Hunde Tipps für Wanderungen mit Hund
Die meisten Hunde lieben es, mit ihren Besitzern eine Wanderung zu unternehmen. Es gibt so viel Neues und Spannendes zu sehen, zu erschnüffeln und zu erkunden. Doch bevor Sie Ihre Wanderstiefel schnüren und mit Ihrem Hund die Bergwelt erobern, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Hundetrainerin Sonja Meiburg gibt Tipps, wie Sie Ihren Vierbeiner auf eine Wanderung vorbereiten und an was Sie unterwegs denken sollten.
Wir Menschen gehen gerne raus in die Natur zum Wandern. Dabei wollen wir unseren vierbeinigen Freund natürlich dabeihaben. Die meisten Hunde lieben diese Ausflüge. Neue Eindrücke und das gleichmäßige, ruhige Bewegen sind perfekt, damit sich sowohl die Zwei- als auch die Vierbeiner entspannen können. Allerdings gibt es einiges zu beachten, wenn wir unseren Hund als Begleiter mitnehmen.
Wandern mit jeder Hunderasse?
Für lauffreudige Hunde sind Wanderungen normalerweise ein großer Spaß, kurzbeinige Rassen werden vielleicht nicht so viel Freude daran haben. Entscheidend ist aber immer der individuelle Bewegungsdrang. Beachten Sie bei der Planung deshalb die Leistungsfähigkeit, Gesundheit und speziellen Bedürfnisse Ihres Hundes.
Die Vorbereitung
Genau wie bei uns Menschen können lange, anstrengende Wanderungen für ungeübte Hunde schmerzhaft und überfordernd sein. Das nimmt dem Hund die Lust an der schönen Wandertätigkeit. Auch ein Hund muss sich erst einmal an längere Strecken gewöhnen, genügend Muskulatur und ein stabiles Herz-Kreislauf-System aufbauen.
So trainieren Sie die Kondition Ihres Hundes:
- Verlängern Sie Ihre üblichen Spazierwege nach und nach etwas.
- Bauen Sie immer wieder eine Steigung rauf, aber auch runter mit ein.
Ihr Hund sollte dafür fit und gesund sein.
Wenn Sie gerne auf schroffen Wanderwegen oder im Hochgebirge laufen, kann es sinnvoll sein, vorab das Gleichgewichtsgefühl Ihres Hundes zu stärken. Dafür bieten sich Übungen auf wackeligem Untergrund an.
So trainieren Sie das Gleichgewicht Ihres Hundes:
- Führen Sie Ihren Hund langsam und vorsichtig auf Liegestuhlunterlagen, zusammengerollte Handtücher oder Sitzkissen, damit er sich an instabile Untergründe gewöhnt.
- Sie können den Hund behutsam mit Leckerlis über die wackeligen Untergründe führen oder einfach ein paar Leckerlis auslegen, die Ihr Hund im eigenen Tempo finden kann.
Achten Sie darauf, den Untergrund sicher und rutschfest zu gestalten und Ihren Hund nicht zu überfordern. Ein, zwei kurze Übungseinheiten reichen völlig aus. Das ist für Hunde anstrengender als wir denken.
Wenn Sie sich dann an die ersten Wanderungen herantasten, sollten Sie mit einer Anfängerwanderung beginnen, um zu schauen, ob die Wanderung auch für Ihren Vierbeiner geeignet ist. Wichtig ist eine gut begehbare Strecke ohne Gitterwege oder andere Schwierigkeiten.
"Ich empfehle eine Wanderung in Garmisch-Partenkirchen von der oberen Kreuzeck-Seilbahnstation hinauf zur Hochalm. Oder, wenn es etwas anstrengender sein soll, rauf bis zur Aussichtsplattform Alpspix. Die Wege sind steil, aber breit und gut begehbar. Auch am Eibsee gibt es eine leichte Rundwanderung, die sich wunderbar als Einstieg eignet."
(Sonja Meiburg, Hundetrainerin)
Auch Ihr Hund braucht eine Wanderausrüstung
Das sollten Sie auf eine Wanderung mitnehmen:
- Geschirr und Schleppleine, am besten mit Ruckdämpfer
- Leckerlis zur Belohnung
- Futter für die Pausen (auch Hunde brauchen Energie beim Wandern)
- Wasser
- Liegedecke
- eventuell einen Maulkorb
Hinweis:
Aufgrund der Temperaturen eignen sich Frühling und Herbst am besten für Wandertouren mit Hund. Im Sommer sollten Sie entweder sehr früh losgehen oder Wanderrouten aussuchen, die viele schattige Passagen mit ausreichend Wasser enthalten.
Vor dem Loslaufen: Aufwärmen!
Ihr Hund liegt während der gesamten Anfahrt im Auto, oft in einer viel zu engen Hundebox. Wärmen Sie ihn deshalb vor einer Wanderung auf. Das geht mit einfachen Übungen.
So wärmen Sie Ihren Hund auf:
- Slalom durch die Beine
- einfacher Sitz-Platz-Wechsel
Beginnen Sie die Wanderung in einem geruhsamen Tempo. Auch sollte die Strecke nicht sofort steil und schwierig werden. So können sich Mensch und Tier langsam in die Wanderung einfinden.
Der Umgang mit Weidevieh
Bitte machen Sie einen großen Bogen um alle Tiere, die auf Weiden leben. Das gilt erst recht, wenn sich unter dem Weidevieh Jungtiere befinden. Tiere können angreifen, wenn sie sich oder ihre Jungtiere bedroht fühlen. Oder sie können sich erschrecken, wenn ein Hund plötzlich bellt.
- Achten Sie unbedingt darauf, Ihren Hund nicht einfach an Weidetieren schnüffeln zu lassen, um mal "Hallo" zu sagen. Das wird oft weder vom Hund noch von den Weidetieren gut aufgenommen und Unfälle aus Erschrecken sind keine Seltenheit.
- Nehmen Sie Ihren Hund rechtzeitig an die Leine.
- Bitte nehmen Sie Rücksicht auf alle Tiere, Ihren Hund eingeschlossen.
Wichtig für Wanderungen in steilem Gelände:
Hunde haben entgegen landläufiger Meinung keinen sicheren Instinkt für die Gefährlichkeit eines Geländes. Sie können, wenn sie unvorsichtig sind, genauso abstürzen wie Menschen. Überlassen Sie Ihren Hund deshalb nicht sich selbst, sondern checken Sie die Route auf die Machbarkeit für Hunde (meiden Sie beispielsweise sehr technisches Gelände oder offene Gitter), und üben Sie am besten vorher, den Hund auch mal hochzuheben oder beim Absteigen mit einem Griff ans Geschirr zu unterstützen.
Beachten Sie diese Punkte, steht einer Wanderung mit Ihrem Vierbeiner nichts im Wege und macht allen Beteiligten großen Spaß!
Viel Freude beim Wandern mit Ihrem Hund wünschen Sonja Meiburg und "Wir in Bayern"!