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Umwelt Secondhand: So sparen Sie nachhaltig Geld!

Alles ist teurer geworden: Lebensmittel, Gas, aber auch Kleidung und Elektrogeräte. Gebrauchtes zu kaufen ist eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Wer auf der Suche nach einem praktischen Leitfaden ist, findet ihn hier: Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alexandra Achenbach verrät die wichtigsten Tipps und Tricks zum Secondhandeinkauf.

Stand: 05.10.2022

Gebrauchte Kleidung | Bild: BR/Stefan Sauer

Viele spüren die massiv gestiegenen Preise mittlerweile deutlich im Geldbeutel und überlegen sich dreimal, ob Sie sich bestimmte Dinge, die Sie eigentlich bräuchten, wirklich leisten können. Aber muss es wirklich immer Neuware sein? Es gibt auf dem Markt ein extrem großes Angebot an gebrauchten Waren, die teilweise wie neu, dafür aber deutlich günstiger sind. Dennoch haben Viele Berührungsängste, Dinge zu kaufen, die vorher schon jemand anders Zuhause hatte. Das muss aber nicht sein. Alles, was sich gut reinigen oder waschen lässt, können Sie auch getrost gebraucht kaufen. Nur sicherheitsrelevante Dinge, wie beispielsweise Fahrradhelme oder Kindersitze für das Fahrrad und Auto sollten Sie besser neu kaufen.

Ein guter Anfang: Bei Freunden und Bekannten einkaufen

Wenn Sie Bedenken haben, Dinge zu kaufen, die vorher schon jemand anderes in Gebrauch hatte, ist es eine gute Möglichkeit, erst einmal Dinge von Freunden oder Bekannten zu "kaufen".  
Bevor Sie sich etwas neu kaufen, fragen Sie einfach bei Freunden und Familie nach, ob nicht bei diesen das Gesuchte ungenutzt in irgendeinem Keller oder Speicher schlummert. Oft sind die Besitzer sogar froh, den Gegenstand loszuwerden. Wenn Sie sich dann noch finanziell einig werden, freuen sich am Ende alle Parteien.

Tipp: Kleidertauschparty

Veranstalten Sie im Freundes- und Bekanntenkreis eine sogenannte Kleidertauschparty. Diese funktioniert folgendermaßen:
Jeder bringt drei bis fünf aussortierte Kleidungsstücke zum Treffen mit und Sie probieren sich gemeinsam durch. Am Ende werden die passenden neuen Lieblingsstücke entweder getauscht, gegen Geld oder Naturalien verkauft oder verschenkt. Mit Kaffee und Kuchen macht das gemeinsame Stöbern sogar gleich noch mehr Spaß.
Selbstverständlich geht das Ganze auch mit anderen Dingen wie beispielsweise Haushaltswaren, Spielsachen oder Büchern.

Wo kann man Gebrauchtwaren von Privatpersonen kaufen?

Auf Flohmärkten oder auf Online-Plattformen (wie etwa Amazon Marketplace, Ebay, Kleiderkreisel) bieten Privatpersonen gebrauchte Waren zum Kauf an.
Übrigens: Secondhandware muss nicht unbedingt jahrelang in Gebrauch gewesen sein. Bieten Privatverkäufer oder Händler im Internet gebrauchte Ware an, versehen sie diese oft mit Zustandsbeschreibungen wie etwa "wie neu" oder "Zustand sehr gut". Vielleicht war das Kleidungsstück ein Geschenk und wurde nie getragen, weil die Farbe nicht gefallen hat. Einfach zusätzlich zum Suchbegriff "neu" oder "neuwertig" eingeben, oder bei entsprechender Filteroption den gewünschten Zustand wählen.

Tipp: Gerüche aus Secondhandkleidung zuverlässig entfernen

Warmes Wasser und hellen Tafelessig im Verhältnis 4:1 mischen, die Kleidung einlegen und etwa eine Stunde einwirken lassen. Danach einfach normal waschen.

Rückgaberecht bei Gebrauchtwarenkäufen im Internet

Kaufen Sie Gebrauchtes bei einem Händler im Internet, handelt es sich um einen sogenannten Fernabsatzvertrag. Diesen können Sie innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der Ware ohne Angabe von Gründen widerrufen. Das gilt sowohl für Neu-, als auch für Gebrauchtwaren.
Privatverkäufer hingegen müssen kein Widerrufsrecht einräumen. Aber: Machen diese falsche Angaben zur Beschaffenheit der Ware, können Sie diese zurückschicken und den Kaufpreis zurückfordern.

Vorsicht vor Betrügern!

Gebrauchtplattformen im Netz sind auch für professionelle Betrüger interessant. Deshalb:

  • Informieren Sie sich auf den Seiten der Verbraucherzentrale oder der Polizei über aktuelle Betrugsmaschen.
  • Sehen Sie sich im Vorfeld die Bewertungen des Verkäufers an.
  • Nutzen Sie für den Kontakt die Nachrichtensysteme der Plattformen. Im Gegensatz zu Email und WhatsApp haben diese nämlich Filter um teils betrügerische Nachricht zu erkennen.
  • Lassen Sie sich zeitlich nicht unter Druck setzten.
  • Holen Sie, wenn möglich, Ihren Kauf persönlich ab und zahlen Sie vor Ort.
  • Falls keine persönliche Abholung möglich ist: Lassen Sie sich den Versand und den Zustand Ihres Artikels schriftlich dokumentieren.
  • Leisten Sie keine Zahlungen ins Ausland oder an Zahlungstransferdienste.
  • Erstatten Sie bei Betrugsverdacht Anzeige bei der örtlichen Polizei und informieren Sie das Verkaufsportal

Viel Erfolg beim Secondhandkauf wünschen Dr. Alexandra Achenbach und "Wir in Bayern"!


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