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Umwelt Nisthilfen für Wildbienen einfach selber machen

Wildbienen sind entscheidend für die Bestäubung von Wildpflanzen. Ohne sie sterben viele Pflanzenarten aus, deshalb muss ihr Fortbestehen gesichert werden. Mit einer Nisthilfe können Sie den bedrohten Insekten in Ihrem Garten ein sicheres Zuhause bieten und sie bei ihrem fröhlichen Treiben beobachten. Dafür hat Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alexandra Achenbach eine einfache Anleitung. Mit wenig Material können Sie die Nisthilfen für Ihren Garten oder Balkon nachbauen.

Stand: 11.05.2023

Nisthilfen für Wildbienen einfach selber machen | Bild: Wir in Bayern / Dr. Alexandra Achenbach

Üblicherweise ziehen Wildbienen ihren Nachwuchs in hohlen Stängeln und in Löchern in abgestorbenem Holz groß. Doch alte Pflanzen werden meist abgeschnitten, weswegen es nicht mehr genügend Nistplätze gibt. Deshalb ist es sinnvoll, ihnen eine Nisthilfe zu bauen.

Tipp:

Wildbienen brauchen natürlich auch genügend Nahrung. Wussten Sie, dass bei uns Menschen beliebte Gartenpflanzen wie Hortensien, Geranien oder Forsythien für Insekten kaum Nahrung bieten? Damit die Insekten also nicht nur einen Nistplatz, sondern auch Nahrung finden, lassen Sie etwas Chaos im Garten zu und bepflanzen Sie ihn insektenfreundlich, zum Beispiel mit Schneeglöckchen, Salbei, Nachtkerze oder Hundsrosen.

Variante 1: Nisthilfe aus Holz

Das brauchen Sie:

  • Kantholz oder trockenen, dicken Ast (über 5 cm Durchmesser)
  • Säge
  • Bohrmaschine mit Holzbohrern (zwischen 3 und 6 mm)
  • Schleifpapier
  • Blumendraht
  • Seitenschneider

Und so funktioniert es:

  • Spannen Sie – falls möglich - das Kantholz oder den Ast ein.
  • Sägen Sie das Kantholz oder den Ast auf 5 bis 7 cm Länge ab.
  • Bohren Sie mit der Bohrmaschine Löcher mit verschiedenen Durchmessern in die Stirnseite des Holzes. Lassen Sie dabei genügend Abstand zwischen den Löchern, damit das Holz nicht reißt.
  • Schleifen Sie die Einfluglöcher mit Schleifpapier ab.
  • Schütteln und pusten Sie anschließend Späne und Holzmehl aus den Löchern, da sie sonst eine Verletzungsgefahr für die Wildbienen darstellen könnten.
  • Befestigen Sie mit dem Blumendraht die Nisthilfe am gewünschten Ort. Den Blumendraht können Sie mit dem Seitenschneider zurechtschneiden.

Variante 2: Nisthilfe aus gebündelten Stängeln

Das brauchen Sie:

  • ausgewaschenen Getränkekarton, Dachpappe oder einen Rest Teichfolie
  • Schere
  • Hefter
  • Schilfrohr, Bambus oder markhaltige Stängel (Mark = weiße Füllung im Inneren)
  • Gartenschere
  • Blumendraht
  • Seitenschneider

Und so funktioniert es:

  • Getränkekarton oder Alternative der Länge nach in 4 etwa gleich breite Streifen schneiden.
  • Aus einem Streifen einen Ring bilden, sodass die äußere Seite des Getränkekartons nach innen zeigt.
  • Die Enden dieses Streifens mit dem Hefter aufeinander festklammern.
  • Stellen Sie den Getränkekarton-Ring auf eine feste Unterlage.
  • Füllen Sie den Ring mit Schilfrohr, Bambus oder markhaltigen Stängeln, bis nichts mehr rutscht.
  • Kürzen Sie mit der Gartenschere alles auf die gleiche Länge.
  • Befestigen Sie nun mit dem Blumendraht die Nisthilfe am gewünschten Ort. Den Blumendraht können Sie mit dem Seitenschneider zurechtschneiden.

Tipp:

Der beste Ort für Nisthilfen sind Wände mit Süd-, Süd-Ost- oder Süd-West-Ausrichtung, dort ist es sonnig. Außerdem sollten sie möglichst geschützt vor Wind und Wetter angebracht werden und baumeln können. Auch genügend Abstand zum Boden ist wichtig: Hängt die Nisthilfe zu bodennah, haben Fressfeinde ein leichtes Spiel.

Viel Spaß beim Nachbauen und Wildbienen-Beobachten wünschen Alex Achenbach und "Wir in Bayern"!


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