plastik) hingegen dürfen im Glascontainer entsorgt werden, da das Plastik nach dem Zerschlagen der Flaschen herausgetrennt wird.

Papiertonne

  • Grundsätzlich gehört alles Altpapier in die Papiertonne.
  • Küchenkrepp, Papierservietten und Papiertaschentücher gehören jedoch nicht zum Altpapier, denn sie sind aufgrund ihrer Struktur schwer zu recyceln. Sie bestehen aus kleinen Fasern und sollten daher nicht in der Papiertonne landen. Sie können im Biomüll entsorgt werden.
  • Bei Briefumschlägen mit Fenster oder Nudelkartons mit Plastikfenster ist es am besten, die Folie herauszutrennen und im Plastikmüll zu entsorgen. Allerdings können Papier und Plastik auch beim Recycling noch voneinander getrennt werden, da der Kunststoff nach dem Einweichen des Papiers oben schwimmt, währen das Papier sich vollsaugt und nach unten absinkt.
  • Versandverpackungen mit Plastikwattierung hingegen dürfen nicht in die Papiertonne, da es hier nicht möglich ist, Papier und Plastik voneinander zu trennen, denn beide Materialien sind zu stark miteinander verbunden.
  • Auch Tetrapacks gehören nicht in den Papiermüll. Es handelt sich dabei um eine Verbundverpackung, die sowohl aus Plastik als auch aus Pappe besteht. Um die Flüssigkeiten besser transportieren zu können, sind Tetrapacks zudem spezialbeschichtet. Je nach Mülltrennungssystem der Gemeinde gehören Tetrapacks in den gelben Sack, die gelbe Tonne oder den Plastik-Container einer Wertstoffinsel.
  • Weiße Kassenbons gehören nicht in den Papiermüll, sondern in den Restmüll, denn sie bestehen aus einem beschichteten Papier, dem sogenannten Thermopapier. Dieses enthält häufig die chemische Verbindung Bisphenol A (BPA). Das wird verwendet, damit wir die Schrift auf den Zetteln gut lesen können. Gelangen jedoch größere Mengen des Bisphenols in den Recycling-Kreislauf, können sie die Umwelt belasten. Die neueren blauen Kassenzettel hingegen können problemlos im Altpapier entsorgt werden.

Gelbe Tonne, gelber Sack oder "Plastikcontainer"

Verpackungsmüll aus Kunststoff oder Aluminium gehört, je nach Gemeinde entweder in den gelben Sack, die gelbe Tonne oder den Plastikcontainer einer Wertstoffinsel.

Diese Gegenstände aus Kunststoff sind keine Verpackungen und gehören daher nicht in den Kunststoffmüll, sondern in den Restmüll, zum Beispiel:

  • Nylonstrümpfe
  • Klarsichtfolien
  • Haarbürsten
  • Spritzen
  • Plastikgeschirr
  • Spielzeug aus Kunststoff (zum Beispiel Puppen, Lego-Steine oder Badeenten).

Gut zu wissen: Joghurtbecher entsorgen

Joghurtbecher aus Kunststoff gehören in den gelben Sack, die gelbe Tonne oder den Plastikcontainer. Sie müssen vor dem Wegwerfen nicht ausgespült werden, denn das verbraucht unnötig Wasser. Sind sie ausgelöffelt, reicht das völlig. Ein noch halbvoller Becher hingegen sollte nicht in den Müll. Sinnvoll ist es, die Aludeckel von den Bechern zu trennen und einzelne Becher nicht ineinander zu stapeln. Das erleichtert das spätere Sortieren.


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