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Allgemeinmedizin Behandlungsmöglichkeiten bei Schlafapnoe

Haben Sie den Verdacht, an Schlafapnoe zu leiden, weil Sie beispielsweise schnarchen, nächtliche Atempausen haben und tagsüber häufig müde sind? Dann sollten Sie das unbedingt abklären lassen, da bei unbehandelter Schlafapnoe schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall drohen. Es gibt eine Reihe von guten Behandlungsmöglichkeiten. Welche das sind, erklärt Allgemeinarzt Dr. Klaus Tiedemann.

Stand: 27.01.2025

Mann mit Atemmaske | Bild: picture-alliance/dpa/imageBROKER  Jochen Tack

Menschen, die unter einer obstruktiven Schlafapnoe leiden, haben während des Schlafens zehn, in schweren Fällen sogar 50 Atempausen pro Stunde, die jeweils länger als zehn Sekunden anhalten. Welche gesundheitlichen Risiken das birgt, was für Anzeichen typisch sind und wie Schlafapnoe diagnostiziert werden kann, lesen Sie hier.

Therapiemöglichkeiten bei Schlafapnoe

Normalgewicht

Übergewicht ist eine häufige Ursache für Schlafapnoe. Bei übergewichtigen Patienten hilft es oft schon, Gewicht zu reduzieren, da dann verdicktes Gewebe, wie etwa eine verfettete Zunge, die Atemwege nicht mehr versperrt.

Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel meiden

Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel lassen die Atemmuskulatur erschlaffen, was zu einer Zunahme von Atemaussetzern führt.

CPAP-Maske

Vielen Patienten mit Schlafapnoe hilft das Tragen einer CPAP-Maske beim Schlafen. CPAP ist die Abkürzung für Continuous Positive Airway Pressure, was auf Deutsch übersetzt kontinuierlicher Atemwegsüberdruck bedeutet.
Die Mund- und/oder Nasenmaske ist an ein Gerät angeschlossen, das ständig Luft in den Mund oder die Nase des Patienten bläst. Der so erzeugte Überdruck hält die Atemwege offen.
Betroffene, die beim Schlafen CPAP-Masken tragen, haben meist keine oder nur noch sehr wenige Atemaussetzer. Aber nicht jeder Patient kann mit diesem Gerät gut schlafen.

Unterkieferzahnschiene (Schnarchschiene)

Schlafapnoe kann auch mit speziell angefertigten Zahnschienen, die den Unterkiefer nach vorne schieben, behandelt werden. Durch das Vorschieben des Unterkiefers kann die Zunge nicht mehr nach hinten fallen und die Atemwege verschließen. Zahnschienen werden in der Regel bei Patienten angewendet, die mit der CPAP-Maske nicht zurechtkommen.

Gut zu wissen

Schnarchschienen, die günstig im Internet angeboten werden, eignen sich nicht zur Therapie von Schlafapnoe. Die Unterkieferschienen müssen für jeden Patienten individuell angefertigt werden. Gegen normales Schnarchen ohne Atemaussetzer können sie jedoch teilweise helfen.

Operation

In schweren Fällen von Schlafapnoe, bei denen die Atemaussetzer auf anatomische Besonderheiten wie etwa einen zu kleinen Unterkiefer, zu große Gaumen- oder Rachenmandeln oder eine verkrümmte Nasenscheidewand zurückzuführen sind, kommt eine Operation in Frage.

Zungenschrittmacher

In seltenen Fällen wird Patienten ein Zungenschrittmacher eingesetzt, der Stromstöße abgibt, wenn die Zunge die Luftröhre verschließt.

Logopädie

Durch spezielle logopädische Zungengymnastikübungen kann die Muskulatur der Zunge und der oberen Atemwege gestärkt werden, so dass die Atemwege beim Schlafen nicht durch erschlaffte Muskulatur blockiert werden.


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