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Nachhaltigkeit So sparen Sie Strom (und Geld!) während Ihres Urlaubs

Wussten Sie, dass Sie einiges an Strom verbrauchen, obwohl Sie gar nicht zuhause sind? Das ist nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Nachhaltigkeitsexpertin Alex Achenbach hat ein paar einfache Tipps, mit denen Sie während Ihres Urlaubs Strom und Geld sparen und außerdem das Klima schützen können.

Stand: 20.06.2024

Stecker und Sparschwein mit Steckdose als Nase | Bild: BR / stock.adobe.com / by-studio

Wer in den Urlaub fährt, verbraucht zuhause keinen oder kaum Strom - möchte man meinen. Doch in der Regel rattert der Stromzähler munter weiter. Manche Geräte müssen tatsächlich auch während der Abwesenheit mit Strom versorgt werden, wie etwa eine Alarmanlage oder die gefüllte Gefriertruhe. Es gibt aber viele Stromfresser im Haushalt, die Sie während Ihres Urlaubs getrost vom Netz nehmen können. Das schont nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Standby abschalten

Viele elektrische Geräte verbrauchen Strom, auch wenn wir sie nicht aktiv nutzen: Standby hält Fernseher, Stereoanlagen, Spielekonsolen und Co. im Bereitschaftsmodus. Ungenutzte Geräte im Standby-Modus machen bei einem durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt etwa 10 bis 20 Prozent des Stromverbrauchs aus.

Schalten sie daher Elektrogeräte immer vollständig aus, nicht nur, wenn Sie in den Urlaub fahren.

Achtung: Viele Geräte lassen sich heute gar nicht mehr komplett ausschalten. Um den Stromverbrauch auf null zu stellen, müssen Sie bei diesen Geräten entweder den Stecker ziehen oder eine ausschaltbare Steckdosenleiste zwischenschalten.

Gut zu wissen:

Bei Geräten wie Tablets oder Fernsehern kann es selbst im Standby-Modus zu einem gefährlichen Hitzestau und in Folge davon zu einem Brand kommen. Das Risiko wird noch erhöht, wenn sich das Gerät beispielsweise zusätzlich in einem Schrank befindet, wie das bei Stereoanlagen oder Fernsehgeräten häufig der Fall ist. Aus diesem Grund ist es ebenfalls sinnvoll, die Geräte ganz vom Strom zu nehmen.

Ladegeräte vom Stromnetz nehmen

Nicht nur der Standby-Modus zieht Tag und Nacht unnötig Energie aus dem Netz. Was viele nicht wissen: Auch Ladegeräte für Mobiltelefone, Laptops und Co. verbrauchen Strom selbst dann, wenn wir gerade kein Gerät damit laden.

Deshalb gilt auch hier: Stecker raus und aktiv Strom sparen.

Elektrische Kleingeräte vom Stromnetz nehmen

Viele elektrische Kleingeräte sind ständig am Stromnetz angeschlossen, wie etwa elektrische Zahnbürsten oder Rasierapparate. Nehmen Sie diese vom Stromnetz, wenn Sie verreisen.

Router abschalten

Wer nicht zuhause ist, benötigt kein WLAN. Deshalb sollten Sie Ihren Router während Ihrer Abwesenheit vom Netz nehmen. Viele Router verbrauchen nämlich in etwa so viel Strom wie ein energieeffizienter Kühlschrank.

Festnetztelefon ausstecken

Auch die Ladestation für das Festnetztelefon verbraucht Strom. Deshalb ist es sinnvoll, das Festnetz während eines Urlaubs auszustecken. Es sei denn, Sie legen Wert darauf, dass Anrufer während Ihrer Abwesenheit auf den Anrufbeantworter sprechen können.

Kühlschrank ausschalten

Bei einem längeren Urlaub können Sie viel Strom und Geld sparen, wenn Sie den Kühlschrank abschalten. Lassen Sie aber unbedingt die Kühlschranktüre offen, damit sich kein Schimmel oder unangenehme Gerüche bilden.

Bei einer Kühl-Gefrierkombination, die Sie in Betrieb lassen, können Sie Strom sparen, indem Sie das Gefrierfach regelmäßig enteisen. Schon eine geringe Eisschicht im Gefrierfach und an der Kühlschrankrückwand erhöht den Stromverbrauch erheblich.

Elektroboiler abschalten

Während längerer Abwesenheit können Sie bei Boilern bedenkenlos den Ausschalter betätigen, denn wenn Sie nicht da sind, benötigen Sie auch kein warmes Wasser. Denken Sie aber daran, nach dem Urlaub das Wasser zunächst mindestens auf 65°C zu erhitzen, um Keime wie etwa Legionellen zuverlässig abzutöten. Lassen Sie zudem nach Ihrer Rückkehr mindestens 10 Liter Wasser aus allen Wasserhähnen laufen, bevor Sie es nutzen (verwenden Sie es zum Blumengießen, um es nicht zu verschwenden).

Bei kurzer Abwesenheit, beispielsweise einem Wochenendtrip, ist das Abschalten eines großen Boilers nicht sinnvoll, da weit mehr Energie zum Erwärmen als zum Warmhalten des Wassers verbraucht wird. Bei kleinen Boilern lohnt sich das Abschalten meist bereits ab einem oder zwei Tagen.

Heizung

Während eines Sommerurlaubs können Sie Ihre Heizung komplett ausschalten. Anders sieht es im Winter aus: Wer nicht zuhause ist, sollte seine Heizung zwar herunterfahren, aber auf einer niedrigen Stufe weiter heizen. Das schützt vor Auskühlung und Schimmelbildung.

Großgeräte abschalten

Selbst Waschmaschinen und andere Großgeräte verbrauchen Strom, wenn sie nicht arbeiten (beispielsweise durch digitale Displays oder Trafos, die die Spannung umwandeln). Deshalb können Sie auch hier während Ihres Urlaubs den Stecker ziehen. Sollten Sie befürchten, dass dabei Voreinstellungen des Geräts verloren gehen, schauen Sie zuvor in der Gerätebeschreibung nach.

Tipp:

Werden Sie zum Energiedetektiv und finden heraus, wo bei Ihnen die heimlichen Stromfresser lauern! Das Bayerische Landesamt für Umwelt verleiht in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern (zum Beispiel Volkshochschulen, Bund Naturschutz oder regionalen Energieversorgern) kostenlos Strommessgeräte.

Fazit

Je nachdem, wie viele Geräte Sie nutzen und welche Sie während Ihrer Abwesenheit vom Strom nehmen, können Sie während eines zweiwöchigen Urlaubs zwischen 50 und 100 Euro an Stromkosten sparen, während Sie aktiv das Klima schützen.

Einen schönen Urlaub wünschen Dr. Alex Achenbach und "Wir in Bayern"


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